Werbung* – Darum geht es in ‚Die Wälder‘ von Melanie Raabe: Als Nina die Nachricht erhält, dass Tim, ihr bester Freund aus Kindertagen, unerwartet gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Vor allem, als sie erfährt, dass er sie noch kurz vor seinem Tod fast manisch versucht hat, zu erreichen. Und sie ist nicht die Einzige, bei der er sich gemeldet hat. Tim hat ihr nicht nur eine geheimnisvolle letzte Nachricht hinterlassen, sondern auch einen Auftrag: Sie soll seine Schwester finden, die in den schier endlosen Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben. Doch will Nina das wirklich? In das Dorf und die Wälder zurückkehren, die sie nie wieder betreten wollte …
Spannung in „Die Wälder“ von Melanie Raabe
Melanie Raabes „Die Falle“ habe ich damals zur Veröffentlichung regelrecht verschlungen und war begeistert vom Twist der Geschichte und ihrem Schreibtalent. Seitdem habe ich alle ihre Bücher gelesen, aber keines hat es bisher geschafft, ihr Debüt vom Thron zu stoßen. Leider auch nicht „Die Wälder“.
Nina erhält die Nachricht vom Tod ihres Freundes Tim, der ganz unerwartet verstorben ist. Für Nina ein Schock. Dann erhält sie einen Brief und damit einen letzten Auftrag, den Nina erfüllen soll. Tims Schwester Gloria ist vor Jahren in den Wäldern verschwunden, die das Dorf ihrer Kindheit umgeben. Nina soll das Rätsel lösen und Glorias Verschwinden endlich aufklären.
Die Grundidee der Geschichte hat mich durchaus überzeugt und ein wenig auch an „Die Falle“ erinnert. Viel Potenzial und ein starker Anfang. Die Geschichte wird in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt. Zum einen aus der Sicht von Nina und in Rückblenden die Kindheit im Dorf. Nach und nach ergibt sich ein immer stimmigeres Bild, was damals vorgefallen sein könnte und weshalb die Personen so handeln, wie sie handeln.
Raabe schrieb bisher nie blutige und grausame Thriller und tut es auch hier nicht. Ihre Bücher leben vom psychologischen Twist und ihren Protagonisten. Drei Freunde aus Kindertagen kehren an den Ort der Kindheit zurück und müssen beweisen, dass das Band der Freundschaft die ganzen Jahre überdauert hat. Die Beschreibungen der einzelnen Personen hat mir gefallen, auch wenn ich insbesondere zu Nina keine richtige Beziehung aufbauen konnte. Das war für mich aber auch gar nicht so schlimm.
Die Kapitel sind grundsätzlich sehr spannend geschrieben, viele Cliffhanger treiben die Story zusätzlich voran und ich konnte das Buch stellenweise auch gar nicht aus der Hand legen. Ungefähr aber der Hälfte der Geschichte wendet sich das Blatt ein wenig und es gibt immer mehr sehr vorhersehbare Situationen oder Ungereimtheiten. Raabe verliert sich zu sehr in Details, was der Spannung zum Verhängnis wird. Dem Buch hätten weniger Seiten sehr gut getan, denn dann wäre die Stärke der Geschichte besser zur Geltung gekommen. Aufgrund der vorhergehenden Geschichte war ich vom Ende dann doch enttäuscht, denn das Buch endet leider erstaunlich unspektakulär und auch nicht ganz glaubwürdig.
Fazit
Melanie Raabe kann durchaus schreiben, was sie auch mit diesem Buch wieder beweist. An ihr starkes Debüt „Die Falle“ reicht dieses Buch leider dennoch nicht heran. Ein starker Anfang und eine tolle Story, die leider mit einem etwas unspektakulären Ende und zu vielen Details an Spannung und Glaubwürdigkeit einbüßen. Sollte man aber lesen, wenn man Melanie Raabes Bücher mag.
Die Wälder von Melanie Raabe – btb – 432 Seiten – ISBN 978-3-442-75753-4 – Paperback – 16,- Euro – viele tolle Infos zum Buch und ein Video von Melanie findet ihr hier
*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit btb/Randomhouse entstanden.
1 Kommentar
Ich liebe Thriller! Kann sie nicht mehr weg legen.