Als ich das Buch von Nicole Giger in den Vorschauen entdeckt habe, war für mich sofort klar, dass ich es haben muss. Der Buchhändler des Vertrauens hat es mir prompt per Post gesendet und ich war im Himmel. Essen und Bücher als Kombination? Nichts passt besser zusammen. Auf ihrem Blog “Mags Frisch” ist Literatur auch immer mal wieder Thema, weil Nicole selbst Germanistik studiert hat und Bücher ebenso liebt. Neben tollen Rezepten, gibt es hier auch Geschichten zu finden, die ich wirklich gerne gelesen habe. Geschichten passend zu den Autor*innen, die hier im ganzen Buch Thema sind. Von Mark Twain, über Susan Sontag, bis Patricia Highsmith zu Elena Ferrante. Alle sind sie dabei und dieses Buch ist ein echter Genuss. Warum das so ist, das erzähle ich euch jetzt.
Ich koche mich durch die Weltliteratur
Das Buch bietet eine bunte Mischung an Rezepten. Viele sind vegetarisch, manchmal sogar vegan. Aber eben nicht nur. Die Autorin ließ sich, so scheint es, von ihren zahlreichen Reisen inspirieren und bringt spannende Einflüsse aus vielen Ländern der Welt mit. Vom italienischen Wohlfühlfood, zur Südstaatenküche bis zum Asia-Food ist hier wirklich vieles vertreten und so lecker und ansprechend, dass man sich kaum entscheiden kann, was man nun kochen möchte. Es ist nicht in vorgefertigte Kategorien und Kapitel unterteilt, sondern orientiert sich immer am jeweiligen Schriftsteller. 47 Stück sind das insgesamt und man kann daher schon erahnen, dass dieses Buch wirklich mit vielen tollen Gerichten gefüllt ist.
Was findet man im Buch?
Eine große Bandbreite! Wie oben schon erwähnt, sind sehr viele Gerichte vegetarisch und manche sogar vegan. Tolle Reisebilder gibt es ebenfalls inklusive und das Gesamtkonzept hat mich daher wirklich überzeugt. Spannende Gerichte, tolle Foodfotos und ein großartiges Konzept. Wann kommt das zweite Buch? Um euch mal einen kleinen Vorgeschmack zu liefern, habe ich hier ein paar Rezepte ausgewählt, die sofort Appetit machen. Vielleicht Lust auf Melonensalat mit Halloumi, Zitrone und Basilikum, gerösteter Romanesco mit Dukkah, Pinienkernen und Bohnen auf Joghurtbeet, Pizza mit Spinat, Zucchini, Gorgonzola und grünem Apfel, Risotto mit Kopfsalat, Prosecco und Pistazien oder Erdnussbutter-Raw Bars? Ich auf jeden Fall.
Beschreibung & Zutaten
Ihr wisst ja, dass ich immer großen Wert darauf lege auch mitzuteilen, ob auch weniger geübte Köche mit diesem Buch Freude haben werden. Das kommt darauf an. Ein großer Teil der Gerichte ist easy zubereitet, bei manchen Gerichten sollte man schon Ahnung haben, was man da tut und vor allem Lust und Zeit haben, sich mit dem Gericht zu beschäftigen. Man findet hier aber auf jeden Fall keine Gerichte, die man so ähnlich schon aus fünf anderen Büchern kennt. Ganz vorne gibt es den Hinweis, dass die Gerichte (sofern nicht anders angegeben) alle für vier Portionen konzipiert wurden. Für manche Gerichte werden etwas mehr Zutaten, für andere etwas weniger benötigt. Größtenteils kann man sie aber auf jeden Fall im gut sortierten Supermarkt kaufen. Häufiger werden verschiedene orientalische Gewürze verwendet. Zur Not kann man für einzelne Zutaten sicher aber auch eine Alternative finden. Nicole Giger ergänzt die meisten Rezepte auch immer noch um einen Tipp und hat für alle Rezepte einfache und verständliche Zubereitungsschritte verfasst.
