9 Möglichkeiten deine Intuition zu stärken und deinem Bauchgefühl (wieder) zu vertrauen

von Petzi

Diese innere Stimme, die sich irgendwann einmal meldet, die kennen bestimmt die meisten von uns. Dieses Gefühl, dass man ganz schwer beschreiben und nicht greifen kann. Und dennoch ist das etwas, was einen beispielsweise davon abhält etwas zu tun. Bauchgefühl nennt man es auch ganz gerne. Eine gern gestellte Frage ist auch die danach, ob man Typ Kopf oder Bauch ist. Ich kann sie immer ganz schwer beantworten. Warum? Weil ich eigentlich ganz viel wahrnehme und sich am Ende immer mein Kopf einschaltet. Und weil der vermeintlich viel klüger ist, ich mich ganz gerne mal dieser Wahrnehmung beuge und mein Bauchgefühl ignoriere.

Ist das wirklich klug? Vermutlich nicht. Und vermutlich geht es vielen von uns so. Immer wieder. Vielleicht auch ständig. Unsere Intuition ist unsere innere Stimme, die wir alle haben. Bei manchen meldet sie sich ganz laut zu Wort und bei anderen ist sie über die Jahre verstummt. Viele von uns nehmen diese Stimme nicht mehr wahr, manche nur noch selten. Doch woran liegt das?

„Wir leben in einer rationalen Gesellschaft, deren Fokus auf die Oberfläche der Realität gerichtet ist und darauf, alles erklären und als richtig oder falsch beweisen zu können. Das Nichtsichtbare und das Nichterklärbare bleiben hingegen weitgehend unbeachtet. In der Entwicklung des Menschen hat sich der rationale Teil unseres Gehirns später herausgebildet als unser Instinkt, und doch legen wir aufgrund unserer Erziehung und der vorherrschenden Kultur mehr Wert auf rationale Denkprozesse.“

Amisha Ghadiali

In ihrem Buch „Intuition – Das Unbewusste bewusst nutzen“ schreibt Amisha Ghadiali genau darüber und legt nahe, weshalb wir auf unsere innere Stimme immer weniger Wert legen oder aufhören auf diese zu hören. Selbst wenn sie sich zu Wort meldet, sind wir gut darin sie zu ignorieren. Wenn unser Gefühl nicht übereinstimmt mit rationalen Denkprozessen, dann schieben wir es gerne beiseite und richten unsere Aufmerksamkeit auf das, was unser Kopf sagt. Weil der vermutlich klüger ist, da er aus der Summe der Erfahrungen und dem, was wir über die Jahre gelernt haben, eine Antwort liefert.

Man kann schwer erklären, warum wir manchmal genau wissen, was zu tun ist, obwohl es uns vorab niemand verrät. Man kann die Perspektive und das Gefühl wahrscheinlich gar nicht begründen, man kann es nicht näher erklären, man kann es nicht wissenschaftlich beweisen und doch weiß man es einfach. Wenn diese Stimme aber immer mehr in den Hintergrund rutscht und man immer schwerer wahrnimmt, was einem das eigene Gefühl sagt, dann ist es an der Zeit, sein Bauchgefühl wieder zu fördern und bewusst an seiner Wahrnehmung zu arbeiten.

Infos zum Buch

Intuition lernen und trainieren – der perfekte Einstieges und spirituelles Bewusstsein – all das gehört zum intuitiven Selbst. Mit diesem Selbsthilfe-Ratgeber öffnen Sie den Zugang zu Ihrer inneren Stimme. Ob Meditation, Yoga, Atemübungen oder bewusste Wahrnehmung – hier finden Sie praktische Techniken und Strategien, um Ihr intuitives Potenzial auszuschöpfen. Nutzen Sie den Schlüssel zur persönlicher Klarheit und entdecken Sie die lebensverändernde Kraft Ihres Bauchgefühls!

Intuition von Amisha Ghadiali – übersetzt von Gabriele Lichtner – DK Verlag – 192 Seiten – ISBN 978-3-8310-4230-2 – Hardcover – 14,95 Euro – via genialokal kaufen – via Amazon kaufen* (*Affiliate Link – keine Kosten für dich, aber eine Unterstützung für mich)

Die 9 Punkte für ein besseres Bauchgefühl

In ihrem Buch nimmt Amisha Ghadiali die Leser*innen mit und bietet neun große Bereiche, an denen wir selbst arbeiten können, um die Intuition zu fördern. Sie liefert viele spannenden Beispiele, die man nach persönlichen Vorlieben und Interessen wählen kann. Auch wenn du dich nicht mit allen Punkten identifizieren kannst, wirst du sicherlich auch etwas finden, was für dich von Belang ist.

