Literatur Frühjahr 2021: 65 Bücher, die ich mir notiert habe

von Petzi

Seit Wochen schon durchforste ich die Frühjahrsvorschauen nach neuen literarischen Romanen und habe eine unglaublich Zahl an Büchern gefunden, die sich für mich spontan interessant anhören. Auch wenn die Backlist natürlich ebenso viel tolles hergibt, bin ich immer ganz neugierig, welche tollen Bücher erscheinen werden. Klar ist aber auch, dass ich unmöglich alle lesen kann. Vielleicht sind aber ja auch für euch ein paar spannende und interessante Romane dabei? Sechs Highlights habe ich mir aber auf jeden Fall notiert, die sich so gut angehört haben, dass ich sie unbedingt lesen möchte. Und falls ihr doch eher auf die Backlist steht, könnt ihr zum Beispiel hier die Vorschau aus dem Frühjahr 2020 sehen.
(von links oben nach rechts unten) Ministerium der Träume von Hengameh Yaghoobifarah (Blumenbar) – erscheint im Februar | Das Baby ist meins von Oyinkan Braithwaite (übersetzt von Yasemin Dinçer) (Blumenbar) – erscheint im Januar | Das ist Lust von Mary Gaitskill (übersetzt von Daniel Schreiber) (Blumenbar) – erscheint im April | Ich, Antoine von Julie Esteve (übersetzt von Christian Kolb) (dtv) – erscheint im April | Das Verschwinden der Erde von Julia Phillips (übersetzt von Pociao und Roberto de Hollanda) (dtv) – erscheint im Januar | Drei Kameradinnen von Shida Bazyar (Kiepenheuer & Witsch) – erscheint im April | Wunderland von Claire Messud (übersetzt von Monika Baark) (Hoffmann und Campe) – erscheint im April | Treue Seelen von Till Raether (btb) – erscheint im Mai | Krötensex von Franka Frei (Heyne) – erscheint im April | Zwischen Du und Ich von Mirna Funk (dtv) – erscheint im April

Highlight #1

Betreff: Falls ich sterbe von Carolina Setterwall (übersetzt von Susanne Dahmann)(Kiepenheuer & Witsch) – erscheint im Juli

In diesem international gefeierten autofiktionalen Buch erzählt Carolina Setterwall von ihrer intensiven Liebe zu Aksel und dem Schock, als sie ihn eines Morgens tot im Bett findet. Ein Buch über Liebe und Tod. Carolina, überforderte Mutter eines Babys, bekommt eines Tages von ihrem Lebensgefährten Aksel eine Mail. Betreff: Falls ich sterbe. Der Inhalt ist eine detaillierte Auflistung seiner Passwörter und anderer praktischer Dinge für den Fall seines Ablebens. Carolina ist empört, schließlich sind sie beide Anfang dreißig. Fünf Monate später ist Aksel tot, über Nacht an einem Herzanfall gestorben. In zwei gegenläufigen Erzählungen berichtet Carolina, wie sie Aksel kennenlernt und sogleich treibende Kraft in der Beziehung wird. Nichts geht ihr schnell genug. Als das Kind geboren wird, ist die Beziehung unter Spannung. Doch dann stirbt Aksel. Was passiert, wenn das Unfassbare eintritt? Ein Buch, das die Liebe zu einem Menschen und die Trauer über dessen Verlust in einer präzisen und sich selbst nicht schonenden Sprache zum Ausdruck bringt.


(von links oben nach rechts unten) Therese und Isabelle von Violette Leduc (übersetzt von Sina de Malafosse) (Aufbau) – erscheint im Mai | Daheim von Judith Hermann (Fischer Verlage) – erscheint im April | Die Linie zwischen Tag und Nacht von Roland Schimmelpfennig (Fischer Verlage) – erscheint im Februar | Gestapelte Frauen von Patricia Melo (übersetzt von Barbara Mesquita) (Unionsverlag) – erscheint im Februar | Fang den Hasen von Lana Bastasic (übersetzt von Rebakka Zeinzinger) (Fischer Verlage) – erscheint im März | Kindheit von Tove Ditlevsen (übersetzt von Ursel Allenstein) (Aufbau) – erscheint im Januar | Jugend von Tove Ditlevsen (übersetzt von Ursel Allenstein) (Aufbau) – erscheint im Februar | Abhängigkeit von Tove Ditlevsen (übersetzt von Ursel Allenstein) (Aufbau) – erscheint im Februar | Der Tod des Vivek Oji von Akwaeke Emezi (übersetzt von Annabelle Assaf) (eichborn) – erscheint im April | Die Erfindung des Ungehorsams von Martina Clavadetscher (Unionsverlag) – erscheint im Februar

Highlight #2

Die Harpyie von Megan Hunter (übersetzt von Ebba D. Drolshagen) (C.H. Beck) – erscheint im Februar

Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches Spiel zwischen Rache und Vergebung entbrennt – und schließlich erwacht eine Seite in Lucy, die schon immer tief in ihr geschlummert hat. Das Ehepaar Stevenson lebt mit seinen beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: David Holmes möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit dessen Frau hat. Der Pakt, den das Paar daraufhin schließt, bleibt nicht ohne Folgen. Lucys Körper und Geist beginnen sich allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt … Bildreich und sprachmächtig, mit humorvoll-sarkastischem Unterton, erzählt Megan Hunter ein dunkles Märchen über Liebe und Verrat, Mutterschaft und Frausein, Wut und Befreiung und einer Metamorphose, aus der es kein Zurück mehr gibt. Ein Roman von archaisch-mythologischer Kraft und zugleich gegenwärtiger gesellschaftlicher Relevanz.

