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INFO
Der Federmann von Max Bentow – Goldmann – 416 Seiten – ISBN 978-3-442-47882-8 – Taschenbuch – 8,99 Euro – bei glatteis kaufen
INHALT
Als Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, bietet sich ihm ein grauenvolles Bild. Eine junge Frau wurde ermordet, ihre Haare komplett abgeschnitten und auf ihrem Körper ein zerfetzter und zerupfter Vogel platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, und noch während die Ermittlungen eingeleitet werden, ereignet sich ein weiterer Mord. Auch hier hat das Opfer blonde Haare, die abgeschnitten werden. Und auch hier liegt ein toter Vogel als makaberer Gruß. Einziger Hoffnungsschimmer ist die Tochter der Ermordeten, die den Täter gesehen hat. Doch dann verschwindet das Mädchen von einem Tag auf den anderen und Nils Trojan rennt die Zeit davon. Er befindet sich auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.
MEINE MEINUNG
Wer mein Leseverhalten und mich kennt, der hat mittlerweile schon entdeckt, dass ich eine Vorliebe für Krimis und Thriller von deutschsprachigen Autoren habe. Max Bentow stand schon lange auf meiner Liste und nun endlich habe ich mich an seine Bücher gewagt.
Nach Lesen des Klappentexts war ich bereits angefixt und wollte unbedingt mehr von der Geschichte wissen und der Autor hat mich mit seinem Schreibstil auch direkt gepackt.
Die Geschichte wird in einzelne Kapitel unterteilt, bei denen innerhalb eines Kapitels oft die Handlungsstränge und Schauplätze wechseln. Manche mögen diese Erzählart nicht, ich dagegen finde es gerade bei Thrillern sehr passend, da die Spannungskurve dadurch permanent hochgehalten wird und man als Leser förmlich zum Weiterlesen gezwungen ist.
Nils Trojan, hat mir als Kommissar ganz gut gefallen. Er bedient nicht alle typischen Klischees, sondern hat völlig untypisch psychische Probleme. Man lernt ihn als depressiven und fast schon ängstlichen Menschen kennen, der sich Hilfe von einer Psychologin holt. Hier führt der eigentliche Klappentext auch ein wenig in die Irre. Die Psychologin Jana Michels ist nämlich nicht etwa die Polizeipsychologin, die beim Aufklären der Fälle hilft, sondern seine persönliche Psychologin, die ihm hilft, seine Ängste zu überwinden.
Die kleine Liebesgeschichte oder besser Geschichte die eine Liebesgeschichte werden soll, hat mich aber ein wenig gestört. Ich finde es wichtig, das Ermittler auch ein Privatleben haben und man als Leser etwas davon kennenlernt. Nur so können einem die Ermittler ans Herz wachsen. Jana Michels ist mir als Person aber irgendwie suspekt und deswegen kam die ganze Zeit über wenig Sympathie für sie auf. Vielleicht ändert sich das aber in den nächsten Fällen.
Ein weiterer Minuspunkt war für mich die Ausarbeitung der Charaktere. Auf viele Personen ging der Autor nur oberflächlich ein und auch zwischenmenschliche Beziehungen werden nur angekratzt. Auch wenn dieses Buch ein Thriller ist, gehört so was für mich zu einem guten Buch dazu.
Ab der Spannungskurve wurde dagegen ordentlich gedreht. Bentow hat mit „Der Federmann“ einen Klassethriller abgeliefert, der von seiner rasanten Spannung lebt und der wenig durchschaubar ist. Ich habe ihn an einem Tag verschlungen. Eine Tatsache, die ganz klar für sich spricht. Man kann das Buch aber wirklich kaum aus der Hand legen und damit bietet der Autor Unterhaltung der besten Sorte.
FAZIT
Ein Thriller, der von Beginn an durchweg spannend ist, den Leser fesselt und nur wenige Schwächen hat. Für Thrillerfans daher eine absolute Leseempfehlung.
4/5 Punkten
4 Kommentare
Das Buch liegt schon ewig auf meinen SUB! Seufz….nun sollte es doch endlich mal gelesen werden! Vielleicht hilft ja jetzt deine Rezi! 😉
LG Martina
Hallöchen Petzi!
Ich habe dich getaggt und vielleicht hast du ja Lust mitzumachen?
Guck mal hier:
http://janine2610.blogspot.co.at/2014/03/tag-das-beste.html#comment-form
Alles Liebe <3, Janine
Hallo liebe Petzi!
Wenn ich deine Rezension lese, kann ich gar nicht glauben, dass ich noch immer drei Bentow-Thriller auf meinen SuB liegen habe! Muss das wohl ganz schnell ändern, wenn du so begeistert von dem Federmann bist!
Dir eine schöne Woche, liebe Grüße, Iris
Wie kann man Jana Michels nicht mögen? ;D
Ich fand gerade die „Liebesgeschichte“ zwischen den beiden eine willkommene Abwechslung zwischen all dem Wirrwarr und Thriller, was das Buch eindeutig zu bieten hat.
Ich hätte gern noch so viel mehr über Jana und Nils gelesen – aber so gehen die Geschmäcker eben auseinander 😉