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Elisabeth Tanner hat ein scheinbar perfektes Leben. Sie hat eine süße Tochter, einen liebevollen Mann und finanzielle Sicherheit. Kurz bevor ihr Großvater stirbt, richtet er am Sterbebett noch eine letzte Bitte an seine Enkelin. Sie soll die Wahrheit herausfinden und endlich für Gerechtigkeit sorgen. Lizzy beschließt, das Geheimnis zu ergründen und den letzten Wunsch ihres Großvaters zu erfüllen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die Familiengeschichte der 30er Jahre und schon bald muss sie sich zwischen Wahrheit und Rücksichtnahme, zwischen dem guten Ruf der Familie und dem, was sie für richtig hält, entscheiden.
Packende Familiengeschichte
Mit ‚Die Stimmen über dem Meer‘ konnte mich die Autorin bereits im letzten Jahr begeistern und ihr Buch zählte mit zu meinen Jahreshighlights 2015. Obwohl ich Familiengeschichten eigentlich gar nicht so häufig lese, wollte ich unbedingt auch ihr erstes Buch entdecken.
Bettina Storks ist für mich eine wirklich brillante Schriftstellerin, denn sie beherrscht es auf eine ganz besondere Weise den Leser in ihren Bann zu ziehen und an ihre Worte zu fesseln. Seit langer Zeit hatte ich kein Buch mehr in der Hand, das mich so in Beschlag nahm. Ich vergaß beim Lesen wirklich alles und war gefangen in dieser Geschichte.
Lizzy Tanner, Mitglied einer reichen Freiburger Familie, ist Mittelpunkt dieser Geschichte. Eigentlich ist sie eine Frau, die nicht wirklich mit beiden Beinen im Leben steht. Beruflich hat sie bisher kaum etwas erreicht, und wenn das Geld nicht reicht, dann steckte ihr der Großvater gerne etwas zu. Am Sterbebett versprach sie diesem, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen und für Gerechtigkeit zu sorgen. Umso mehr sich Lizzy mit der Geschichte ihrer Familie befasst, umso neugieriger wird sie und bringt Dinge an den Tag, die eigentlich für immer ruhen sollten.
Die Autorin schenkt Lizzy eine zentrale Rolle in der Handlung und lässt diese auch eine große Verwandlung innerhalb der Geschichte erleben. Lizzy geht am Ende als eine starke und verantwortungsvolle Frau aus dem Ganzen hervor und hat mich das ganze Buch über sehr begeistert.
Durch ihren klaren und spannenden Schreibstil schafft es die Autorin konsequent, den Leser an die Geschichte zu fesseln. Rückblenden, die in Kursivschrift verfasst sind, tragen zusätzlich zur Spannung bei. Obwohl es sich hier mitnichten um einen Krimi handelt, war die Geschichte stellenweise dennoch fast so spannend. Man kann das Buch nur schwerlich aus der Hand legen und weiß mittendrin schon, dass es schwierig sein wird einen adäquaten Ersatz für dieses Buch zu finden.
Die Thematik des Buches, die Handlung und auch die Auflösung haben mir sehr gut gefallen, weil eine Geschichte zur damaligen Zeit auch genauso vorgefallen sein könnte. Dieses Buch ist packend, emotional, spannend, mitreißend und ein wahrer Lesegenuss, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Und obwohl ich ‚Die Stimmen über dem Meer‘ bereits sehr gerne mochte, hat mich die Autorin mit ihrem Erstlingswerk noch ein Stück mehr überzeugt.
Fazit
Fans von Familiengeschichten sollten dieses Buch unbedingt lesen. Man vergisst alles um sich herum und blendet die Umwelt komplett aus. Ein sicheres Zeichen für ein gutes Buch und eine echte Empfehlung meinerseits. Große Erzählkunst.
5/5 Punkten
Das Haus am Himmelsrand von Bettina Storks – Berlin Verlag – 464 Seiten – ISBN 978-3-8333-1040-9 – Taschenbuch – 9,99 Euro – Hier kaufen*
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3 Kommentare
Das Buch hatte ich auch schon in der Hand, habe mich dann aber doch für ein anderes Buch entschieden… Aber ich lese Familiengeschichten gern und es wandert jetzt auf der Wunschliste mal nach vorne!
Liebe Petzi, ich lese gerade deinen Bericht – toll, dass du Bettinas erstes Buch gelesen hast. Ich fand es top – und war genauso gefangen gewesen wie du.
Falls du noch so etwas in der Richtung lesen möchtest, kann ich dir das Buch
Ich warte auf dich, jeden Tag – Clarissa Linden (Clarissa Linden ist ein Pseudonym der Autorin Christiane Lind) ans Herz legen.
Liebe Grüße Hanne
Huhu liebe Petzi,
ich glaube, im Buchladen wäre ich an diesem Buch vorbei gelaufen, ohne ihm einen Blick zu würdigen. Aber ich glaube auch, das wäre ein Fehler gewesen. Ich mag Familiegeschichten wirklich gerne und direkt der Klappentext hat mich angesprochen.
Hinzu kommt, dass du jetzt so begeistert bist. Daher werd ich „Das Haus am Himmelsrand“ mal im Auge behalten 🙂
Genieß den Rest-Sonntag.
Alles Liebe, Nelly