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In einem abgebrannten Haus werden die Leichen einer Frau und zweier Kinder gefunden. Kommissar Konstantin Dühnfort ist zutiefst erschüttert und kann kaum fassen, wie ein Vater zu so einer Tat fähig sein kann. Gerade eben erst hat Gina ihm offenbart, dass sie schwanger ist und es fällt ihm daher besonders schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Kurz nach der Tat taucht der Familienvater mit einem Strauß roter Rosen am Tatort auf. Ist er wirklich ein so guter Schauspieler oder verdächtigen sie tatsächlich den falschen?
Meine Meinung
Ich habe bisher jedes Buch von Inge Löhnig gelesen und mir hat bisher auch jedes gefallen. Dass ‚Nun ruhet sanft‘ also nicht lange unbeachtet im Regal liegen würde, war klar. Dass sie mich so überzeugen kann, hätte ich allerdings nicht gedacht. Für mich hat die Autorin mit diesem Krimi eindeutig ihr bisher bestes Buch abgeliefert und mich auf ganzer Linie begeistert.
Kommissar Dühnfort und sein Team müssen sich dieses Mal mit einer, so scheint es, tragischen Familientat auseinandersetzen. Ein Haus ist niedergebrannt und darin finden sich die Leichen einer Frau und zweier Kinder. Vom Vater fehlt jede Spur und schnell festigt sich der Verdacht, dass dieser etwas mit der Tat zu tun haben könnte. Dühnfort ist sich sicher. Als am Morgen nach der Tat der Vater mit einem Strauß roter Rosen am Tatort auftaucht ist Dühnfort fassungslos. Kann es sein, dass er es mit einem sehr guten Schauspieler zu tun hat oder ist der Mann tatsächlich unschuldig?
Inge Löhnig strickt hier einen interessanten Fall, der von Anfang an eine so große Sogwirkung erzeugt, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann. Der Prolog startet bereits mit Rückblenden in die Vergangenheit des Täters und geschickt streut die Autorin immer wieder Passagen in die Geschichte ein, die auf diese zu sprechen kommen und dennoch kein bisschen verraten, um wen es sich dabei handelt. Die Neugier steigt jedoch ins Unermessliche.
Mehrmals hatte ich einen Verdacht, nur um ihn am Ende wieder verwerfen zu müssen. Inge Löhnig schickt den Leser des Öfteren in eine Sackgasse und streut geschickt falsche Fährten. Kaum ist man überzeugt davon den Täter zu kennen, wendet sich das Blatt und man steht wieder am Anfang. Aber nicht nur als Leser tappt man im Dunklen, sondern auch die Ermittler haben lange keine heiße Spur und drehen sich immer wieder im Kreis.
Sprachlich und stilistisch ist dieses Buch wieder ausgezeichnet, bei Inge Löhnig allerdings auch nicht anders zu erwarten. Sie ist Meisterin ihres Faches. Ihre Protagonisten sind von Anfang bis Ende überzeugend, real und so plastisch dargestellt, dass man sich alle Personen auch wirklich vorstellen kann. Die Motivation jedes Einzelnen und ihre Handlungen sind logisch und nachvollziehbar dargestellt und alle Punkte stimmig miteinander verbunden. Hier ist nichts unlogisch oder sinnlos, sondern zusammenfassend eine sehr gute Geschichte in der alle Details stimmen und jede Winzigkeit Beachtung verdient. Die Emotionen, Gefühle und Stimmungen werden optimal transportiert und kein Charakter bleibt blass oder ungenau.
Aber auch im Privatleben der Ermittler ist im siebten Band der Reihe einiges los. Gina hat Dühnfort erst kurz vor der Tat offenbart, dass sie schwanger ist. Auch deshalb geht ihm der Fall besonders nah. Seine Partnerin Kirsten hat sich von Staatsanwalt Leyenfels getrennt und Alois versucht verzweifelt das Herz von seiner Evi zu gewinnen.
An dieser Stelle kommt wieder mein altbekannter Tipp. Ich würde raten, dass man die Bände der Reihe nach liest, weil sich viele Zusammenhänge dadurch einfach besser erschließen und es sich auch wirklich lohnt. Für Inge Löhnig Fans ist dieses Buch aber natürlich wieder ein absolutes Muss.
Fazit
Ein großartiger Krimi und eindeutig das bisher beste Buch von Inge Löhnig. Für alle Fans ein Muss und für jeden, der diese Reihe noch nicht kennt, eine klare Empfehlung damit zu beginnen.
5/5 Punkten
Nun ruhet sanft von Inge Löhnig – List Tb – 432 Seiten – ISBN 9783548612270 – Taschenbuch – 9,99 Euro – bei glatteis kaufen