4,5K
Tessa ist die Person, die immer warten. Auf einen perfekten Moment, einen perfekten Jungen und ihren ersten Kuss. Sie dachte aber auch, dass sie noch viele Jahre dafür hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es schwer krank ist und nur noch wenige Zeit zu leben hat. Sie ist wütend und fassungslos, bis Oskar in ihr Leben tritt. Er schafft es, hinter ihre Fassade zu blicken, hat keine Angst vor ihrem Geheimnis und steht an ihrer Seite. Er überrascht sie mit einem Plan und beschert Tessa ihren besten letzten Sommer. Ein Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle am wichtigsten sind…
Eine unglaubliche Reise
Es gibt Autoren, die ein unglaubliches Talent haben. Sie formen Geschichten aus Worten, die direkt ins Herz treffen, die mitreißen, begeistern und verzaubern. Anne Freytag gehört zu diesen Autoren.
„Mein bester letzter Sommer“ ist eine Geschichte, bei der man durch den Klappentext schon ungefähr ableiten kann, worum es darin geht. Aber die Vorhersehbarkeit ist überhaupt kein Problem bei dieser Geschichte, denn sie ist gewollt. Vielmehr ist es wichtig, wie der Leser die letzten Monate von Tessa erlebt und hierbei nimmt uns Anne Freytag mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, in der Freud und Leid ganz nah beieinanderliegen.
Wenn ein Autor es schafft, mit seinen Worten eine Geschichte zu erzeugen, die so real, so bildhaft und so nah ist, dann macht er seine Sache mehr als gut. Anne Freytag macht ihre Sache perfekt, denn sie hat es nicht nur geschafft mich in diese Geschichte zu entführen, sondern mich tatsächlich auch zu Tränen gerührt. Und eigentlich waren es nicht nur Tränen, sondern eine ganze Flut. Das kommt bei mir nur äußerst selten vor, was wiederum auch eine Bestätigung ist. Eine Bestätigung für dieses Schreibtalent und diese unglaubliche Geschichte.
„Wenn dich dieser eine Mensch berührt, der dich berührt, bleibt die Welt stehen. Deine Beine laufen weiter und deine Lungen atmen, obwohl du nicht mehr kannst, und alles, was du spürst, ist diese Berührung. Haut auf Haut, wie ein Flüstern zwischen Körpern.“ S. 74
Obwohl Tessa weiß, dass sie bald sterben muss, versucht sie ihre letzten Tage zu genießen und möglichst viel für sich mitzunehmen. Und obwohl dies eigentlich eine sehr traurige und bedrückende Ausgangssituation ist, ist sie gleichzeitig auch unglaublich lebensbejahend. Sie führt dem Leser nämlich selbst vor Augen, dass das Leben zu schnell vorbei sein kann, dass man sich nicht in seinem stillen Kämmerlein verstecken sollte und mitnehmen muss, was man kann.
Tessa und Oskar sind dabei unabdingbar die Hauptpersonen dieser Geschichte, die Anne Freytag wunderbar gelungen sind. Besonders Tessas innere Zerrissenheit, ihren Trotz, ihre Verzweiflung gegenüber der Krankheit war oft spürbar und ziemlich real. Ich konnte gut nachvollziehen, dass sie eine Wut im Bauch hatte, später dann aber auch ihre Verliebtheit genau nachempfinden und gleichzeitig verstehen, dass sie sich eigentlich von Oskar fernhalten wollte. Eigentlich, denn egal was man tut, die Liebe ist immer stärker.
Dieses Buch mit seinem ganz eigenen Soundtrack sollte man gelesen haben. Man wird sich in dieser Geschichte verlieren, lachen und weinen, hoffen und mitfiebern und am Ende glücklich sein, dass man es gelesen hat.
Fazit
Wer eine Geschichte fürs Herz sucht, die unglaublich gut geschrieben ist, eine wichtige Botschaft enthält und zu Tränen rührt, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Ganz gleich, ob Jugendbuch oder nicht, dieses Buch wird alle Altersgruppen begeistern und berühren.
5/5 Punkten
Mein bester letzter Sommer von Anne Freytag – Heyne fliegt – 368 Seiten – ISBN 978-3-453-27012-1- Gebundene Ausgabe – 14,99 Euro – bei Amazon kaufen*| im Buchhandel kaufen
*Affiliate Link
*Affiliate Link
5 Kommentare
Huhu Petzi,
ich hab das Buch bereits vor einigen Monaten gelesen und war genauso begeistert wie du. Ich kann dir nur zustimmen: irgendwie ist es wohl gewollt, dass der Leser von Anfang an weiß, wo es hingeht. Als ich deine Rezension gelesen habe, ist mir die Story direkt wieder vor Augen gestanden. Daher Danke für den kleinen Rückblick.
Alles Liebe, Nelly
Hallo Petzi,
was für eine schöne Rezension. Genau die von dir beschriebenen Gedanken und Gefühle hatte ich beim Lesen auch. Trotz des immer näher kommendenden Todes, strahlen die Protagonisten so unendlich viel Lebensfreude aus.
Das war mein erstes Buch von Anne Freytag, aber von ihr möchte ich unbedingt noch mehr lesen.
Liebe Grüße
Yvonne (Meine Rezension zum Buch.)
Hey ho,
du hast sehr schöne Worte für das Buch gefunden!
Deine Rezension gefällt mir richtig gut. Stünde „Mein bester letzter Sommer“ nicht schon in meinem Regal, würde der Roman spätestens jetzt bei mir einziehen.
viele Grüße
Emma
Liebe Petzi,
ich habe bisher auch nur Positives über dieses Buch gehört und dabei auch aus allen Altersstufen. Ich finde es faszinieren, dass „Jugendliteratur“ so weitläufig um sich gereifen kann. Das gibt mir irgendwie ein gutes Gefühl. Und schließlich waren wir ja alle mal jung.
Liebst, Lotta
Ist gekauft Petzi, ist gekauft. 😉 Bei der Rezension kann man nicht anders, als es zu lesen. Liebe Grüße!