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Zum Buch
Die Puppenmacherin von Max Bentow – Goldmann – 400 Seiten – ISBN 978-3442480036 – Taschenbuch – 8,99 Euro – bei glatteis kaufen
Inhalt
Kommissar Nils Trojan wird an den Schauplatz eines Mords gerufen. Der Anblick der Leiche ist zutiefst erschütternd. Eine junge Frau wurde in einen Keller gelockt und dort auf ungeahnte Weise getötet. Der tote Körper ist gefangen in einem Sarkophag aus getrocknetem Bauschaum. Bei seiner Recherche stößt Trojan schon bald auf einen älteren Fall, der große Ähnlichkeit aufweist. Damals wurde die Puppenmacherin Josephin in letzter Minute aus einem Keller befreit. Auch hier war Bauschaum im Spiel. Doch der Täter Karl Junker gilt inzwischen als tot. Wer treibt dieses makabere Spiel? Kann es sein, dass jemand Karl Junker kopiert? Oder ist er doch noch am Leben und will sein grausiges Werk beenden?
Meine Meinung
Mit seinem ersten Buch „Der Federmann“ hat mich Max Bentow von seinem Schreibtalent überzeugt und mich so neugierig gemacht, dass ich auch den zweiten Teil um Nils Trojan lesen wollte. Hierbei empfehle ich auch wieder jedem, die Reihe in richtiger Folge zu lesen. Auch dieses Buch ist zwar in sich abgeschlossen, allerdings kann man manchen Verläufen besser folgen, wenn man die Personen schon vom ersten Teil kennt. Der Autor gibt zwar immer wieder kurze Rückblenden und Erklärungen ab, bleibt dabei allerdings ziemlich vage.
Auch mit „Die Puppenmacherin“ ist Bentow auf jeden Fall ein solider Thriller gelungen, der mich besonders aufgrund der Tötungsweise durch Bauschaum faszinierte. Diese Tötungsmethode habe ich nämlich so tatsächlich noch in keinem Thriller gelesen. Die Vorstellung mumifiziert zu werden, finde ich äußerst grausam und erzeugte bei mir richtige Thrillerstimmung. Doch auch die beste Mordmethode nützt nichts, wenn die restliche Handlung an sich einfach zu viele Fehler aufweist. Leider hat es Max Bentow nicht geschafft, mich mit diesem Buch komplett zu überzeugen und mich begeistert zurück zu lassen.
Nils Trojan hat auch in diesem Buch wieder mit seinen psychischen Problemen zu kämpfen und auch hier taucht wieder die Psychologin Jana Michels auf, die mir bereits im ersten Buch nicht sympathisch war. Wohl ein grundlegendes Problem, denn mit den Figuren habe ich hier öfter meine Schwierigkeiten. Allesamt wirken sie recht oberflächlich. Wäre dies das einzige Manko, könnte ich sicherlich darüber hinwegsehen. Das Buch liest sich nämlich äußerst schnell und ist durchaus ein kleiner Pageturner. Obwohl kurzzeitig die Spannung auf der Strecke blieb, kam ich mit dem Lesen zügig voran.
Trotz allem hatte bei diesem Buch – bis auf den Bauschaum – nie das Gefühl hier etwas Spektakuläres, Besonderes oder anderes zu lesen. Diese Art von Geschichte war so oder eben so ähnlich irgendwie schon irgendwo da und hat mich deshalb nicht wirklich mitgerissen. Mein größtes Problem und auch der Grund, warum es nur für maximal drei Punkte reicht, war aber eindeutig der Schluss. Hier war mir zu viel Zufall im Spiel. Es wurden die typischen Klischees bedient und damit wirkte es leider zu vorhersehbar. Natürlich kommt er zufällig auf die richtige Fährte, weiß genau, was zu tun ist und fährt genau an den richtigen Ort. Vollkommen allein, ohne Unterstützung und ohne jemandem Bescheid zu geben. Das versteht sich von selbst. Das finale Ende war dann doch zu sehr in Agentenmanier, mehr gewollt, als gekonnt und hat mich somit nicht wirklich glücklich gemacht. Leider wurde mit diesem Ende der Sprung zum guten Thriller verbaut. Da der Autor aber wirklich gut schreiben kann, werde ich wohl auch den nächsten Teil von ihm lesen.
Fazit
Ein solider Thriller, der neben einer spektakulären Mordmethode leider nicht viel mehr zu bieten hat. Das klischeebehaftete Ende konnte mich überhaupt nicht überzeugen und hat meinen Gesamteindruck deutlich nach unten korrigiert. Aufgrund dessen kann ich für diesen Thriller leider keine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. Weil der Autor jedoch mit seinem Schreibstil überzeugen kann, werde ich wohl auch den dritten Teil dieser Reihe lesen.
3/5 Punkten
3 Kommentare
Huhu Petzi,
„Die Puppenmacherin“ wollte ich schon längst gelesen haben, denn mir hat der erste Teil echt gut gefallen! Ich hatte bereits schon gehört, dass der zweite Teil wohl etwas schwächer sein soll, danach aber wieder Fahrt aufnimmt. Mal sehen, ob da was dran ist!
Werde wohl zunächst den soliden Bauschaum kennelernen dürfen 😉
Liebe Grüße
Steffi
Hallöchen Petzi,
Hach ich höre das Buch gerade als Hörbuch und fand es bisher eigentlich ganz gut, ich dachte, dass es so toll weitergehen wird wie schon der erste Band war. Den Federmann fand ich wirklich spannend. Ich hoffe einfach mal, dass es mir trotz Klischee besser gefallen wird als dir 😀
Liebst, Lotta
Wenn dir dieser Teil nicht gefallen hat, bzw dich nich komplett überzeugen konnte, dann wirst du Teil 3 noch schlechter bewerten. Da der Autor – für mich – von Buch zu Buch immer mehr abgesackt ist, habe ich bisher auch kein Interesse den neuen Band 4 zu lesen. Egal wie gut die Covergestaltung ist 😉