Meine letzte Buchblog-Empfehlung liegt ja schon länger zurück und dabei gibt es so viele unglaublich spannende Blogs, die ich euch unbedingt näher vorstellen will. Beispielsweise den von Daniela. Als ich “read eat live” entdeckt habe, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt. Daniela bloggt nämlich genau über die Themen, die mich auch interessieren. Und wenn ihr den Blog noch nicht kennt, dann müsst ihr unbedingt vorbeischauen.
Liebe Daniela, kannst du dich noch daran erinnern, welches Buch deine Liebe zur Literatur so richtig entfacht hat und seit wann du den Büchern verfallen bist?
Liebe Petzi, erst einmal herzlichen Dank für dieses Interview. Ich freue mich sehr, darf ich ein Teil deiner Blog-Juwelen sein. Aber zurück zur Frage, um ehrlich zu sein, ich weiss nicht mehr welches Buch meine Liebe zur Literatur so richtig entfacht hat. Ich weiss einfach, dass ich immer schon gelesen habe und dass mir als kleines Kind viel vorgelesen wurde. Jeden Abend vor dem Einschlafen sassen meine Mama oder mein Papa bei mir am Bett und haben mir aus dem kleinen Gespenst, der kleinen Hexe oder den Kindern aus Bullerbü vorgelesen. Und als ich dann selbst lesen konnte, war es ein festes Ritual einmal in der Woche mit dem Velo in die Bibliothek zu fahren und Büchernachschub zu besorgen. Auch die Schulbibliothek habe ich von hinten nach vorne durchgelesen, ich gehörte gar zu den drei Schülerinnen, die über das Jahr gesehen am meisten Bücher ausgeliehen hatten. Also um es kurz zu machen, ich bin schon mein ganzes Leben lang den Büchern verfallen.
Du bloggst auf “read eat live” über Bücher und auch über Essen. Wie kam es dazu? Warum hast du dich entschieden einen Blog zu starten?
Wie so vieles in meinem Leben entstand auch mein Blog aus dem Bauch, aus einer Laune heraus. Ich habe mir gar nicht so viele Gedanken darüber gemacht. Angefangen hatte alles 2014, damals noch auf Tumblr. Ein Bestandteil meines Blogs auf jener Plattform waren teilweise sehr poetische Tagebucheinträge, die so grossen Anklang fanden, dass mir eine Mitbloggerin gar vorschlug, doch einen separaten Textblog dafür zu eröffnen. Das tat ich dann auch ganz spontan.
Dieser Tagebuchblog kam aber nie so wirklich ins rollen und wurde von mir wahrscheinlich auch nicht mit der letztlich benötigten Ernsthaftigkeit betrieben. Immer wieder gingen mir die Themen aus und es kam einfach monatelang kein neuer Blogartikel.
Im August 2016 bliess dann ein frischer Wind durch diesen Tagebuchblog. Ausschlaggebend war das Buch “Der Hof” von Simon Beckett. Ich hatte geschlagene zwei Jahre an der Geschichte zu knabbern und war einfach nur enttäuscht von den Figuren, dem Plot und vermisste so ziemlich alles, was seine David Hunter Reihe auszeichnete. Zu dieser Zeit kam es auch, dass ich mich auf Goodreads angemeldet hatte und so stieß ich auf weitere Lesermeinungen zu dem Buch. Dabei entdeckte ich dann, dass einige Mitglieder dieser Buchcommunity so wunderschön gestaltete Blogs unterhielten und dort über Bücher und ihre Leseeindrücke sprachen. Das wollte ich auch.
Ich erinnerte mich also an meinen verstaubten Tagebuchblog, möbelte ihn etwas auf und verfasste kurzerhand meine erste Rezension überhaupt. Ja, so hat alles angefangen und seinen Lauf genommen.
Hast du es jemals bereut mit dem Bloggen angefangen zu haben und was liebst du am Bloggen am meisten?
Nein, bereut habe ich es noch keine Sekunde! Dafür liebe ich Bücher und das Lesen zu sehr. Durch den Blog hats sich nicht nur online ein ganz toller Austausch über Bücher ergeben (ich möchte die lieben Bloggerkontakte im In-und Ausland nicht mehr missen), sondern auch in meinem Privatleben habe ich einige Buch begeisterte Kollegen entdeckt. Mit einigen meiner engen Freunde und auch mit meinen Arbeitskollegen tausche ich nun regelmässig Buchtipps und Bücher aus.
