Der Wald ist für mich Ort der Kindheit, der Stille, der Erholung und hat auch einen ganz besonderen Charme. Seit ich denken kann, bin ich gerne dort. Früher mit meinem Opa beim Pilze sammeln, jetzt um vom stressigen Alltag abzuschalten. Bernadette Wörndl liebt den Wald ebenso und hat mit dem Wald-Kochbuch ein wunderschönes Werk geschaffen, dass nicht nur tolle Rezepte enthält, sondern auch die Magie und Besonderheit des Waldes einfängt.
Ein Geschenk der Natur
Sortiert nach den vier Jahreszeiten bietet dieses Buch eine große Anzahl an Rezepten, die man mit Zutaten aus dem Wald umsetzen kann. Ob Löwenzahn, Holunderblüten, Bärlauch oder Pfifferlinge, der Schatz des Waldes ist groß und wenn man genau hinsieht, dann wird man einiges entdecken. Natürlich spricht aber auch nichts dagegen, sich die Zutaten auf dem Wochenmarkt zu besorgen, da sicherlich nicht jeder von uns versierter Pilzsammler ist. Hauptgerichte, Snacks und Süßspeisen finden hier gleichermaßen ihren Platz und machen es möglich komplette Waldmenüs zu kochen.
Was findet man im Buch?
Gleich vorneweg muss man sagen, dass der Wald nicht nur vegetarisch ist, deshalb findet man in diesem Buch auch Gerichte mit Fleisch. Abgesehen davon aber auch unglaublich tolle und ansprechende Fotos von Food und Landschaft und eine bunte Mischung aus schnell zubereiteten Gerichten, aufwendigeren Hauptgerichten und Desserts und Backwerk. Im Frühling gibt es zum Beispiel Bärlauchtortellini, Holunderblütenkuchen oder Löwenzahneis-Affogato und im Sommer werden Brombeerscones, Wildschweinburger, Pfifferlingsfrikassee mit Laugenknödeln oder Buchenholz-Saibling vom Lagerfeuer serviert. Der Herbst überzeugt mit Steinpilzsuppe, Pasta mit Walnusssoße, Tannennadel-Pannacotta oder Ricotta-Gnudi mit Pilzen und Salbeibutter und im Winter gibt es Walnuss-Früchtebrot oder Hirschragout mit Roten Beten und Zwetschgen.
Beschreibung & Zutaten
Die Zutaten sind je nach Saison stellenweise im Wald zu finden, können größtenteils aber auch auf dem Wochen- oder im Supermarkt gekauft werden. Die Autorin empfiehlt auch explizit, dass man beim Sammeln von Pilzen zum Beispiel einen Ratgeber mitführt, um sicherzugehen, dass es sich um genießbares Sammelgut handelt. Die Gerichte lassen sich aber auch prima abwandeln und laden dazu ein, zu experimentieren und neue Geschmacksrichtungen zu entdecken. Wenn nicht anders angegeben, dann sind alle Rezepte für vier Portionen konzipiert. Die Zubereitungsanleitung ist verständlich verfasst und gegliedert. Dieses Buch ist aber keinesfalls eines für die schnelle Feierabendküche. Es lädt dazu ein mit Genuss und Liebe zu kochen, die Natur zu beobachten, die Zutaten eben auch vorab selbst zu sammeln, und ein zauberhaftes Gericht auf den Tisch zu bringen. Das muss man mögen. Ich liebe es!
Das Probekochen
Am Donnerstag findet ihr hier auf dem Blog ein Rezept, das ich direkt getestet und für unglaublich gut befunden habe. Den Kartoffelaufstrich-Toast mit Pfifferlingen von Seite 102 wird es hier auf jeden Fall noch öfter geben. Seid jetzt schon gespannt. Aber auch die Heidelbeertaler von Seite 82 waren total lecker und saftig.
Fazit
Das Wald-Kochbuch ist ein Kochbuch für Liebhaber der guten Küche, für Fans des Waldes und für all diejenigen, die sich gerne auch mal ein wenig Zeit nehmen, um ein gutes und leckeres Gericht auf den Tisch zu bringen. Es zeigt aber auch, wie viele tolle Zutaten der Wald eigentlich bereithält und was man damit alles zaubern kann. Wunderschön aufgemacht, saisonal geordnet und mit vielen Inspirationen gespickt. Von mir eine absolute Empfehlung.
Das Wald-Kochbuch von Bernadette Wörndl mit Fotos von Kathrin Gollackner – Hölker Verlag – 184 Seiten – ISBN 978-3-88117-229-5 – Hardcover – 32 ,- Euro
3 Kommentare
Das klingt ja total toll! Danke für die Vorstellung:-)
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