(von links oben nach rechts unten) Die Anderen von Laila Lalami (übersetzt von Michaela Grabinger) (Kein & Aber) – erscheint im März | Blanko von Peter Terrin (übersetzt von Rainer Kersten) (Liebeskind) – erscheint im Februar | Unter Deck von Sophie Hardcastle (übersetzt von Verena Kilchling) (Kein & Aber) – erscheint im Mai | Immer noch wach von Fabian Neidhardt (Haymon) – erscheint im Februar | Mond über Beton von Julia Rothenburg (FVA) -erscheint im März | Ich. Sie. Die Frau. von Nina Weijers (übersetzt von Helga van Beuningen) (Suhrkamp) – erscheint im Februar | Mein Mann von Rumena Bužarovska (übersetzt von Benjamin Langer) (Suhrkamp) – erscheint im März | Heute beißen die Fische nicht von Ina Westman (übersetzt von Stefan Moster) (mare Verlag) – erscheint im Februar | Nur mit meiner Stimme von Maya Angelou (übersetzt von Melanie Walz) (Suhrkamp) – erscheint im Juni | Ein Spalt Luft von Mischa Mangel (Suhrkamp) – erscheint im März

Highlight #3

Unter Wasser Nacht von Kristina Hauff (Hanser blau) – erscheint im Februar

Wie lebt man weiter nach einem großen, unerklärlichen Verlust? Mit psychologischem Gespür erzählt Kristina Hauff eine Geschichte voller Hoffnung und Trauer und vom Wert der Freundschaft. In den idyllischen Elbauen im Wendland teilen zwei Paare Hof, Scheune und Kräutergarten – doch ihre einst enge Freundschaft ist zerbrochen. Thies und Sophie trauern um ihren Sohn Aaron, der unter ungeklärten Umständen ertrank. Allein mit ihren Schuldgefühlen müssen sie Tag für Tag Ingas und Bodos scheinbar perfektes Familienglück mit ansehen. Bis ein Jahr nach Aarons Tod eine Fremde in den Ort kommt und ans Licht bringt, was die vier Freunde lieber verschwiegen hätten. Atmosphärisch und feinfühlig schreibt Kristina Hauff von tiefer Verbundenheit, von schamvollen Geheimnissen und von Schmerz, aus dem neue Hoffnung wächst. 

(von links oben nach rechts unten) Margherita und der Mond von Andrea de Carlo (übersetzt von Petra Kaiser) (Diogenes) – erscheint im April | Die Skrupellosen von Sadie Jones (übersetzt von Wibke Kuhn) (Penguin) – erscheint im MaiDas Land der Anderen von Leila Slimani (übersetzt von Amelie Thoma) (Luchterhand) – erscheint im Mai | Schwester von Mareike Krügel (Piper) – erscheint im März | Hard Land von Benedict Wells (Diogenes) – erscheint im Februar | Alef von Katharina Höftmann Ciobotaru (Ecco Verlag) – erscheint im März | Schicksal von Zeruya Shalev (übersetzt von Anne Birkenhauer) (Berlin Verlag) – erscheint im Mai | Iss das jetzt, wenn du mich liebst von Bianca Nawrath (Ecco Verlag) – erscheint im März | Alles glänzt von Jaqueline Woodson (übersetzt von Yvonne Eglinger) (Piper) – erscheint im April | Was wir wollen von Meg Mason (übersetzt von Yasemin Dincer) (Ecco Verlag) – erscheint im März

Highlight #4

Unterwasserflimmern von Katharina Schaller (Haymon) – erscheint im März

„Ich habe uns ein Stück Land gekauft“, sagt ihr Freund, „ich baue uns ein Haus.“
An jeder Kreuzung ein Ja, ein Nein oder ein Vielleicht später. Jede Entscheidung ein Wegzoll, um weitermachen zu können oder Zeit zu gewinnen. Um der Mensch zu werden, der man selbst sein möchte. Die eigene, für sich richtige Lebensform zu entdecken. Um sich mit den anderen vielleicht an einem Punkt wiederzufinden, an dem sich die gemeinsamen Wünsche treffen. – Und nun steht sie in diesem Raum, vor ihrem Freund und einer Wand aus Zukunft. Gelegt aus Steinen, die schon alles vorzeichnen: Da sind sie, nur noch sie beide. Nur noch Emil, der für sie alles sein muss. Und sie, die alles für ihn sein muss. Was, wenn sie das nicht will? Nicht heute, möglicherweise auch nicht morgen? Weil ein Mensch allein für den anderen vielleicht gar nicht genug sein kann? In einer Sprache, die unsere Poren öffnet, schreibt Katharina Schaller über das, was zwischen uns liegt: Über das Salz auf unserer Haut, wenn wir uns ganz nahe sind. Die Kälte im Blick einer Person, die uns fremd geworden ist. Über Freundschaft und Familie, unverhoffte Beziehungen und Liebe, Vertrauen und Begehren. Und über eine Ebene der Kommunikation, die mehr sagt, als Worte es können: Was passiert, wenn wir durch unsere Körper mit anderen in Dialog treten? Welche Grenzen stecken wir mit ihnen ab? Welche Nähe wird durch sie fühlbar? Wenn wir uns halten, wenn wir miteinander schlafen, wenn wir uns guttun, wenn wir uns wehtun, wenn nichts zwischen uns Platz zu haben scheint – oder gleich ein ganzer Ozean.