Das Probekochen
In zwei Tagen findet ihr hier auf dem Blog auch ein Rezept aus dem Buch, dass ich nachgekocht habe und mit dem ich unglaublich happy war. Super lecker, sehr gesund und genau das richtige Powerfood für die jetzige Zeit. Abgesehen davon habe ich aber auch den Salmon Burger von Seite 269 getestet und für sehr gut befunden. Ich bin absolut sicher, dass man mit diesem Buch seine Freude haben und auf jeden Fall fündig werden wird, sei es nur um neue Inspirationen zu sammeln.
Fazit
Dieses tolle literarische Kochbuch von Nicole Giger ist ganz grundsätzlich schon eine Empfehlung, aber für Buchmenschen mit Leidenschaft für die Küche, ist es eine Pflichtlektüre. Wunderbare Geschichten, tolle Autoren, ansprechende Bilder und unglaublich tolle Rezepte machen dieses Buch zu einem neuen Lieblingsbuch im Regal und ich möchte es euch auf jeden Fall unbedingt empfehlen. Es eignet sich aber weniger für die schnelle Feierabendküche, die sofort auf dem Tisch steht. Das sollte man unbedingt beachten.
Ferrante, Frisch & Fenchelkraut von Nicole Giger – AT Verlag – 320 Seiten – ISBN 978-3-03902-007-2 – Hardcover – 29,90 Euro
Hallo Nicole!
Erst einmal Danke für dein wunderbares Buch. Du hast mich als großen Kochbuchfan sehr glücklich damit gemacht. Drüber bei Eliane hast du bereits erwähnt, wie es zu diesem Buch gekommen ist. Hast du vielleicht schon Ideen für ein weiteres Buch im Kopf?
Hui, ich müsste lügen, wenn ich jetzt sagen würde, das war’s. So ein Buch zu machen, ist schon was Tolles. Bisschen angefixt bin ich tatsächlich. Ich habe Ideen ja, aber noch nichts Konkretes.
Bücher und Essen sind die wichtigsten Dinge der Welt. Da stimme ich sofort zu. Welche Bücher haben dich denn nachhaltig geprägt und irgendwas mit dir gemacht?
Ich glaube, unterdessen sind das schon ganz schön viele Bücher, die mich geprägt haben. Ein gutes Buch macht ja immer irgendwas mit einem. Regt zum Denken an, wirft Fragen auf, manchmal beantwortet es auch welche, macht zufrieden oder neugierig, bringt zum Lachen oder zum Weinen. Es gibt Bücher, die prägen nachhaltig. Andorra von Max Frisch war so eines – ja nicht nur eines, sonders das erste, das mich wirklich prägte. Ich habe das mit 15 Jahre gelesen, erst schlecht verstanden und dann irgendwann ist mir der Knopf aufgegangen und ich war fasziniert von den grossen Themen. Für mich hat das auch zu meiner Politisierung beigetragen. Solche Bücher gab’s immer wieder. Soeben habe ich Jean Zieglers neustes Buch gelesen, „Die Schande Europas“. Auch das hat wieder geprägt, auf eine andere Art und Weise als Andorra natürlich, aber doch nachhaltig.
Gibt es denn auch andere Kochbücher, die du heiß und innig liebst und aus denen du dir vielleicht sogar Inspiration für eigene Gerichte holst?
Es gibt viele Kochbücher, die ich liebe. Sowieso liebe ich Kochbücher an sich. Begeistert bin ich von Niki Segnits ‚Intuitiv kochen‘ oder auch dem ‚Geschmacksthesaurus‘.
Und um jetzt auf deine eigenen Rezepte zu kommen. Woher nimmst du dir die Inspirationen für die Gerichte, die du kochst? Ist es einfach die Lust am Ausprobieren?
Ja, die Lust am Ausprobieren ist ganz Wesentlich. Zudem Kreativität, Reisen und keine Angst zu Scheitern. Also das klingt jetzt abenteuerlich. Ich liebe Essen und bin erst übers Essen zum Kochen gekommen. Dass es sinnvoll ist, wenn man so gerne isst, wie ich das tu, dass man sich dann früher oder später auch mit Kochen beschäftigt. Das hab ich getan, genau aus dieser Motivation.
