Susi: Seit ich lesen kann ^^ Meinen Eltern war Bildung immer sehr wichtig und so haben wir jedes Buch bekommen, das wir wollten. An ein konkretes Buch, das das ausgelöst hat, kann ich mich nicht erinnern. Nur, dass mein erstes Lieblingsbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ war.
Alex: Ich habe schon in der Grundschule alles gelesen, was mir in die Finger kam. Auch meine Mama hat das immer gefördert und viele Bücher gekauft oder aus der Bibliothek nach Hause geschleppt. Zwei meiner ersten richtigen Lieblingsbücher waren „Flüsternde Hände“ von Sherryl Jordan und „Level 4 – Stadt der Kinder“ von Andreas Schlüter. Beide habe ich damals verschlungen und die Geschichten sind mir bis heute erhalten geblieben.
Wie kam es dazu, dass man heute von dir auf einem Buchblog lesen kann und du dort deine Leidenschaft mit anderen teilst?
Alex: Ich habe schon früher eigene Webseiten gebaut und mag das Basteln und die Kommunikation mit Besuchern. Lange war dann Pause, weil mir das konkrete Thema fehlte und ich mich immer gefragt habe, ob das wirklich jemand Lesen wird was gerade ich zu sagen habe… dann kam Susi und dank der Begeisterung mit der wir über Bücher gesprochen haben gab es für mich nur einen logischen Schluss: wir müssen bloggen! Gut, dass sie mich bei meiner Frage „willst du mit mir bloggen“ nicht ausgelacht, sondern direkt zugestimmt hat.
Susi: Das ist ganz allein Alex‘ Verdienst und ihrem Mut zu fragen, obwohl wir uns noch gar nicht lange kannten.
Wie und wo liest du am liebsten? Gibt es bestimmte Rituale, Vorlieben oder Lieblingsgetränke die unbedingt dabei sein müssen?
Susi: Am liebsten lese ich unterwegs, da finde ich die nötige Ruhe. Außerdem ist es schön, zwischendurch den Blick und die Gedanken schweifen lassen zu können, um ein Buch richtig würdigen zu können. Die einzige Besonderheit des wie ist, dass ich (zumindest eigene Bücher) selten schone. Es darf geknickt, umgefaltet, mit Essen bekleckert werden. Hauptsache das Lesen macht Spaß oder muss nicht unterbrochen werden.
Alex: Ich lese immer und überall. Am häufigsten aber unspektakulär auf dem Sofa oder im Bett. Ritual ist dabei nur das Lesen an sich, jeden Abend (egal wie spät es geworden ist) brauche ich noch eine halbe Stunde zum Lesen.
Was findest du so besonders am Lesen, an Büchern und dem geschriebenen Wort allgemein?
Alex: Es gibt diesen berühmten Satz, dass ein Leser tausend Leben lebt, bevor er stirbt. Genau das ist es, was mich fasziniert. In einem Buch stecken die Erlebnisse, Gefühle und Gedanken eines fremden Menschen und für einen Bruchteil unseres Lebens können wir in seinen Geist eintauchen, um seine (wenn auch erfundene) Geschichte zu hören. Die Bücher sind dabei so unterschiedlich wie es die Menschen sind und beim Lesen nimmt man all das in sich auf. Das beruhigt mich, macht mir Spaß, bringt mich zum nachdenken oder gruselt mich auch mal. Auf jeden Fall genieße ich es.
Susi: Lesen lässt einem unendliche Freiheiten. Man kann Geschichten, Orte, Figuren ganz für sich interpretieren. Außerdem fordert es den Geist und hilft einem in jeder Lebenslage weiter. Denn trotz der kreativen Freiheit, die man genießt, kann man das geschriebene Wort im Gegensatz zu Musik, Kunst oder Filmen immer verstehen. Auch wenn einem manche Feinheiten vielleicht entgehen.