(von links oben nach rechts unten) Hellersdorfer Perle von Katja Oskamp (Aufbau Verlag) – erscheint im April | Die Fremde von Claudia Durastanti (übersetzt von Annette Kopetzki) (Zsolnay) – erscheint im Februar | Kleine Fluchten von Carole Fives (übersetzt von Anne Braun) (Zsolnay) – erscheint im Januar | Der silberne Elefant von Jemma Wayne (übersetzt von Ursula C. Sturm) (Eisele) – erscheint im März | Always Happy Hour von Mary Miller (übersetzt von Stefanie Jacobs) (Hanser) – erscheint im Mai | Yona von Nastasja Penzar (Matthes & Seitz) – erscheint im März | Räuber von Eva Ladipo (Blessing) – erscheint im März | Adults von Emma Jane Unsworth (übersetzt von Viola Krauß) (eichborn) – erscheint im April | Der Verdacht von Ashley Audrain (übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann) (Penguin) – erscheint im März | Es muss schreien, es muss brennen von Leslie Jamison (übersetzt von Sophie Zeitz) (Hanser Berlin) – erscheint im April

Highlight #5

So wie du mich kennst von Anika Landsteiner (Fischer) – erscheint im April

Karlas Leben ist stehengeblieben. Sie trägt eine Urne nach Hause, darin die Asche ihrer Schwester Marie. Und plötzlich ist nichts mehr so, wie es einmal war. Marie war Karlas Seelenverwandte, ihr Kompass in diesem Chaos, das sich Leben nennt. Und während sich dieses Chaos um sie herum einfach weiterdreht, reist Karla nach New York, um dort die Wohnung ihrer Schwester aufzulösen. Als sie Fotos findet, die so verstörend wie alltäglich sind, fragt sie sich, wie gut sie Marie wirklich kannte. Die Schwester, die so ganz anders lebte als sie. Die erfolgreich und selbstbewusst war. Was Karla auf den Bildern sieht, verändert ihren Blick auf Marie, ihren Blick auf sich selbst und auf das ganze Leben vor ihr.

(von links oben nach rechts unten) Jetzt noch nicht, aber irgendwann schon von Martin Simons (Aufbau Verlag) – erscheint im Mai | Morgen haben wir andere Namen von Patricio Pron (übersetzt von Dagmar Ploetz) (Rowohlt) – erscheint im Mai | Kim Jiyoung, geboren 1982 von Nam-Joo Cho (übersetzt von Ki-Hyang Lee) (Kiepenheuer & Witsch) – erscheint im Februar | Die Geschichte von Kat und Easy von Suzan Pasztor (Kiepenheuer & Witsch) – erscheint im Februar | Das Privileg von Mary Adkins (übersetzt von Marie Rahn) (Kindler) – erscheint im Januar | Saint X von Alexis Schaitkin  (übersetzt von Wibke Kuhn) (Ullstein) – erscheint im Mai | Muttermilch von Melissa Broder (Claassen) – erscheint im Mai | Ich heiße Fatima von Fatima Daas (übersetzt von Sina de Malafosse) (Claassen) – erscheint im Mai | Such a Fun Age von Kiley Reid (übersetzt von Corinna Vierkant) (Ullstein) – erscheint im Mai | Der große Wind der Zeit von Joshua Sobol (übersetzt von Barbara Linner) (Luchterhand) – erscheint im Mai

Welche Bücher interessieren denn auch dich? Welche Highlights hast du noch notiert? Welche Bücher willst du unbedingt lesen?  Verrate es mir gerne.

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3 Kommentare

Biene | klitzekleinedinge 13/01/2021 - 13:47

Wow, so eine grandiose Liste! Hab ich mir direkt mal gespeichert, denn da ist auf den ersten Blick schon einiges dabei, was mich interessiert 🙂
Vielen Dank dafür <3

Liebe Grüße,
Biene

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ACAD-Profy Blog 14/01/2021 - 08:33

Wirklich tolle Liste! Herzlichen Dank!

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Zeilentänzerin 16/01/2021 - 21:11

Danke Petzi, für den ausführlichen Überblick. Ich habe mir direkt einige Bücher notiert, die mich auch sofort angesprochen haben.

Ein schönes Restwochenende!

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