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DATEN
Mandel’s Büro von Berni Mayer – Heyne Verlag – 336 Seiten – ISBN 978-3453408739 – Taschenbuch – 8,99 Euro – Hier kaufen
INHALT
Als den beiden Musikjournalisten Max Mandel und seinem Kollegen Sigi Singer der Job gekündigt wird, machen sie sich kurzerhand selbstständig. Und das nicht irgendwie, sondern als Privatdetektive. Bereits nach kurzer Zeit winkt der erste Fall, der auch schnell eine Nummer zu groß zu werden scheint. Der beliebte Punkrocker Leo Tilmann wird ermordet. Kurz vor seinem Tod plante er ein Soloalbum, dessen Songs plötzlich spurlos verschwunden sind. Im Wettlauf gegen die verlockende Witwe, der Plattenindustrie und der Entourage eines Rechtspopulisten sollen sich die beiden selbsternannten Detektive auf die Suche nach seinem musikalischen Nachlass machen. Während dieser Suche kreuzen sich des Öfteren musikalische und menschliche Randgebiete.
MEINE MEINUNG
Autor Berni Mayer war selbst einmal Chefredakteur beim Musiksender MTV und bei Viva Online und hat die Musik wohl im Blut. Genau das merkt man dem Buch auch an – von der ersten Seite ab. Die Idee keine typischen Kommissare ermitteln zu lassen, sondern ungelernte Privatdetektive vor zu schicken, ist mehr als schlau gewählt. Besonders auch, weil beide mit einem breiten Fachwissen aus der Musikindustrie ausgerüstet sind.
Max Mandel und Sigi Singer sind alte Kollegen und nach dem Ende der Journalistenkarriere kommt ihnen spontan die Idee, das Detektivbüro des verstorbenen Onkels zu übernehmen. Mit viel Witz und Humor und irgendwie auch noch nicht ganz ernst machen sie sich an die Arbeit. Kurze Zeit später taucht auch schon die erste Klientin auf, die Schauspielerin Veronika Mallek. Diese will ihren Noch-Ehemann des Fremdgehens überführen und engagiert deshalb gerade die beiden. Wer könnte besser undercover im Musikbusiness recherchieren, als die bekannten Musikjournalisten? Als dann nach einem Auftritt der Band Leo Tilmann geteilt wieder aufgefunden wird, entwickelt sich der Fall. Die beiden Detektive stecken nämlich plötzlich zwischen den Fronten und haben plötzlich wirklich harte Arbeit vor sich.
Nach kurzer Zeit schon hegt der Leser schnell große Sympathie mit Mandel und seinem Kollegen Singer. Dabei kommt es anfangs etwas komisch daher, dass die ganze Handlung über Singer von Max Mandel und den Geschehnissen erzählt wird. Wenn man sich nach kurzer Zeit daran gewöhnt hat, findet man es aber ziemlich unterhaltsam.
Sicherlich bietet dieser Krimi keine so große Spannungskurve, wie man es von einem „richtigen“ Krimi gewöhnt ist. Auch Blut kommt hier gänzlich gar nicht vor. Vielmehr ist es unterhaltsam und bisweilen ziemlich amüsant den beiden zu folgen und zu erleben wie sie diesen Fall mit viel Spürsinn und Charme zu lösen versuchen. Wenn man also Fan von Musik ist, insbesondere Rockmusik und dabei auch noch einen gewissen Spürsinn an den Tag legt, dann wird man mit Mandel und Singer seine große Freude haben und den beiden gerne bei der Arbeit zusehen.
Die beiden Ermittler sind nämlich nicht einfach in eine Schublade zu stecken, sondern ziemlich eigenwillig mit ganz viel Komik und einer Portion Ironie gesegnet. Auch der Schreibstil ist flüssig geschrieben und animiert den Leser jederzeit zum Weiterlesen. Zwischendurch flaut die Spannung bzw. der Unterhaltungswert etwas ab, aber im Großen und Ganzen bietet „Mandels Büro“ eine durchweg gute und kurzweilige Unterhaltung mit viel Witz und Humor.
FAZIT
Ein Krimi, der besonders für Musikfans und Fans von eigenwilligen Ermittlern empfehlenswert ist und auf über dreihundert Seiten gute und vor allem sehr amüsante Unterhaltung bietet.
4/5 Punkten
Rechte am Cover liegen beim Verlag
2 Kommentare
Hallo Petzi,
ja, den habe ich auch schon gelesen. Krimi der etwas anderen Art, denn so die gängigen Ermittler sind dieser Pärchen wirklich nicht. Aber es kommt gut so, finde ich. Denn etwas aufgeflippt muss man im Musikgeschäft wohl alle Mal sein.
Interessant, spannend, lustig und ironisch, in dieser Paarung hat mich der Roman überzeugt so.
LG..starone…
Schade, mich konnte dieser Krimi nicht wirklich überzeugen – selbst wenn wir sonst meist den gleichen Lesegeschmack haben. Freut mich aber, dass das Buch wenigstens Dir gefallen hat.
LG,
Heidi, die Cappuccino-Mama