Viele Buchblogger sind ja auch auf Youtube aktiv. Könntest du dir irgendwann einmal vorstellen, auch Videos zu drehen? Und wenn nein, warum nicht?
Susi: Ich kann es mir nicht vorstellen, weil es mir wesentlich leichter fällt meine Gedanken schriftlich als verbal zu formulieren.
Alex: Das geht mir genauso. Noch dazu bin ich sehr perfektionistisch und wäre wohl für immer mit einem Video beschäftigt, ehe mich der Hintergrund, meine Haare, meine Sätze oder eine falsche Betonung nicht mehr stören.
Wie leicht fällt es dir, deine Meinung zu einem Buch in einer Rezension zu verfassen. Schreibst du diese immer sofort oder manchmal sogar gar keine?
Susi: Eigentlich fällt es mir sehr leicht Rezensionen zu verfassen. Schwer ist höchstens sich kurz zu halten. Deswegen schreibe ich Rezensionen auch immer in einem Rutsch, nachdem ich das Buch ausgelesen habe. Sollte ich alle meine Gedanken sammeln, würden wohl immer ganze Romane entstehen. Da das Bloggen noch ganz neu und aufregend für mich ist, kam es noch nicht vor, dass ich keine Rezension zu einem Buch geschrieben habe.
Alex: Seit ich regelmäßig Bücher rezensiere schreibe ich mir bei den meisten Büchern wichtige Punkte direkt beim Lesen mit. Meist sind es nur einzelne Sätze, die fix getippt in meinem Handy landen und mir später als Gedächtnisstütze dienen, was ich unbedingt sagen wollte. Die Rezensionen an sich gehen mir dann recht flott von der Hand, ich lasse aber alles nach dem Schreiben nochmal eine Nacht sacken um beim zweiten Lesen zu prüfen, ob ich das alles wirklich so gemeint habe (und um verwirrende Formulierungen zu beseitigen).
Als Buchblogger ist man ja selbst im Internet sehr aktiv und liest auf anderen Blogs mit. Welche Bücherblogs kannst du persönlich sehr empfehlen, weil auch du dort nützliche Tipps erhältst bzw. einfach gerne liest?
Susi: Hier muss ich passen. Ich bin noch ganz neu in der Bloggerwelt und finde gerade genug Zeit für unseren Blog. Daher bin ich sehr froh, dass ich mich auf meine Blogmutti Alex verlassen kann. (Anm. Alex: wir sind eigentlich gleich alt… nach Mutti fühle ich mich für Susi eigentlich noch nicht) Alex: Wirklich regelmäßig lese ich nur eine Handvoll Blogs (unter anderem deinen :-)…), dafür dann jeden Beitrag. Unter anderem passt Kathrine Verdeen super zu meinem Geschmack.
Kannst du dein absolutes Lieblingsgenre und deinen Lieblingsautoren benennen? Und mit welchem Genre wirst du einfach nie wirklich warm werden?
Susi: Mein Lieblingsgenre variiert immer wieder. Aktuell lese ich am liebsten etwas mit wahrem Hintergrund wie Biografien oder Reiseliteratur. Lange dachte ich, dass ich niemals einen Lieblingsautor haben würde, da mich Bücher eher finden, als dass ich sie aktiv suche und so habe ich selten mehrere Bücher von einem Autor gelesen. Aber dann habe ich Connie Palmen für mich entdeckt. Sie ist ein bisschen wie ich, schreibt immer mindestens leicht autobiografisch und beleuchtet die Welt und das Leben aus meist philosophischer Sicht. Überhaupt nicht warm werde ich mit Jugendliteratur – mit Ausnahmen wie Harry Potter, Tribute von Panem oder Twillight. Genau könnte ich es nicht abgrenzen – so klischeehafter Teeniekram halt 😛
Alex: Hui, tja… Stephen King geht eigentlich immer, die „Dunkle Turm Reihe“ hat mich total gefangen genommen und auch sonst gibt es eine Menge tolle Bücher von ihm. Düsteres und abgründiges lese ich auch generell gern, zu blutige Thriller sind mir dabei allerdings meistens zu platt, lieber mag ich es etwas mysteriös. Und dann (ganz in die andere Richtung) liebe ich Geschichten, die das Leben schreibt (oder so schreiben könnte), leise Geschichten über Liebe, schwierige Lebenssituationen oder skurrile Personen. Da geht eigentlich alles. Lediglich an ganz platte Frauenromane und Fantasy komm ich nicht so richtig ran. Wobei es bei Fantasy einige gute Ausnahmen gibt, die dann sogar mich begeistern können.