1. Raum schaffen

Wir müssen Raum für unsere Gedanken schaffen. In unser schnelllebigen Zeit bleibt immer weniger Raum für Impulse und immer weniger Ruhe und Stille für uns selbst. Stattdessen hetzen wir von Termin zu Termin, schreiben unzählige Punkte auf unsere To-Do-Liste, wollen überall mitmischen und können schlecht „Nein“ sagen. Selbst dann, wenn wir klar das Gefühl haben, dass ein „Nein“ gerade besser wäre. Letztlich ist es aber so, dass nur Ruhe und Langsamkeit Raum zum Zuhören, Wahrnehmen und für Selbsterkenntnis schafft. Das geht idealerweise mit Klarheit, Rückzug, Ordnung und Struktur.

Was du tun kannst?
  • ausmisten und aufräumen
  • Besitz reduzieren
  • eine digitale Pause einlegen
  • einen Ort in deiner Wohnung nur für dich schaffen (z.B. eine Ecke in einem Raum)
Weitere Buchtipps:

 

2. Offen sein

Gibt es Glaubenssätze, die dich schon dein Leben lang leiten? Welche, die eigentlich eher negativ für dich sind? Weil sie dir vielleicht einreden, dass du bestimmte Dinge nicht schaffen kannst oder nicht gut bist? Dann solltest du dich von ihnen unbedingt befreien, auch wenn der Prozess sicher kein leichter ist. Auch ich kenne das sehr gut und bin immer noch nicht an dem Punkt, an dem ich eigentlich sein möchte. Es lohnt sich aber damit zu beginnen und loszulaufen. Ein Schritt nach dem anderen. Schreibst du vielleicht auch täglich in ein Journal? Hast du schon einmal probiert Absichten und Wünsche zu äußern? Absichten (anders als Ziele) lassen nämlich Spielraum für Unerwartetes.

Was du tun kannst?
  • schreiben – Tagebuch, Journal, Morning Pages usw.
  • manifestieren
  • ein persönliches Abenteuer starten und etwas (nur für dich) tun, was du noch nie getan hast
  • negative Glaubenssätze ablegen und durch positive Glaubenssätze tauschen
Weitere Buchtipps:

 

3. Das Bodymind-Prinzip

Der Schlüssel zur Einheit von Körper und Geist ist die Bewegung. Wichtig ist dabei eine Bewegungsart zu wählen, die sich gut anfühlt und bei der man alleine sein kann. Walken, laufen, spazieren gehen, Schwimmen oder Rad fahren bietet sich hier zum Beispiel an. Aber auch Yoga oder freier Tanz ist eine gute Möglichkeit, um sich mit seinem Inneren zu verbinden, wahrzunehmen und seinen Körper bewusst zu spüren. Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle und beeinträchtig stark, wie man sich fühlt. Fit und ausgeglichen oder schwerfällig und träge? Du hast es in der Hand. Und auch die Annahme der Gefühle ist ein weiterer wichtiger Punkt, der als echter Gamechanger fungieren kann. Das Leben ist nicht immer nur rosarot, wenn du die unterschiedlichen Gefühle jedoch zu schätzen weißt und lernst sie anzunehmen (egal ob gut oder schlecht), wird das für dich letztlich nur positiv sein.

Was du tun kannst?
  • Journaling und schreiben
  • gesundes Essen kochen
  • Sport treiben
  • Bewegung in deinen Alltag integrieren
Weitere Buchtipps:

 

4. Zur Ruhe kommen

Wie bei Punkt 1 bereits genannt, ist Ruhe und Zeit für dich selbst essentiell. In unserer westlichen Gesellschaft ist es mittlerweile ganz normal Pausen und Stille mit Worten zu füllen. Man sieht mittlerweile selten Menschen, die bewusst nichts tun. Entstehen Auszeiten, werden diese meist mit der Nutzung des Smartphones, Telefonaten oder anderen Aktivitäten gefüllt. Der Kopf kommt nie zur Ruhe und Klarheit kann nie entstehen. Sich im Schweigen wohlzufühlen, ist eine mächtige Fähigkeit. Ruhe kann man mit Meditation, bestimmten Yoga-Formen, Atemübungen oder auch baden hervorragend unterstützen.

