Der Olivia Verlag ist ein kleiner Verlag aus München, der es sich zum Ziel gesetzt hat, tolle und hochwertige Kochbücher zu erschaffen. Es gibt nur ein kleines Programm, dieses jedoch sehr ausgewählt. Zwei der Bücher sind bereits in meinem Regal und ‚Die ganze Kuh‘ möchte ich euch heute unbedingt vorstellen. Vegetarier und Veganer sollten jetzt am besten wegklicken, alle anderen dürfen weiterlesen.
Rezepte für Fleischschmecker
Hinter dem Kochbuch ‚Die ganze Kuh‘ versteckt sich ein tolles Konzept. Steffen Kimmig, der in vielen Küchen Deutschlands gearbeitet hat (u.a. mit Eckart Witzigmann) und zehn Jahre erfolgreich ein eigenes Restaurant geführt hat, möchte in diesem Buch bewusst machen, dass es neben Steak und Filet noch mehr vom Rind gibt, das man wunderbar für leckere Gerichte verwenden kann. „Nose to Tail“ ist hier das Thema, was ich äußerst wichtig finde. Ein Rind hat eben nur begrenzte Mengen an Filet, daher sollte man vielleicht auch auf die weniger beliebten Stücke blicken. Denn auch daraus lässt sich einiges zaubern. Das Tier nicht zu verschwenden und es ganz zu verwenden, dabei aber natürlich auf qualitatives Fleisch achten, das ist dem Koch sehr wichtig.
Was findet man im Buch?
Wie es der Titel bereits vermuten lässt, dreht sich hier alles um Rind. Er geht zuerst auf Brühe und Soßen ein, bevor er sich der Zubereitung einzelner Fleischteile widmet. Die Kapitel sind entsprechen so unterteilt und nennen sich z.B „Rücken & Filet“, „Schulter“ oder „Hals & Nacken“. Man findet leckere Gerichte wie „Gegrilltes Flank Steak mit Auberginen-Tomaten-Salsa“, „Rinderspieße mit grünem Spargel, Fenchel und Granatapfel“, „Rindersuppe mit verschiedenen Einlagen“, „Asiatische Gemüsepfanne mit Rinderhüfte und Glasnudeln“ oder auch „Sonntagsbraten mit glasierten Erdfrüchten“.
Beschreibung & Zutaten
Das Buch ist optisch sehr minimalistisch gehalten, was mir persönlich sehr gut gefällt. Es konzentriert sich aufs Wesentliche und der größte Teil der Rezepte wird von einem ansprechenden Foodfoto begleitet. Die Zutatenliste ist klar verständlich verfasst und gegliedert. Es empfiehlt sich für das Fleisch aber einen guten Metzger zur Hand zu haben, damit man auch ein qualitativ hochwertiges Produkt bekommt. Die Zubereitungsschritte sind ebenfalls sehr einfach und verständlich verfasst. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass viele Bratenrezepte natürlich etwas aufwendiger sind und längere Garzeiten mit eingeplant werden müssen. Die Zeitangaben sind deshalb auch immer in Vorbereitungszeit und eigentlicher Garzeit angegeben. Die meisten Gerichte sind außerdem für vier Personen konzipiert und alle Rezepte auch mit einem persönlichen Tipp ergänzt. Nährwertangaben fehlen jedoch.
Das Probekochen
Ich esse sehr oft vegetarisch, mag aber hin und wieder auch gutes Fleisch. Das kaufe ich hier auf dem Dorf immer im Hofladen oder direkt beim Metzger und schätze die Qualität. In einem Restaurant hier esse ich immer unglaublich gerne den Zwiebelrostbraten, den ich nun mit dem Rezept von Seite 88 selbst probiert und getestet habe. Schmeckt unglaublich gut. Ich habe ihn nur mit Bratkartoffeln ergänzt, statt des Selleriepürees aus dem Rezept.
Fazit
Wenn man Rind mag und das Konzept dahinter gut findet, dann kann ich dieses Buch nur empfehlen. Steffen Kimmig mixt bekannte mit ausgefallenen Rezeptkreationen und zaubert aus allen Stücken das Beste heraus. Unglaublich lecker und wunderbar minimalistisch aufgemacht.
Die ganze Kuh von Steffen Kimmig – Olivia Verlag – 224 Seiten -ISBN 978-3-98145-664-6 -Hardcover – 27,90 Euro