Wie integrierst du den Blog in dein Leben? Gibt es feste Zeiten in denen du schreibst? Arbeitest du mit einem Redaktionsplan? Machst du dir viele Gedanken und Notizen? Oder legst du einfach los, wenn du Lust und Zeit hast?
Genau so spontan und aus dem Bauch heraus wie mein Blog entstanden ist, genau so blogge ich auch. Bei mir gibt es keinen Redaktionsplan oder feste Tage, an denen ein Artikel online geht. Mein Blog ist mein Hobby und hätte ich fixe Posting-Tage,… ich glaube, das würde bei mir nur mehr Druck und Stress erzeugen, worunter dann die Freude an der ganzen Sache leiden würde. Auch bei wöchentlichen Aktionen mache ich nur bedingt und ganz nach Lust und Laune mit.
Als kleine Morgenroutine hat sich bei mir jedoch das Lesen neuer Blogartikel meiner geschätzen Bloggerkollegen und Kolleginnen eingebürgert. So wie andere zum Frühstückskaffe die Zeitung lesen, stöbere ich durch neue Blogartikel. Ganz oft verfasse ich auch meine eigenen Artikel am Vormittag bevor ich dann zum Spätdienst antraben muss. Meine unregelmässigen Arbeitszeiten kommen mir da sehr entgegen.
Woher nimmst du die Ideen für deine Blogbeiträge? Und wie viel Zeit investierst du eigentlich in deinen Blog?
Die besten Ideen kommen mir meistens, wenn ich eigentlich an nichts spezifisches denke. Unter der Dusche zum Beispiel, auf einer Wanderung oder kurz vor dem Einschlafen. Das ist manchmal ganz schön ärgerlich, da ich so meist nichts zur Hand habe, um mir kurz eine Notiz zu machen. So muss ich auf mein Gedächtnis vertrauen und die ein oder andere Beitragsidee ist auch ziemlich schnell wieder vergessen gegangen. Meistens lässt mich jedoch mein Gedächtnis nicht im Stich, das sind dann auch die richtig guten Ideen.
Oft entscheide ich aber auch ganz spontan während der Lektüre eines Buches, auf einer Wanderung oder nach dem Kosten eines Kuchens, dass jetzt darüber gebloggt wird.
Wie viel Zeit ich für den Blog aufwende, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Ich führe da nicht so genau Buch darüber. Wahrscheinlich investiere ich täglich ein paar Minuten und sei es nur um mal einen Kommentar zu beantworten, ein Bild zu posten oder einen Geistesblitz nieder zu schreiben. Manchmal nehme ich mir aber auch bewusst Zeit, dann kann es schon mal sein, dass ich den ganzen Tag für den Blog am werkeln bin, Fotos mache, Texte schreibe und gewisse Dinge plane. Aber solange es mir Spass macht, ist das auch ok für mich. So wie sich andere Zeit für Sport, Musik oder Handarbeiten nehmen, bastle und schreibe ich an meinem Blog.
Was bedeutet Lesen für dich und wie und wo liest du am liebsten?
Lesen kann so vieles sein, aber vor allem ist es eine Bereicherung und ein Augen öffner. Egal ob zur Unterhaltung oder zur Wissensaneignung, Lesen erweitert immer unseren Horizont und führt uns in fremde Gedankenwelten.
Mein liebster Leseplatz ist diese eine Ecke des Sofas mit der breiten Armlehne, so dass ich mich bequem aufstützen kann. Meist werde ich dabei noch von meiner Katze und meinem Kater begleitet. Die finden das super, wenn ich da so gemütlich und vor allem regungslos sitze.
Lesen kann so vieles sein, aber vor allem ist es eine Bereicherung und ein Augen öffner. Egal ob zur Unterhaltung oder zur Wissensaneignung, Lesen erweitert immer unseren Horizont und führt uns in fremde Gedankenwelten.
