DATEN
INHALT
Nach gescheiterten Mordermittlungen in der Kripo Kempten, soll ein neuer Chef für Erfolge sorgen. Ausgerechnet ein Niedersachse. Im traditionsbewussten Allgäu äußerst schlechte Voraussetzungen für Eike Hansen. Kaum im Amt steht auch schon der erste Fall an. Ein Mann soll sich von der Lechbrücke in den Tod gestürzt haben. Als die Beamten am vermeintlichen Tatort eintreffen, fehlt von der Leiche jedoch jede Spur. Hansen muss nun ermitteln und sich zugleich bei den Kollegen behaupten.
MEINE MEINUNG
Der Einstand im neuen Revier fängt für Eike Hansen schon mal gut an. Die Kollegen sind krank oder feiern Überstunden ab und allgemein treten sie dem neuen nicht gerade aufgeschlossen gegenüber. Der Vorgänger war beliebt und Hansen ist eben auch keiner von ihnen, sondern a typischer „Preiß“. Doch es dauert nicht lange und es gibt bereits eine erste Ermittlung. Ein Mann soll von der Lechbrücke geworfen worden sein. Mangels Mitarbeiter bezieht er die Kollegen ein, die bisher eher auf dem Abstellgleis standen und erzielt beachtliche Erfolge. Das macht ihn letzten Endes auch bei den anderen Kollegen beliebt.
Jürgen Seibold schafft mit Eike Hansen einen sympathischen Ermittler, der einem eben gar nicht wie der typische „Preiß“ vorkommt und mit dem man gerne den Fall verfolgt. Auch die anderen Protagonisten sind vom Autor gut gewählt. Man kann sich förmlich in die kleinbürgerliche Atmosphäre hinein fühlen.
Der Hauptschauplatz hat eindeutig mit Pferden zu tun und der Fall und die Auflösung dazu sind gut umgesetzt. Man hat als Leser auf jeden Fall nicht direkt die Vermutung, dass es sich in diese Richtung entwickeln wird und ist umso gespannter. Sehr schön fand ich es, dass der Autor auch noch kleinere Nebenstränge in die Geschichte mit eingebaut hat, die das Buch auflockern. Beispielsweise Eikes Beziehung zum Kater der Vermieterin.
Sprachlich ist es sehr locker geschrieben und damit angenehm lesbar. Auch der Allgäuer Dialekt hält sich in Grenzen und das Buch kann ohne Probleme von jedem gelesen werden. Zumal wir es bei Eike ja auch mit einem „Zuagroasten“ zu tun haben, der selbst noch Probleme mit dem Allgäuer Dialekt hat. Sehr schön sind in diesem Zusammenhang auch die Beschreibungen der Allgäuer Landschaft, die dem Leser direkt Lust auf Urlaub machen.
FAZIT
„Rosskur“ ist ein guter Provinzkrimi, der sehr gut unterhält und einen interessanten Kriminalfall vorweisen kann. Der sympathische Ermittler Eike Hansen tut sein übriges. Wer Provinzkrimis mag, der sollte unbedingt auch diesen lesen.
1 Kommentar
Hallo Petzi,
ich liebe deine Buchtipps! Die „Rosskur“ kannte ich bislang noch nicht, werde sie aber auf alles Fälle lesen! Ich mag die Provinzkrimis zwischendurch ganz gerne.
Herzliche Grüße
Ute