In meinem Blogbeitrag über Minimalismus habe ich bereits darüber geschrieben, warum es sich lohnt sich näher damit zu beschäftigen. Die Anreize für diesen Artikel bekam ich aus dem Buch „Das Minimalismus-Projekt“ von Christof Herrmann und dieses möchte ich heute gerne mal näher vorstellen.
Weniger Haben und mehr Sein
Unter Minimalismus verstand ich immer vollkommenen Verzicht auf alles, was unnötig ist. Tatsächlich war dieser Gedankengang aber etwas voreilig, denn Minimalismus kann man sehr wohl auch leben und umsetzen, wenn man mehr besitzt, als in einen Koffer passt. Es geht dabei nicht nur darum, seinen Besitz zu reduzieren, sondern sich auch von unnötigem Ballast zu befreien. Das müssen nicht nur Gegenstände und Dinge sein, sondern damit sind ebenso ungesunde Beziehungen und Freundschaften gemeint, zu volle Terminplaner oder allgemein Dinge, die dir selbst nicht gut tun. Dieser andere Blick auf die Dinge hat mein Interesse geweckt und ich habe sehr viele Anreize aus diesem Buch für mich mitgenommen.
Mangel und Überfluss lassen uns im Grunde gleich unbefriedigt. Das Unbehagen, welches unsere Wünsche uns bereiten, ist ähnlich dem, welches ihrer Erfüllung folgt. – Michel de Montaigne
Der Autor selbst bloggt auf „Einfach bewusst“ über ein nachhaltiges Leben, vegane Ernährung und Minimalismus. 2006 änderte er sein Leben radikal, indem er seinen lukrativen Job an den Nagel hängte, 20 Kilo Gewicht verlor, um die Welt radelte und mehrmals zu Fuß die Alpen überquerte. Eine beeindruckende Geschichte, die mich tatsächlich sehr fasziniert hat. Und auch mal wieder ein Beweis dafür, was man alles schaffen kann, wenn man sich selbst ein Ziel setzt und dieses erreichen möchte.
Im Buch selbst benennt er 52 praktische Ideen, wie die Umsetzung von Minimalismus gelingt. Dabei hat er nicht nur die Wohnung oder den Kleiderschrank im Visier, sondern gräbt durchaus tiefer. Hast du denn schon deine Berufung gefunden, die du voller Freude auslebst? Startest du morgens stressfrei in den Tag? Integrierst du Bewegung und Sport in deinen Alltag? Auch diese Punkte haben zwangsläufig etwas mit einem minimalistischen Lebensstil zu tun. In 52 Kapiteln bekommt man einfache Anleitungen, Ideen und Input.
Christof Herrmann schreibt dabei so unterhaltsam und locker, wie man es auch von seinem Blog gewohnt ist. Nicht alle Ratschläge waren auch persönlich für mich geeignet, aber das ist wohl auch nicht sein Anspruch. Für jeden Leser wird ein Anreiz enthalten sein und letztlich wird man nach der Lektüre tatsächlich umdenken und diesen wenig greifbaren Begriff „Minimalismus“ aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Ich habe das zumindest getan.
Fazit
Für mich eine Empfehlung, wenn man in dieses Thema einsteigen möchte und ganz sicher auch nicht mein letztes Buch zu dieser Thematik. Viele praktische und inspirierende Tipps, mit denen man sofort in die Umsetzung kommt, die zum Nachdenken über ganz essenzielle Dinge anregen und motivieren.
Das Minimalismus-Projekt von Christof Herrmann – GU Verlag – 240 Seiten – ISBN 978-3-8338-7359-1 – Hardcover – 17,99 Euro