Genauso wichtig wie der Blog selbst, ist mittlerweile auch Social Media. Welche Plattformen nutzt du? Welche magst du am meisten? Und welche Erfahrungen hast du gemacht?
Eine Zeit lang tanzte ich auf ziemlich vielen verschiedenen Hochzeiten. Mittlerweile beschränke ich mich aber hauptsächlich auf Instagram. Da ich sehr gerne fotografiere und sowieso meine eigenen Fotos für den Blog knipse, bietet sich diese Plattform geradezu an. Und es macht auch einfach Spass die vielen tollen Bilder all der anderen lieben Buchmenschen da draussen zu sehen.
Meinen Blog findet man auch auf Facebook, wo ich hin und wieder meine Blogartikel teile. Ansonsten bin ich aber nicht so aktiv dort.
Auf Twitter findet man mich auch noch, da allerdings nicht in erster Linie wegen des Blogs, den Twitteraccount gibt es schon seit Urzeiten. Manchmal teile ich aber auch da den ein oder anderen Blogartikel. Wer aber in Sachen Blog auf dem Laufenden bleiben möchte, der ist mit Instagram eindeutig am besten bedient.
Liest du Bücher auch zweimal oder würde das für dich nicht in Frage kommen?
Grundsätzlich lese ich Bücher sehr gerne mehrmals, vor allem meine absoluten Lieblingsbücher. Ich entdecke nämlich immer wieder neue Details. Seit ich jedoch über Bücher blogge, habe ich ein ganzes Regalbrett voll ungelesener Geschichten und die schauen mich immer ganz vorwurfsvoll an, wenn ich doch wieder zu meinem heiss geliebten Irving oder einem Buch von Martin Suter greife. So habe ich in letzter Zeit kein Buch erneut gelesen.
Rezensionen sind ja das Mittel der Wahl um andere von bestimmten Büchern zu überzeugen. Schreibst du sie gerne? Und wie sieht es mit Verrissen aus? Für dich ein notwendiges Übel oder lässt du diese gar ganz weg?
Ja, ich schreibe gerne Rezensionen, wobei ich von meinem Vorsatz, alle meine gelesenen Bücher zu rezensieren, weggekommen bin. So bespreche ich mittlerweile hauptsächlich Bücher, zu denen ich auch etwas sagen möchte. Im Guten wie im Schlechten. Und ich kann nicht einmal behaupten, dass ich das eine lieber mache, als das andere. Für mich gehört beides dazu, es kann nun mal nicht jedes Buch gefallen.
Wenn man sich mit Blogs und Literatur beschäftigt, dann stolpert man zwangsläufig auch über andere Buchblogs. Welche Buchblogs liest du persönlich am liebsten? Welche kannst du guten Gewissens empfehlen?
Oh ja! Wem sagst du das! Ich habe schon so manchen tollen Blog im World Wide Web entdeckt. Zu meinen liebsten Buchblogger Kolleginnen zählen Eliane von Mint & Malve und Bettina vom Blog Bleisatz. Und auch auf Lesen in Leipzig oder Zeilentänzer lese ich sehr gerne.
Liest du auch gerne Blogs anderer Bereiche und wenn ja, welche wären das?
Auch hier kann ich ein dickes fettes Ja! als Antwort geben. Ich lese auch sehr gerne auf Blogs anderer Bereiche. Beispielsweise mag ich den Reiseblog Travelita sehr gerne. Und auf Scones & Berries erstöbere ich gerne schöne Dinge.
Kannst du dein absolutes Lieblingsgenre und deinen Lieblingsautoren benennen? Und mit welchem Genre wirst du einfach nie wirklich warm werden, egal wie oft du es versuchst?
An dieser Frage scheitere ich jedesmal, je nach Stimmung, Tagesform, Jahreszeit und was weiss ich alles ändert sich meine Antwort auch immer wieder. Grundsätzlich gehöre ich wohl zu den Querbeetlesern. In meinem Bücherregal steht viel Belletristik und Gegenwartsliteratur. Allerdings finden sich auch einige Fantasybücher, viele Krimis und Thriller, einige Klassiker und auch historische Romane. Auch Dystopien, Reiseführer, Biografien und Horrorschinken sind vertreten. Ich habe sogar irgendwo die “Shades of Grey” Trilogie stehen. Das einzige, was ich tatsächlich noch nie gelesen habe, ist ein Science Fiction Roman. Wer da also eine Empfehlung hat, darf mir die gerne zukommen lassen.
