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Zum Buch
Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag von Katrin Bauerfeind – Fischer Verlag – 224 Seiten – ISBN 978-3-596-19891-7 – Paperback – 14,99 Euro – bei ocelot kaufen
Inhalt
Die Moderatorin Katrin Bauerfeind berichtet hier auf unterhaltsame Weise über das Scheitern, denn eigentlich scheitern wir alle täglich. Dies ist ein Buch für all die, die sich schon einmal entschlossen an ihren Computer gesetzt haben, um zum Beispiel ihre Diplomarbeit zu Ende zu schreiben, und dann vier Stunden lang bei YouTube-Videos von Haushaltsunfällen, Katzenkindern und romantischen Heiratsanträgen hängen geblieben sind. Für alle, die sich jedes Jahr drei Tage vor dem Urlaub erfolglos in ihre Bikinifigur hungern wollen, alle, die eigentlich große Pläne für ihr Leben hatten und jetzt plötzlich eine Einbauküche abbezahlen und alle, die das Gefühl haben, es fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag: ein Tag, an dem man endlich mal alles erledigen könnte …
Meine Meinung
Der Klappentext dieses Buches ist lang und man sollte sich diesen vielleicht wirklich ganz durchlesen. Warum? Weil man schon anhand dessen in etwa erahnen kann, wie die Autorin tickt und wie das Buch geschrieben sein wird. Katrin Bauerfeind ist eine Person, von der ich bis zum Buch tatsächlich noch nie gehört habe. Weil mir dieses Buch aber dann relativ häufig über den Weg lief und ich mir vom Titel „Ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ einen gewissen Inhalt versprach, habe ich es gelesen.
Gleich vorneweg muss man allerdings sagen, dass der Titel vom Verlag nicht wirklich optimal gewählt wurde. Der tatsächliche Inhalt des Buches, spiegelt sich in diesem nicht wirklich wieder. Mag zwar nicht unbedingt bedeutend erscheinen, allerdings ging ich aufgrund dessen mit einer anderen Erwartung an das Buch heran. Vielleicht hätte ich aber auch vorab eine Leseprobe lesen sollen. Demnach ist das ganz und gar meine eigene Schuld.
Die Autorin hat durchaus einen humorvollen Schreibstil und ich will es ihr auch gar nicht absprechen, dass ich einige Male tatsächlich gelacht habe. Stellenweise erkennt man sich in manchen Situationen wieder und freut sich regelrecht, es hier genauso zu lesen. Ihre sarkastische Art ist an manchen Stellen genau richtig gewählt, manchmal hat sie mich aber auch einfach nur genervt. So hat sie es auch geschafft, dass sie mir im Lauf des Buches nicht unbedingt sympathischer wurde und letzten Endes würde ich behaupten, dass dieses Buch für zwischendurch ganz nett ist, aber man es nicht gelesen haben muss.
Bei allem Witz und Sarkasmus fand ich manche Passagen aber irgendwie unangebracht. Obwohl ich selbst noch keine Kinder habe, finde ich Aussagen wie „Bevor Sie mich also des Rauchens verurteilen, bedenken Sie bitte, dass ich ja auch ganz viele Sachen nicht tue, die meine Umwelt ebenfalls gefährden könnten. Ich habe keine Waffen und keine Kinder […]“ aber doch unangebracht. Kinder mit Waffen zu vergleichen finde ich nicht witzig oder humorvoll, sondern einfach nur ziemlich doof.
Oft hatte ich auch das Gefühl, dass die Autorin einen bestimmten Weg als den einzig richtigen erachtet und auf alle ein bisschen von oben herab blickt, die ihren Weg nicht genauso verfolgen und gut finden, was sie gut findet. Jeder Leser wird sich bestimmt in irgendwelchen Situationen wieder finden. Sei es, das Scheitern der geplanten Diät, dem vergebenen Versuch mit dem Rauchen aufzuhören oder dem Plan mehr Sport zu treiben, der bald über Bord geworfen wird. Und weil das Buch eben auch “Geschichten vom schönen Scheitern” als Untertitel trägt, habe ich demnach ein paar unterhaltsame, aufbauende, humorvolle Geschichten erwartet. Dies ist größtenteils nicht gelungen. Manchen wird die Geschichte bestimmt gefallen und sie werden den Humor von Frau Bauerfeind ansprechend finden. Ich fand das Buch leider nur mittelmäßig und schiebe es daher in die Kategorie “Kann man lesen, muss man aber nicht.” Die Vorablektüre der Leseprobe kann auf jeden Fall helfen, Enttäuschungen zu vermeiden.
Fazit
Geschichten vom schönen Scheitern, die ich mir ganz anders erwartet hätte. Für mich nur ein Buch aus der Kategorie “Kann man lesen, muss man aber nicht”, welches mich leider nicht überzeugen konnte. Die Autorin versucht oft krampfhaft lustig zu sein und ist tatsächlich oft einfach nur langweilig. Manche Stellen sind durchaus unterhaltsam, zusammenfassend aber leider nicht genug.
3/5 Punkten
6 Kommentare
Ich mag Katrin Bauerfeind. Sie ist eine wirklich tolle Moderatorin, aber ein komplettes Buch möchte ich auch nicht von ihr lesen. Sie ist manchmal ein wenig anstrengend 😉
Liebe Grüße
Mareike
Schade, dass es dir nicht so ganz gefallen hat… jetzt will ich es irgendwie nicht mehr lesen:D Ich widme mich glaube ich anderen Büchern:)
Das Zitat mit den Kindern hatte sie auch bei der Lesung gebracht und keine Lacher geerntet. Dann hat sie uns alle als Nichtraucher abgestempelt. Naja.
Ach, sehr gut, danke für deine Rezension. Der Titel klang nämlich wirklich verlockend und ich habe schon mit demGedanken gespielt, das Buch zu lesen – kann ich mir in dem Fall sparen und mich anderen Büchern widmen 🙂
Genauso erging es mir beim Lesen des Buches auch. Ich hatte mir etwas anderes erwartet und werde eventuell demnächst vor dem Buchkauf doch die Leseprobe durchlesen. Eine gute Rezension, die meiner Meinung nach das Buch super vorstellt.
Liebe Grüße,
Fraencis
Ich war bei einer Lesung von ihr und habe auch bereits das Buch gelesen.
Ich finde sie hat ein tolles Buch geschrieben, sie ist klug, schön und witzig und sie gibt komplett meine Gedanken wieder!!
Und ich glaube manche Leute sollten hier etwas mehr Humor verstehen können 😉