Endlich bietet ein Buch umfassend Orientierung im Informationsdschungel rund um den Klimaschutz: Klimaexperte Christof Drexel macht ohne Dogmen und schlechtes Gewissen Mut, die eigene CO2-Bilanz zu verkleinern, indem er so detailreich wie übersichtlich alle relevanten privaten Lebensbereiche mit den jeweiligen Einsparpotenzialen aufführt und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Besonders schön: Niemand wird gezwungen, in allen Bereichen seinen CO2-Ausstoß auf ein Minimum zu reduzieren – wer beispielsweise gerne Fleisch isst, kann das dadurch verursachte CO2 an anderer Stelle einsparen. So wird Resignation zu Motivation und Klimaschutz zu einem Ziel, das jeder verfolgen kann. Ansprechende Illustrationen bieten ein hohes Maß an Infotainment und vermitteln zusätzliche Handlungssicherheit in einer Zeit, in der alle vom Klima reden, aber kaum jemand wirklich Bescheid weiß. Mithilfe eines einfachen Tests kann der eigene CO2-Ausstoß bestimmt und anhand der Tipps im Buch optimiert werden.
Auf dem Weg zu einer besseren CO2-Bilanz
Dass wir mehr als dringend etwas für das Klima machen müssen, scheint mittlerweile unbestritten zu sein. Dennoch gibt es noch unglaublich viele Menschen, die sich nicht weiter darüber Gedanken machen oder Aussagen zu diesem Thema für übertrieben halten. Auch ich habe schon mit Menschen diskutiert, die Greta nervig finden und nichts von den Übertreibungen der Jugend wissen möchten. Umso wertvoller, wenn man ein Buch zur Hand nehmen und mit sehr vielen Fakten und wissenswerten Zahlen punkten kann, wenn die nächste Diskussion ins Haus steht.
Christof Drexel ist anerkannter Klima-Experte und kennt sich aus auf diesem Gebiet. Grundsätzlich muss man natürlich die großen Stellschrauben verändern, damit wir nachweisliche Wirkung erzielen. Anhand des Buches zeigt er aber, dass es sich auch lohnt im Kleinen anzufangen. Und umso mehr Menschen mitmachen, umso besser wird es. Ein kleiner Schritt, um die Welt zu verändern und die Klimakatastrophe zu verhindern.
In dem Buch dreht es sich primär um die großen Eckpunkte Ernährung, private Mobilität, Urlaub und Fliegen, Freizeit, Sport und Haustiere, Bauen und Wohnen, Haushaltsstrom und sonstiger Konsum. Zahlreiche Diagramme, Listen und Tabellen liefern einen ganz guten Überblick über den CO2 Verbrauch und zeigen auch auf, mit welchen minimalen Änderungen man diese bereits senken kann. Man muss sein Leben nicht in allen Bereichen radikal umändern und erfährt hier, dass man für das Klima arbeiten kann und auf manche Annehmlichkeiten dennoch nicht verzichten muss. Der Autor hat auch einige Tests eingebaut, anhand derer man sein eigenes Verhalten auswerten kann und analysieren kann, wo noch Defizite vorliegen und eine Änderung vielleicht sinnvoll wäre.
Das große Problem unserer Zeit ist ja durchaus auch, dass viele gerne möchte und einfach zu wenig wissen. Oder schier erschlagen werden an Informationen. Weil man das Gefühl hat nicht alles richtig machen zu können, lässt man es dann vielleicht ganz sein, weil es ja sowieso nichts bringt. Dem ist aber auf keinen Fall so. Jeder kleine Schritt und jede Veränderung bringt aufs Ganze gerechnet sehr viel und deshalb sollte man daran auch auf jeden Fall festhalten.
Fazit
Christof Drexel liefert sehr viele wissenswerte Informationen, die auf jeden Fall ein Augenöffner sind und sein eigenes Konsum- und Ernährungsverhalten durchaus kritisch hinterfragen lassen. Sehr toll und anschaulich aufbereitet, mit vielen spannenden und informativen Texten. Jeder der sich für diese Thematik interessiert, sollte sich dieses Buch unbedingt näher anschauen.
Warum Meerschweinchen das Klima retten von Christof Drexel – GU Verlag – 208 Seiten – ISBN 978-3-8338-7109-2 – Softcover mit zahlreichen Illustrationen