Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.
Eine intensive On-Off-Liebesgeschichte
Sally Rooney ist mit ihrem Buch „Normale Menschen“ aktuell in aller Munde. Die Times bezeichnet es als den besten Roman des Jahres, und auch sonst gibt es von allen Seiten positive Kritiken und Rückmeldungen. „Normal People“ wurde sogar bereits mit Daisy Edgar-Jones und Paul Mescal in den Hauptrollen als Serie verfilmt. Viele Gründe, um begeistert zu sein, oder etwa nicht?
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Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf. Sie kommen jedoch aus komplett unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und haben eigentlich überhaupt nichts gemein. Connells Mutter putzt das Haus von Marianne, und als er sie von der Arbeit abholt, kommt er mit Marianne ins Gespräch. Das ändert alles. Es ist die Geschichte dieser beiden jungen Menschen, die am Anfang ihres Lebens herausfinden wollen, wer sie sind. Sie werden immer wieder magnetisch voneinander angezogen, stoßen sich aber auch genauso immer wieder ab.
Sally Rooney benutzt einen sehr eigenwilligen Erzählstil, sehr klar und schnörkellos, einfach und manchmal auch distanziert. Sie verzichtet bei der wörtlichen Rede auf Anführungszeichen, was mich besonders zu Beginn öfter irritiert hat. Eigentlich bin ich kein großer Fan davon, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Grandios übersetzt wurde das Buch übrigens von der großartigen Zoë Beck. Innerhalb der Geschichte gibt es von Kapitel zu Kapitel viele Zeitsprünge, die den Leser selbst dazu auffordern, sich Gedanken darüber zu machen, was in der Zwischenzeit passiert ist. Es werden immer wieder auch sehr sensible Themen wie Depression, Selbstmord, Angstzustände oder Drogenkonsum behandelt, und dennoch bleiben die Charaktere seltsam distanziert. Es gelingt mir nicht wirklich, eine Verbindung aufzubauen, wahrscheinlich wird das von der Autorin aber auch gar nicht beabsichtigt. Es ist eine Erzählung, die den Leser irgendwie immer auf Abstand halten möchte.
Im Lauf der Geschichte kamen bei mir sehr unterschiedliche Gefühle zum Vorschein und zugegebenermaßen gab es auch manchmal Stellen, die sich für mich ein wenig in die Länge gezogen haben. Es gefällt mir aber sehr, dass die Autorin dazu motiviert, dass man seine eigene Fantasie bemüht, da nicht alle Themen restlos aufgeklärt werden. Ich bin großer Fan davon, wenn man nicht alles auf dem Silbertablett serviert bekommt. Marianne und Connell sind zwei Figuren, die auch sinnbildlich für die heutige Zeit sind. Man will sich ungern festlegen, irgendwie immer noch Möglichkeiten offen halten. Sie wissen nicht, wie es für sie in der Zukunft weitergeht. Was sollen sie studieren? Wo leben? Was tun? Diese Unsicherheit führt irgendwie auch dazu, dass sie nicht sicher wissen, wie es zwischen ihnen beiden weitergehen soll.
Grundsätzlich werden auch viele Probleme der heutigen Zeit behandelt. Probleme mit dem eigenen Selbstwertgefühl oder den Gedanken, nicht gut genug zu sein, kennen wahrscheinlich viele von uns selbst. Das waren oft Momente, in denen ich gewisse Wiedererkennungswerte fand. Als Leser steht man die ganze Zeit am Spielfeldrand, weiß eigentlich sehr wohl, dass die Beziehung der beiden eine gute Sache ist und muss dennoch ständig dabei zusehen, wie sich beide immer wieder voneinander entfernen. Man braucht auch ein wenig Geduld und Zeit, um den beiden folgen zu können, sich auf die Geschichte einzulassen und zu verstehen, was die Autorin vermitteln möchte.
Die Sprache, die vollkommen frei von Pathos ist und nur wenige Bilder im Kopf erzeugt, könnte für manche ganz gewiss ein Problem sein. Wenn man es aber schafft, sich darauf einzulassen, dann wird man mit einer guten Geschichte belohnt. Tatsächlich bin ich schon sehr gespannt auf die Serie, weil ich mir gut vorstellen kann, dass man das innere Zerwürfnis und diese komplexe und manchmal festgefahrene Beziehung sehr gut über das Medium Film/Serie transportieren kann. Manchmal hatte ich beim Lesen auch schon das Gefühl, ein perfektes Drehbuch in den Händen zu halten.
Fazit
Es lässt sich auf jeden Fall darüber streiten, ob der große Hype hier wirklich gerechtfertigt ist. Wenn man es aber schafft, in dieses Buch abzutauchen, dann bekommt man eine Geschichte, die erst durch ihre einfache und klare Sprache besonders wird. Eine Geschichte mit Identifikationspotenzial und mit einer echten Story. Ganz normale Probleme von normalen Menschen. Dafür braucht man Zeit, dann kann es aber auf jeden Fall überzeugen.
Normale Menschen von Sally Rooney – aus dem Englischen von Zoë Beck – Luchterhand Verlag – 320 Seiten – ISBN 978-3-630-87542-2 – Hardcover – 20,- Euro
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*Dieser Beitrag ist im Rahmen eine bezahlten Kooperation in Zusammenarbeit mit dem Luchterhand Verlag entstanden. Meine Meinung bleibt davon unberührt.