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Teufelsbande von Andreas Franz & Daniel Holbe – Droemer Knaur – 512 Seiten – ISBN 978 3 426 51357 6 – Taschenbuch – 9,99 Euro – Bei glatteis kaufen
INHALT
Auf einer Autobahnbrücke zwischen Frankfurt und Offenbach wird ein verbranntes Motorrad gefunden. Darauf die völlig verkohlten Überreste eines Körpers. Schnell wird für die Ermittler klar, dass hier jemand mit äußerster Brutalität am Werk war. Ist es am Ende ein Bandenkrieg im Biker-Milieu? Die Ermittler stehen der völligen Loyalität der Club-Mitglieder gegenüber und stoßen auf eine Mauer des Schweigens.
Ein schwieriger Fall für Julia Durant und ihr Team, da sie dieses Mal sogar mit dem Offenbacher Kollegen Peter Brandt gemeinsam ermitteln muss.
MEINE MEINUNG
Mit seinem mittlerweile dritten Krimi rund um Julia Durant beweist Daniel Holbe, als Nachfolger von Andreas Franz, wieder seine Qualitäten als Krimiautor und konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Als eine verkohlte Leiche, festgekettet auf einem Motorrad, auf einer Autobahnbrücke zwischen Frankfurt und Offenbach gefunden wird, ist schnell klar, dass man es hier mit Tätern aus dem Biker-Milieu zu tun hat. Ist der Tote vielleicht das Opfer eines Bandenkriegs?
Da beide Reviere ihre Zuständigkeiten nicht abgeben wollen, ermitteln in diesem Fall Julia Durant und der Offenbacher Kommissar Peter Brandt gemeinsam. Für mich als Leser eine kleine Premiere, da ich bisher noch keinen Peter-Brandt-Krimi gelesen habe.
Wenn man bereits Bücher aus der Feder von Andreas Franz kennt und dann Bücher von Daniel Holbe liest, wird man sicherlich einen gewissen Unterschied feststellen können. Trotz allem ist er eben ein eigenständiger Autor und bringt eigene Ideen in die Geschichte mit ein. Manchen Andreas-Franz-Fans mag das vielleicht nicht gefallen, ich jedoch finde, dass mich erst Daniel Holbe mit Julia Durant anfreunden konnte. Früher war sie mir zu unsympathisch, hat viel zu viel geraucht und getrunken. Mittlerweile habe ich die Person Julia Durant schätzen gelernt und konnte mich auch mit allen Personen aus ihrem Team anfreunden.
Der Fall rund um die Mogin Outlaws und Black Wheels ist spannend konstruiert. Man verfolgt gebannt die Ermittlungen und zieht auch als Leser erste Schlüsse und verdächtigt Personen. Selbst, wenn die Ermittlung einmal still vor sich hin läuft und gerade keine große Spannungskurve in Sicht ist, wurde es mir als Leser nie langweilig. Mit seinem einnehmend guten Schreibstil wird der Leser jederzeit bei der Stange gehalten und gefesselt. Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere und insbesondere von Julia Durant und Peter Brandt ist gut gelungen. Für mich sogar so gut, dass ich mir durchaus vorstellen könnte öfter etwas von beiden gemeinsam zu lesen.
Auch die Auflösung des Falls konnte mich überzeugen, war die Handlung doch nachvollziehbar und plausibel erklärt.
FAZIT
Ein durchgehend guter Krimi, der vom Schreibstil des Autors und den tollen Charakteren lebt und von Anfang bis Ende gut unterhält. Für Krimi-Fans durchaus eine Empfehlung.
5/5 Punkte
5 Kommentare
Wow, das Buch klingt echt spannend, wandert sofort auf meine Wunschliste *-* Auch wenn ich normalerweise hauptsächlich Jugendbücher lese, ich wollte schon länger mal wieder etwas anderes lesen 🙂 Richtig schöne Rezension!
LG, Livi
http://liviliest.blogspot.de/
Eine tolle Rezi, Petzi! Ich selbst habe noch nichts von Daniel Holbe gelesen, da ich einfach kein großer Krimi-Fan bin, finde es aber toll, dass er sich nun mehr und mehr von Andreas Franz losreißen soll. Das hat er verdient!
Vielen Dank für die gelungene Buchvorstellung. Nun bin ich doch irgendwie neugierig geworden!
Liebste Grüße
Anka
Hallo Petzi,
hast du die Vorgänger der Julia Durant/Peter Brandt-Reihe alle gelesen?
Ich schon und kann nur sagen, dass die Bücher (für meinen Geschmack) seit Band 13 nur mehr mittelmäßig gelungen sind. Ein spannender Krimi sieht für mich anders aus, aber ich lese ja sehr viel Spannungsliteratur und bin da vlt. auch kein Maßstab.
LG
Sabine
Hallo Sabine,
nein, ich hab nicht alle Vorgänger gelesen. Kenne nur die ersten beiden Julia Durant Bücher von Andreas Franz, welche mir auch gar nicht so gut gefallen haben. Nicht wegen der Spannung, sondern mehr seiner Erzählweise und weil ich Julia Durant da einfach unsympathisch fand. Mit Daniel Holbe empfinde ich das zumindest besser.
Ich weiß auch genau was du mit der Spannung meinst. Sicher ist dieser Buch nicht purer Nervenkitzel und es gibt auch einige Abschnitte, in denen wenig bis gar keine Spannung vorkommt. Aber hier kann mich der Autor mit seiner Schreibe zumindest soweit fesseln, dass ich der Geschichte dennoch interessiert folge und weiterlesen will. Ich kann aber durchaus verstehen, wenn man dem Buch vielleicht nur 3 Punkte geben würde. Allerdings ist es halt auch ein Krimi, da ist so richtiger Nervenkitzel wie im Thriller meistens ja sowieso nicht vorhanden. Oder was meinst du? Ich hoffe du verstehst, was ich ausdrücken will?! 🙂
LG
Petzi
Hallo Petzi,
Julia Durant war mir anfangs mit ihrer Raucherei und ihren Salamibroten auch nicht ganz sympathisch, aber das hat sich mit der Zeit gebessert, obwohl sie sich in den letzten 2 Romanen in einer Midlife-Crises zu befinden scheint. Andreas Franz hatte für mich so eine besondere Schreibweise, die einfach nicht zu toppen ist bzw. zu diesen Krimis gehört. Aber das ist halt nur meine Meinung und es sieht jeder sicher anders.
Ja, ich verstehe, was du sagen willst. 😉 Ein Krimi muss keine Hochspannung enthalten, aber irgendwie verzetteln sich die Polizisten bei den Ermittlungen und ich mag Längen/überflüssige Details in Büchern nicht so gern.
Ich habe „Teufelsbande“ tatsächlich 3 Punkte vergeben und verlinke dir meine Rezi dazu, falls es dich interessiert (falls nicht, einfach ignorieren).
http://buechersuechtig-sabine.blogspot.co.at/2013/11/mini-rezension-teufelsbande-band-14.html
LG
Sabine