Zum Buch
Inhalt
Meine Meinung
Als ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mich tatsächlich die ganz Zeit gefragt, warum mir bisher noch kein Andreas Föhr Krimi untergekommen ist. Ich kann nicht mit Vorgängern vergleichen und kannte den Stil des Autors bis dahin nicht, doch für mich ist dieses Buch Unterhaltung der besten Sorte. Ein Buch, das nicht nur von Provinzkrimi-Fans gelesen werden sollte und damit für mich nicht das Letzte von diesem Autor bleiben wird.
Die Tochter der berühmten Schauspielerin Katharina Millruth wird erschossen aufgefunden. Auf dem Weg in ein verlängertes Wochenende an den Gardasee entdeckt Kommissar Wallner eine weitere Leiche. Es handelt sich um die Schauspielerin Hanna Lohwerk. Wallner kann es nicht lassen und beginnt trotz Urlaub mit den Ermittlungen. Schnell scheint einiges drauf hinzudeuten, dass beide Fälle miteinander in Verbindung stehen. Von einem Mörder fehlt jedoch jede Spur.
Das Gesamtbild ist absolut stimmig. Eine Tote in vornehmen Kreisen, eine reiche und berühmte Schauspielerfamilie mit großem Anwesen und einigen Leichen im Keller. Dazu noch toll gezeichnete Figuren, die am Ende einen guten Grundstock für einen spannenden Krimi ergeben.
Allgemein hat mir die Ausarbeitung der Schauspielerfamilie sehr gefallen. Beispielsweise Katharina die alles tut um die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Da schreckt sie auch nicht vor Bestechung oder Betrug am eigenen Ehemann zurück. Der schauspielernde Sohn, dem es an Talent mangelt und der dieses durch Machogehabe ausgleichen will oder der Schwager, der auf Kosten der Familie lebt. Es gibt viele Verdächtige, aber dennoch keinen eindeutigen Täter. Einfach spannend zu lesen, wie sich der Autor in der Geschichte voran arbeitet. So spannend, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag.
Föhr arbeitet mit Rückblenden und lässt den Leser anfangs hin und her springen. Zu Beginn mag das ziemlich verwirrend sein, doch im Verlauf der Handlung passt dies immer mehr und steigert am Ende sogar die Spannung. Auch der Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und durch die spannende Erzählweise fliegen die Seiten nur so dahin. Dieser Krimi ist damit viel mehr als Provinz. Er ist gespickt mit Intrigen, Wut, Hass, Enttäuschung und einer großen Portion Spannung. Und so konzipiert, dass er bis zum Schluss nicht durschaubar ist. Natürlich fehlt hier auch nicht die nötige Prise Lokalkolorit und die Verwendung der bayerische Mundart. Zwei Aspekte, die das Buch aber nur noch ansprechender machen.
Wenn man bisher vor Provinzkrimis noch zurückgeschreckt ist, sollte man sich unbedingt überlegen, ob man dem Genre nicht doch eine Chance gibt. Andreas Föhr liefert hier ein gutes Beispiel für einen spannenden Krimi mit grandioser Rahmenhandlung.
3 Kommentare
So oft schon an dem Autor vorbeigelaufen und immer etwas schlecht abgetan. Anscheinend zu Unrecht! Ich glaube, ich muss mir demnächst einen Krimi von Andreas Föhr besorgen…
Das Cover ist aber ziemlich… nunja :o) Aber den Autor merke ich mir mal! Ich hab irgendwie mal wieder Lust auf Krimi…
Der Name Andreas Föhr ist mir eher unbekannt, werde ihn mir aber auf jeden Fall merken. Deine Rezi hat mich sehr neugierig gemacht :-).