Welche drei Bücher willst du schon lange lesen und hast es trotzdem bisher nie geschafft?
“Tausend strahelnde Sonnen” von Khaled Hosseini, “4 3 2 1” von Paul Auster und “Der Gott der kleinen Dinge” von Arundhati Roy
Und welche drei Bücher kannst du unbedingt anderen empfehlen?
“Bis ich dich finde” von John Irving, “Loney” von Andrew Michael Hurley und “Ich gebe dir die Sonne” von Jandy Nelson
Wenn man dich jetzt in deine Lieblingsbuchhandlung schickt und dir dazu 100 Euro in die Hand drücken würde, mit welchen Büchern würdest du wahrscheinlich wieder herauskommen?
Wahrscheinlich würde ich das Geld erst einmal etwas zur Seite legen und warten, bis das neue Buch von Joël Dicker erscheint. Zusammen mit “Das Verschwinden der Stephanie Mailer” würde ich mir auch den neuen Hunter-Krimi von Simon Beckett holen, sowie “Das Volk der Bäume” von Hanya Yanagihara. Sollte nun noch etwas Geld übrig sein, würde ich mich wohl einfach von der Auslage inspirieren lassen.
Wo siehst du die Buchbloggerwelt in zehn Jahren?
Darüber mache ich mir ehrlich gesagt gar nicht so viele Gedanken. Vielleicht werden Buchblogs noch etwas professioneller in den kommenden Jahren, vielleicht gewinnen sie noch mehr an Bedeutung in der ganzen Literaturszene, vielleicht tritt aber auch genau das Gegenteil ein. Wer weiss das schon.
Wichtig finde ich einfach, egal ob heute oder in zehn Jahren, dass Blogs authentisch sind und ihre eigene Stimme, ihren eigenen Stil haben und wahren.
Wie gehst du mit Hypes um? Lässt du dich davon beeinflussen oder liest du grundsätzlich nur das, was dich interessiert, egal ob Hype oder nicht?
Ganz ehrlich? Ich finde Hypes gar nicht so schlecht. Ich habe so schon manches Buch entdeckt, welches sonst gar nicht in meiner Filterbubble aufgetaucht wäre. Natürlich springe ich nicht auf jeden Zug mit auf, denn nur weil ein Buch gehyped wird, heisst das nicht, dass es mich auch automatisch interessiert. Aber Hypes können durchaus hilfreich sein beim Schritt aus der eigenen Komfortzone.
Backlist oder Novitäten?
Die Mischung machts.
Abseits des Buchlebens: Für was kann man dich sonst noch begeistern? Was machst du, wenn du keine Bücher in der Hand hast?
Ich bin gerne in der Natur und unternehme mit meinem Mann Wanderungen und Ausflüge in der näheren und weiteren Umgebung. Manchmal erkunden wir auch die Schauplätze meiner Lieblingsbücher, unsere Wanderung auf die Silberen ist so ein Beispiel.
Dann backe ich auch ganz gerne, darum schafft es auch immer wieder eine süsse Leckerei auf den Blog. Und für einen Kaffeeklatsch oder einen Ausflug an den See mit meinen Freundinnen bin ich auch immer zu begeistern. Ab und an überkommt mich auch das Strick-oder Häckelfieber, gerne würde ich auch mal wieder Nähen, aber irgendwie fehlt mir da der Mut.
Und was wolltest du sonst schon immer mal sagen?
Noch einmal vielen lieben Dank für dieses Interview, Petzi. Ich freue mich, darf ich ein Teil deiner Blog Juwelen sein. Und an alle anderen: Lest was das Zeug hält, ihr verpasst etwas, wenn ihr es nicht tut!
Wenn ihr jetzt neugierg geworden seid, dann schaut doch unbedingt mal bei Daniela von read eat live vorbei und lasst euch von den vielen tollen Beiträgen inspirieren. Ihr könnt auch hier folgen:
>> Instagram
>> Facebook
>> Twitter