Was du tun kannst?
  • regelmäßig meditieren
  • Yoga praktizieren
  • Atemübungen lernen
  • Social Detox üben
  • regelmäßig baden
  • Ruhe und Auszeiten bewusst genießen
Weitere Buchtipps:

 

5. Sich befreien

Um zu wissen, ob gerade wirklich dein Bauch mit dir spricht, ist es sehr wichtig die Inneren Stimmen zu benennen. Also zu wissen, ob hier wirklich deine Intuition spricht oder vielleicht eher dein Ego. Auch den Inneren Kritiker sollte man kennen, denn gerade zu Beginn wird es wahrscheinlich häufig passieren, dass sich eine Stimme zu Wort meldet, die sich von deinem Weg abhält. Der Kritiker, der dir leise zuruft, dass du das nicht kannst und lieber im sicheren Fahrwasser bleiben sollst. Es ist hilfreich diesen entlarven zu können, um ihn am Ende in seine Schranken zu verweisen. Aber auch Mitgefühl für sich selbst und andere und die Fähigkeit zu vergeben, können sehr hilfreich sein, sein Bauchgefühl weiter zu stärken.

Was du tun kannst?
  • Üben, der inneren Stimme zu vertrauen und diese wahrzunehmen
  • Konflikte beenden und Vergebung üben
  • den inneren Kritiker zähmen
Weitere Buchtipps:

 

6. Zuhören

Mit einem anderen Menschen über Dinge zu reden, die einen selbst gerade belasten, kann manchmal enorm hilfreich sein. Wenn man einen guten Zuhörer hat, kann es auch im Verlauf des Gesprächs dazu kommen, dass man sich Fragen selbst beantwortet und die innere Stimme bereits die Antwort liefert. Aber auch durch das Journaling oder Tagebuch schreiben erarbeitet man manchmal die Antwort, die man zuvor vergeblich gesucht hat. Ebenfalls sollte man Träume nicht außen vorlassen. Hilfreich kann es sein, wenn man ein Traumtagebuch führt und nach dem Aufwachen direkt notiert, woran man sich noch erinnern kann. Selbst stupides Kritzeln auf einem Blatt Papier kann uns manchmal Antworten liefern, die wir zuvor vergeblich gesucht haben.

Was du tun kannst?
  • Schreiben
  • ein Traumtagebuch führen
  • häufiger zeichnen (auch wenn du nicht begabt darin bist)
Weitere Buchtipps:

 

7. Sich verbinden

Die Natur ist ein wichtiger Anker und deshalb tut es uns unglaublich gut, wenn wir dort Zeit verbringen und uns mit der Natur verbinden. Uns regelmäßig zu erden, indem wir zum Beispiel barfuß laufen oder die Erde mit der Hand berühren, unterstützt uns und unsere Gesundheit. Aber auch das Aufsagen von Mantras, das Verstehen der natürlichen Zyklen (wie die des Monds) oder die Verwendung von Pflanzen und Kräutern tun uns gut und stärken unser Wohlbefinden auf natürliche Art und Weise.

Was du tun kannst?
  • regelmäßig barfuß laufen
  • dich mit den Zyklen des Mondes beschäftigen
  • Kräuter und Pflanzen in die Ernährung einbauen
  • wohltuende Kräutertees trinken
  • regelmäßig Zeit in der Natur verbringen
Weitere Buchtipps:

 

8. Flow

Wenn wir uns im Zustand des Flows befinden, dann fühlt sich alles leicht und einfach an. In diesem Zustand Entscheidungen zu treffen fühlt sich so an, als gehen wir den Weg des geringsten Widerstands. Auch wenn das Ereignis oder der Weg nicht gerade bequem ist. Um in den Flow zu gelangen, ist es sehr hilfreich seine eigene Zukunft zu visualisieren und dieses Bild fest zu verankern. Auch Synchronizitäten sollten beachtet werden. Was ist damit gemeint? Vielleicht hast du es ja schon einmal erlebt. Du hast an eine Person gedacht und in dem Moment erhältst du eine Nachricht oder einen Anruf von ihr? Es kann sehr überraschend sein, wenn du dich darauf einlässt und bewusst auf solche Zeichen achtest.

