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INFO
Hitzschlag von Silvia Roth – Hoffmann und Campe – 432 Seiten – ISBN 978-3-455-40301-5 – Gebundene Ausgabe – 19,99 Euro – Hier kaufen
INHALT
Ein Serienvergewaltiger, in der Presse als der „Artist“ bekannt, treibt sein Unwesen. Er spioniert seine Opfer aus und dringt unbemerkt in die Wohnungen der Frauen ein. Umso seltsamer ist es, dass im jüngsten Fall der Serie, der Ehemann des Opfers ermordet wurde. Winnie Heller und ihr Chef Hendrik Verhoeven ermitteln und stellen bald fest, dass die junge Russin so gar nicht in sein Beuteschema passt. Und warum ließ er sich vom Ehemann überraschen, ist er doch sonst immer perfekt vorbereitet. Aber auch der „Artist“ selbst muss auf die Jagd gehen. Denn irgendjemand hat ihn als Werkzeug missbraucht und versucht ihm einen Mord anzuhängen, den er nie begangen hat.
MEINE MEINUNG
Mit „Hitzschlag“ liefert Silvia Roth den mittlerweile vierten Band mit Winnie Heller und Hendrik Verhoeven ab und konnte mich, wie auch mit ihren anderen Werken, begeistern.
Der Leser steigt sogleich mit dem Mordfall an Jan Portner in die Geschichte ein. Interessant ist, dass die Autorin die ganze Zeit über kein Geheimnis daraus macht, wer sich hinter dem Artisten versteckt. Diese Tatsache nimmt dem Buch aber zu keiner Zeit seine Spannung, dreht sich die Suche doch primär um die Person, die dem Artisten eine Falle gestellt hat. Wer hat Schuld am Tod von Jan Portner?
Silvia Roths besonderes Talent liegt darin, die Handlung gemächlich voranschreiten zu lassen. Man findet sich hier in keinem temporeichen Actionkrimi wieder, sondern arbeitet sich mit den Ermittlern langsam voran. Das mag vielleicht nicht immer spannend sein, aber bedingt durch ihren Schreibstil treibt sie den Leser immer weiter. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl von Langeweile oder gar unnötigen Textpassagen.
Zu Beginn müssen mühsam Puzzleteile zusammengesetzt werden, aus denen sich zum Schluss hin auch ein Bild ergibt. Bedingt durch die kleine Auswahl an möglichen Personen, ist es am Ende nicht allzu schwer, den Täter zu identifizieren. Aber auch mit der Vermutung, die am Ende eine Tatsache wird, ist das Buch nicht minder spannend.
Die fabelhafte Zeichnung der einzelnen Protagonisten ist ein weiterer Pluspunkt, den man Silvia Roth eindeutig zusprechen muss. Mochte ich Winnie Heller schon von den Vorgängerbänden, hab ich sie spätestens mit diesem Buch in mein Herz geschlossen. Ihrem Gespür und Instinkt ist es auch zu verdanken, dass der Täter geschnappt wird. Ihren Partner Hendrik Verhoeven hatte ich dagegen anders in Erinnerung. Er erscheint mir in diesem Band ein wenig überspitzt dargestellt und nervte mich zuweilen sehr. Auch finde ich es immer noch suspekt, dass sich die beiden siezen, obwohl sie doch so eng miteinander arbeiten.
Die Ausführungen zum Artisten fand ich höchst spannend zu lesen und machten mich ziemlich neugierig auf die Person dahinter. Hatte schließlich auch er das Ziel den wahren Mörder zu überführen. Einzig das Finale war mir dann doch ein wenig abrupt, zumal die Autorin nicht wirklich aufgelöst hat, was den Artisten zu seinen Taten trieb. Wahrscheinlich aber deshalb, weil er selbst ja auch nur eine Nebenrolle im Buch innehatte.
FAZIT
Hitzschlag ist beste deutsche Krimikost, die sehr gut unterhält und nur minimale Kritikpunkte aufweist. Wer Krimis mag, der sollte sich unbedingt Bücher von Silvia Roth näher anschauen, da besonders Winnie Heller bei mir als Leser punkten kann.
4/5 Punkte
3 Kommentare
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Sorry, peinliche Tippfehler, also hier nochmal:
Das klingt nach einer lesenswerten Lektüre, ist geistig schonmal notiert ^^, danke für den Tipp! 🙂
Hallo Petzi!
Ich bin ja nur selten ein Krimileser, aber deine Rezension hat mich jetzt schon sehr neugierig gemacht. Ich denke, ich setze das Buch mal auf meine Merkliste, zumal ich von der Autorin noch gar nichts gelesen habe.
Danke für den Lesetipp, liebe Grüße, Iris