Unsere Ernährung hat enormen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Wir wissen das in der Regel und schauen häufig dennoch darüber hinweg. Ein stressiger Alltag und viele Verpflichtungen spielen uns häufig nicht in die Karten und so wird doch wieder zu ungesunden Snacks und vielleicht auch Fertiggerichten gegriffen. Svenja Ostwald ging es lange Zeit ähnlich, bis irgendwann der Punkt kam, an dem sie unbedingt etwas ändern wollte. Die Autorin lebt in New York und hat dort ihr Programm „Moai Detox“ entwickelt. In ihrem ersten Kochbuch erzählt sie davon und zeigt, wie spielend leicht es ist, gesunde Ernährung in den Alltag zu integrieren. Und das komplett vegan.
„Es geht darum, mehr echte, unverarbeitete Lebensmittel und weniger verarbeitete und verpackte Lebensmittel zu essen.“
Ein guter Einstieg in die gesunde Ernährung
Im Buch geht die Autorin Svenja Ostwald auch näher auf ihr Detox Programm ein und erklärt, wie der Ablauf für 21 Tage genau aussehen soll. Ich habe bereits viele begeisterte Stimmen zu ihrem Programm gehört, das Konzept jedoch selbst nicht getestet. Warum? MOAI Detox basiert darauf Frühstück und Abendessen in Form eines Smoothies zu sich zu nehmen und nur Mittags eine richtige Portion zu essen. Das kann funktionieren, wäre für mich persönlich jedoch zu wenig. Insbesondere dann, wenn man nebenbei Krafttraining macht und den Fokus auf Muskelaufbau legt, fehlen mir in den Gerichten häufig die wichtigen Proteine. Ich würde in dieser Form niemals auf meinen notwendigen Tagesbedarf kommen.
Nutzt man das Buch jedoch, um sich an den einzelnen Rezepten zu bedienen und einen Einstieg in die gesunde Ernährung zu finden, dann finde ich es ganz wunderbar. Es zeigt auf vielfältige Weise, dass vegane Ernährung nicht einseitig sein muss und es ganz viele und leckere Gerichte gibt, die man easy und unkompliziert zubereiten kann.
Was findet man im Buch?
Da Smoothies und Säfte wichtiger Bestandteil des Detox Programms sind, findet man dazu einige Rezepte im Buch. Darüber hinaus findet man aber auch viele Meal Prep tauglichen Gerichte, Dips, Salate, Pasta und beispielsweise auch Frühstücksrezepte. Das Buch ist daher auch interessant, wenn man kein Detox durchführen möchte. Von verschiedenen Overnight-Chia-Puddings, bis zu Granola-Rezepten, über Saatenbrot geht es zu Spinat-Wraps, Sesamnudeln, verschiedene Bowls, zu eingelegtem Gemüse bis zu gesunden Snacks wie Haferriegel, Coconut Bars bis zu Peanut Bars.
Beschreibung & Zutaten
Die unterschiedlichen Rezepte sind alle mit einfachen Zutaten leicht umsetzbar. Zu Beginn des Buches findet sich auch eine Einkaufsliste an Basics, die man laut Autorin immer daheim haben sollte. In der Regel kann man die meisten Dinge aber auch problemlos ersetzen. Die Rezepte sind nicht mit Nährwertangaben versehen. Das finde ich einerseits sinnvoll und zugleich auch schwierig, wenn man vielleicht seine Ernährung umstellen möchte und erst einmal ein Gefühl für Nährwerte und Nährstoffe entwickeln muss. Grundsätzlich ist mir aufgefallen, dass viele Rezepte relativ eiweißarm sind. Das ist selbstverständlich keine Notwendigkeit, bei mir aber aktuell zum Beispiel ein großer Fokus. Trotz der gesunden Ernährung sind einige Rezepte auch relativ kalorienreich (z.B. der Brokkoli-Quinoa-Salat). Das macht absolut Sinn, wenn sie im Rahmen des Detox gegessen werden, da hier ja nur eine feste Mahlzeit im Programm ist. Eine Ergänzung zum normalen Frühstück oder Abendessen könnte dann aber möglicherweise wieder zu viel sein. Das sollte man auf jeden Fall im Blick behalten.
Nicht zu allen Rezepten finden sich im Buch auch Bilder, was ich persönlich immer schade finde. Der größte Teil ist aber mit schönen Foodfotos ergänzt. Auch Optik und Aufmachung haben mich überzeugt und machen auf jeden Fall Lust daraus zu kochen und sich mit gesunder Ernährung zu befassen. Hier lohnt sich auch ein Blick auf Instagram. Auf ihrem Account stellt die Autorin regelmäßig vor, wie sie in die Woche startet und Meal Prep ihren Alltag ergänzt.
Das Probekochen
Im Sommer war ich großer Fan der Sesamnudeln von Seite 95, die lauwarm serviert werden und super erfrischend schmecken. Auch eignet sich dieses Gericht perfekt als Meal Prep und kann problemlos auch kalt verzehrt werden. Aber auch der Linsensalat von Seite 166 ist ein echtes Gedicht und kann problemlos mit einer zusätzlichen Eiweißquelle gepimpt werden, wenn man das denn möchte. Ich habe mich auch von diversen Saft- und Smoothie Rezepten inspirieren lassen, die alle vorzüglich geschmeckt haben und selbst eine Meal Prep Routine in meinen Alltag integriert.
Fazit
Dieses Buch kann ein wunderbarer Einstieg sein, wenn man sich bisher wenig mit gesunder Ernährung befasst hat und einen ersten Anhaltspunkt sucht. Man sollte dennoch im Blick behalten, dass einige Rezepte für das Detox Programm konzipiert sind (wird auch im Buch gekennzeichnet) und wissen, dass bei manchen Gerichten relativ wenig Eiweiß enthalten ist. Für mich ist das jedoch keine Kritik, da dieses Buch diesen Anspruch auch nie erhebt. Hier geht es vordergründig darum zu zeigen, wie lecker und abwechslungsreich pflanzenbasierte Ernährung sein kann und wie easy es gelingt, diese in den Alltag zu integrieren. Und das zeigt Svenja Ostwald mit ihrem Buch auf jeden Fall.
Feel Good With Food von Svenja Ostwald – Christian Verlag – 192 Seiten – ISBN 978-3-95961-860-1 – Hardcover – 29,99 Euro