Was du tun kannst?
  • deine Zukunft visualisieren
  • mit Vision Boards arbeiten
  • regelmäßig schreiben
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9. Vertrauen

Wenn anfängt sich in Intuition zu üben, dann kann es sehr hilfreich sein diesen Prozess mit einem Tagebuch zu begleiten. Dort kann man festhalten, welche Einsichten man hatte und was passierte, wenn man darauf gehört hat oder sich bewusst dagegen entschied. Eine weitere Möglichkeit sich in Achtsamkeit zu üben und sein Bauchgefühl zu stärken ist es, wenn man spaßeshalber aufschreibt, welche Ahnungen man im Kopf hat. Das kann zum Beispiel sein, wie sich eine Sache oder Beziehung entwickelt oder auch welche Kleidung eine Freundin trägt, die man gleich treffen wird. So kann man selbst immer mehr herausfinden, wie gut das eigene Bauchgefühl funktioniert. Stärkend hat sich außerdem auch eine Dankbarkeitspraxis erwiesen.

Was du tun kannst?
  • Dankbarkeitspraxis vertiefen
  • Achtsamkeit trainieren
  • Tagebuch führen
Weitere Buchtipps:

 

Amisha Ghadialis Buch hat mich sehr neugierig gemacht und die Lektüre nahm ich tatsächlich zum Anlass meine eigene Intuition zu überprüfen und zu stärken. Das schließt zum Beispiel auch ein auf sein Gefühl zu vertrauen und sich nicht von anderen Menschen einreden zu lassen, dass man falsch liegt.

Mit vielen spannenden Texten, Grafiken und Visualisierungen nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise zur eigenen Intuition und lehrt dabei, sich selbst und seinem Gefühl wieder richtig zu vertrauen. Es wird sich auf jeden Fall lohnen.

Die Autorin selbst ist neben Yoga- und Meditationslehrerin auch intuitive Therapeutin, hostet den erfolgreichen Podcast „The Future is Beautiful“ und lehrt in zahlreichen Workshops und Kursen Menschen auf der ganzen Welt.


Auch wenn du dein Bauchgefühl nicht mehr wirklich wahrnimmst oder in letzter Zeit – eventuell sogar absichtlich – ignoriert hast, gibt es viele Möglichkeiten es wieder bewusster wahrzunehmen. Wie Puzzleteile gehen all diese Möglichkeiten ineinander über und eröffnen und ganz viele neue Möglichkeiten. Einige Dinge davon wirst du vielleicht sowieso schon umsetzen, in anderen könntest du dich vielleicht mal wieder etwas bewusster widmen. Aber darüber nachzudenken und wahrzunehmen, wie sich dein Bauchgefühl bei dir bemerkbar macht, ist bereits der erste Schritt wieder aktiver darauf zu achten.

Ich selbst habe mir vorgenommen, dass ich wieder einige Punkte aktiver in mein Leben integriere. Bewusste Bewegung zum Beispiel oder auch Atemtechniken. Denn all diese Dinge haben mir schon einmal geholfen. Das muss ich mir nur wieder in Erinnerung rufen.

>> Wie sieht es mit deiner Intuition aus? Nimmst du sie wahr? Ignorierst du dein Bauchgefühl manchmal? 

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2 Kommentare

Nanni 14/02/2022 - 03:12

Liebe Petzi,
was für ein toller Beitrag ❤️
Ich bin eigentlich ähnlich gestrickt wie du. Ich habe ein recht gutes Bauchgefühl und denke dann oft noch viel darüber nach. Manchmal hilfreich, manchmal zerdenke ich mir dadurch Themen oder Handlungen oder blockieren mich. Ich könnte definitiv noch mehr auf mein Bauchgefühl vertrauen. Interessanterweise ist es bei Themen, an die ich selbstbewusster rangehe auch stärker als der Kopf. Bei Pferden z. B. vertraue ich zu 100% auf mein Bauchgefühl.
Obwohl ich natürlich schon einige der vorgestellten Tools kenne, hast du mit deinem Text wieder etwas bei mir angestoßen. Raum schaffen z. B. Das ist als Mutter glaube ich noch mal schwieriger, aber umso notwendiger. Da muss ich unbedingt dran arbeiten.
Und natürlich sind mindestens 5 Bücher auf meiner Wunschliste gelandet 😅
Ganz liebe Grüße,
Nanni

Antworten
Melanie 14/02/2022 - 10:11

Mir geht es da ähnlich wie dir, ich nehme das Bauchgefühl war und am Ende schaltet sich der Kopf ein und ich entscheide dann meist doch anders.
Das Buch ist schon auf meine Wunschliste gewandert und ich bin gespannt was du noch in petto hast.

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