Bist du eher die, die gerne lange in der Küche steht und ein ausgefallenes Menü kreiert oder die, die schnelles und gesundes Wohlfühlessen kocht?
Hm, wohl eher zweites. Ich steh zwar durchaus gerne einen ganzen Tag in der Küche – wenn ich die Zeit dafür hab, dann sehr gerne. Das ist dann Entspannungsprogramm pur. Aber so im normalen Alltag (abgesehen vom surrealen Lockdown zur Zeit) bin ich eher für unkomplizierte Sachen. Aber das heisst nicht weniger geschmackvoll. Ganz toll sind Gerichte, die zwar zeit- aber nicht arbeitsaufwändig sind. Also Schmorgerichte oder Feines aus dem Ofen, oder Teige, die über Nacht aufgehen müssen. Zeit ist auch Geschmack, aber selber muss man gar nicht mehr soviel dabei tun.
Welches Gericht aus dem Buch hast du selbst schon am häufigsten gekocht? Auf welches bist du richtig stolz? Und gibt es ein Gericht mit besonderer Geschichte?
Ich koche die Smashed Potatoes oft, weil sie einfach so schnell und unkompliziert sind und ich Kartoffeln abgöttisch liebe. Zudem sind sie der Jahreszeit anzupassen und ein perfektes Resten-Verwertungsessen. Aber auch die Pasta mit Blumenkohl oder die Martini Spaghetti mache ich oft, wenn’s schnell gehen muss. Das Muhammara und das Bohnenmus gehört ebenfalls in mein Standard Repertoire, davon hat’s fast immer was im Kühlschrank rumstehen. Das Müsli auch – wenn’s ausgeht, mache ich mich an die Arbeit.
Ein Gericht mit besonderer Geschichte?
Ja, das sind tatsächlich viele… denn viele Rezepte sind nicht so auf dem Papier entstanden, sondern durch Erlebnisse oder Begegnungen. Das Apfelbrot lernte ich in den Bergen kennen, auf einer Hütte, gebacken vom herzlichsten Hüttenwart ever. Die indischen Gerichte sind ‚Mitbringsel‘ aus mehreren Reisen in Indien, die allesamt sehr ereignisreich waren und so voller Eindrücke und Impressionen. Aber auch das Rezept für die Sarma, die Krautwickel, entstammt einer tollen Reise nach Belgrad und einem wunderbaren Fest bei einer befreundeten Familie.
Vielen Dank für deine Zeit.
Ich habe mich zu bedanken – fürs Interesse und für den Hunger auf Geschichten und Rezepte.
#literarischkochen – eine kulinarische Reise durch die Weltliteratur
Eliane vom Blog “mint & malve” war von “Ferrante, Frisch & Fenchelkraut” auch so begeistert, dass sie ein paar Bloggerinnen bzw. Kolleginnen von Instagram gefragt hat, ob sie bei der Aktion #literarischkochen dabei wären und ebenfalls ein Rezept aus dem Buch ausprobieren und vorstellen. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt, deshalb gibt es auch den ganzen April über auf folgenden Accounts nähere Infos und Rezepte zum Buch und ihr könnt je ein Exemplar vom Buch auch gewinnen.
Diese Bloggerinnen sind dabei:
- Den Beitrag von Eliane auf “Mint & Malve” findet ihr HIER.
- @gute_seiten_schlechte_seiten
- Kochkunststücke (Instagram: @kochkunststuecke)
- Miss Broccoli (Instagram: @_missbroccoli)
Verlosung auf Instagram
Dank dem AT Verlag kann ich ein Exemplar dieses tollen Kochbuchs nun auch an euch verlosen. Auf meinem Instagramkanal findet ihr den entsprechenden Beitrag. Mitmachen könnt ihr dort durch kommentieren unter dem Bild, dort findet ihr auch die Teilnahmebedingungen. Das Gewinnspiel läuft bis Dienstag, 14. April 2020, 23:59 Uhr.
Nicht verpassen: Am Donnerstag findet ihr hier auf dem Blog ein Rezept aus dem Buch, dass ich euch unbedingt ans Herz legen möchte, weil es unglaublich lecker war.
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