Wenn man dir jetzt 50 Euro in die Hand drückt und dich in deine Lieblingsbuchhandlung schicken würde, mit welchen Büchern würdest du wahrscheinlich wieder herauskommen?
Susi: Ganz aktuell auf jeden Fall mit der Biografie von Jane Hawking, der Ex-Ehefrau von Stephen Hawking. Damit wäre auch schon wieder die Hälfte des Budgets verbraucht. Dann würde ich noch in der Reiseliteraturecke stöbern – vielleicht: „Triffst du Buddha, töte ihn!“ Und vielleicht hätte ich noch Glück und finde ne schöne Liebesgeschichte.
Alex: Zu Weihnachten konnte ich viele Punkte meiner Wunschliste abarbeiten, ein paar sind geblieben: „Die Brautprinzessin“ von William Goldman, „Das Flüstern des Schnees“ von Alexi Zentner und „Die dreizehnte Geschichte“ von Diane Setterfield würden wohl in meiner Tasche landen. Wann machen wir dieses Experiment? 😉
E-Books oder das gedruckte Buch? Welches Buch bekommt bei dir den Vorzug und warum entscheidest du so?
Alex: Das ist eine Frage des Wo, Was und Wann… Bücher die ich „nur mal eben Lesen möchte“ kaufe ich lieber als ebook, weil sie günstiger sind und später nicht einstauben. Bücher, die danach verschenkt oder einfach nur schön hingestellt werden sollen, kommen in Papierform ins Haus. Generell habe ich meinen Kindle unterwegs immer dabei und finde das einfach praktischer als mich vorher entscheiden zu müssen, was ich lesen möchte.
Susi: Ganz klar: Das gedruckte Buch. Aber auch nur, weil ich bis vor Kurzem keinen E-Reader bzw. Tablett hatte. Mittlerweile hab ich das IPad meiner Eltern „geerbt“ und werde demnächst wohl keine E-Book-Jungfrau mehr sein. Aber erst Mal habe ich noch viele gedruckte Bücher zu verschlingen.
Jetzt kommt der Moment. Was wolltest du deinen Lesern und Fans schon immer einmal sagen und mit auf den Weg geben?
Susi: Dazu fühle ich mich eigentlich gar nicht in der Lage – dafür bin ich noch ein zu kleines Blogküken. Vielleicht nur das: Es ist gut Veränderungen zu wagen und was auch immer ihr anfangt, macht es richtig. Das ist zumindest unser Erfolgsrezept.
Alex: Haha, tja. Für Ansprachen an „Fans“ ist unser Blog ja einfach noch viel zu klein, aber allen Lesern möchte ich sagen, dass ich mich über jeden einzelnen Klick freue! Jeder Kommentar und Follower aber auch alle stillen Leser beweisen, dass wir nicht nur digitale Selbstgespräche führen und das ist ein wahnsinnig tolles Gefühl!
The Read Pack findet ihr auch bei Facebook und Twitter. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
3 Kommentare
Was für ein schöner Blog! Danke für die Vorstellung!
Ich habe ihn gleich abonniert:
Lg
Auch ich werde gleich mal auf dem Blog stöbern…Mir hat die „Fragerunde“ sehr gefallen ….sehr aussagefähig!!
Viele liebe Grüße,
Olivia
Schönes Interview. Da werde ich mal gleich rüber um mir den Blog anzugucken.