‚Echo des Schweigens‘ von Markus Thiele

Ein jahrzehntelang verschwiegenes Verbrechen, das in die NS-Zeit zurückreicht, Risse in der eigenen Familiengeschichte, ein großer Justizskandal und die Frage nach Recht und Gerechtigkeit. Hannes Jansen und Sophie Tauber finden sich hier in einer großartigen Geschichte wieder, die viele Fragen aufwirft und manche auch beantwortet. Liebe oder juristische Integrität? Gesetz oder Moral? Wie viel Wahrheit verträgt die Liebe?

Echo des Schweigens

In Zeiten wie diesen ist ein gutes Buch wirklich Gold wert, denn nur wenn eine Geschichte den Leser wirklich packen und in eine andere Welt entführen kann, wenn es die Möglichkeit bietet eine begrenzte Zeit vollkommen abzuschalten, dann ist es ein wirklich sehr gutes Buch. Und mit „Echo des Schweigens“ ist mir genau das gelungen. Dieses Buch muss ich euch heute unbedingt empfehlen und ich sage euch nun auch warum.

Der Autor nahm das Schicksal von Oury Jalloh zum Anlass diese Geschichte zu schreiben. Dieser kam im Jahr 2005 bei einem Brand in Dessauer Polizeigewahrsam ums Leben. Bis heute ist dieser Fall nicht abschließend geklärt und wahrscheinlich sind mutmaßliche Mörder noch immer auf freiem Fuß. In seinem Nachwort geht der Autor hier noch näher darauf ein. Auch wenn der Rest der Geschichte fiktiv ist, so hat sie mich dennoch aufgerüttelt und wieder einmal bewusst gemacht, in welcher privilegierten Welt wir leben. Markus Thiele verknüpft Liebe, ein Familiendrama, die Zeit des 2. Weltkriegs und eine aktuelle juristische Geschichte gekonnt so miteinander, dass am Ende eine spannungsgeladene, mitreißende und starke Story bleibt, die sich in zwei verschiedenen Zeitebenen liest und sich Stück für Stück mehr und sehr gekonnt miteinander verwebt. Spannend von Beginn an und so gut geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.

Sicherlich liegt das zuerst einmal an den Protagonisten, die ich in diesem Buch außerordentlich gelungen finde. Da haben wir Sophie Tauber aus Berlin, die Medizinerin und Gutachterin ist und Hannes Jansen, den Anwalt und Strafverteidiger, der vor Gericht einen Mandaten vertritt, dessen Unschuld nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Wir haben aber auch viele Geheimnisse aus der Vergangenheit, unentdeckte Verbindungen, geheime Briefe und Fotos und ein großes Rätsel, das lange nicht gelöst werden konnte. Zu Beginn wusste ich noch gar nicht, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln wird und welche Ziele der Autor verfolgt. Ich war aber dennoch sofort mittendrin in dieser Story. Die Entwicklung und Aufklärung des Falls bzw. auch der Geschichte hat mich überzeugt und tatsächlich habe ich das auch zum Anlass genommen, den zugrunde liegenden Fall zu recherchieren und nachzulesen, was damals im Gefängnis wirklich passiert ist.

Geschichten, die auch Verbindungen zum 2. Weltkrieg knüpfen, interessieren mich persönlich auch sehr. Die einzelnen Schicksale dieser Zeit sind unfassbar und machen erst recht immer wieder bewusst, welches Glück wir haben in dieser Zeit zu leben, was uns erspart geblieben ist und warum sich so etwas in keiner Weise mehr wiederholen darf. Starke Protagonisten, plausible Handlungen, große Emotionen und die nötige Spannung. Eine perfekte Kombination.

Fazit

Markus Thiele hat mit „Echo des Schweigens“ ein sehr starkes und tolles Buch geschrieben, dass unterschiedlichste Handlungsstränge miteinander verknüpft, spannungsgeladen ist, sehr gut unterhält und den Leser für kurze Zeit in eine andere Welt entführt, aus der man nicht mehr auftauchen möchte. Für mich ein sehr gutes Buch, das ich euch nur empfehlen kann. Solltet ihr gerne von Schriach lesen, dann solltet ihr ebenfalls unbedingt einen Blick auf das Buch werfen.

Echo des Schweigens von Markus Thiele – Benevento – 408 Seiten – ISBN 978 3 710 900 914 – Hardcover mit Schutzumschlag – 22,- Euro

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Benevento. Meine persönliche Meinung bleibt davon jedoch unberührt.