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Täglich wird weltweit viel zu viel Essen weggeschmissen, mangels Zeit zu viel Fertignahrung konsumiert und zu wenig Kreativität in der Küche geübt. Autorin Mette Mølbak möchte mit ihrem Buch „Die 2-Tage-Küche“ dazu anregen, aus übrigen Gerichten vom Vortag Neues zu kreieren und somit alte Lebensmittel ebenso zu verwerten. Das spart Zeit, macht Spaß und bringt trotzdem völlig neue Gerichte auf den Teller.
Inhalt
Im Einleitungsteil wird der Leser umfassend darüber aufgeklärt, warum man kein Essen verschwenden sollte, wie Reste die Basis für etwas Neues sein können und warum man nicht jeden Tag komplett neu kochen muss und dennoch leckere Gerichte servieren kann. In den Sparten Huhn, Gemüse, Fisch, Fleisch, Hackfleisch, Süßes und Basisrezepte werden eine Vielzahl leckerer Rezepte präsentiert, die sofort Lust aufs Loskochen machen.
Warum dieses Buch?
Der Gedanke, der hinter diesem Buch steckt, hat mich begeistert. In unserer schnelllebigen Welt hat man für immer weniger Dinge ausreichend Zeit und gerade berufstätigen Personen erleichtert es die Arbeit ungemein, wenn man mit wenigen Mitteln ein neues Gericht aus einem bereits bestehenden zaubern kann. Das wollte ich selbst testen.
Was findet man darin?
Insgesamt eine ziemlich große Auswahl an unterschiedlichsten Gerichten. Ein umfassendes Register am Ende findet man so leckere Dinge wie Hackbällchen in Curry, Fischspieß mit Spitzkohlsalat, Gebackener Kürbis mit Pestofisch und Spinatsalat, Sandwich mit Schweinebraten und Kräutermayonnaise, Zitronenhühnchen auf Wurzelgemüse oder Thai-Fischsuppe. Auch für süße Gerichte ist gesorgt.
Beschreibung & Zutaten
Die Rezepte sind immer in 2 Tagen gegliedert. An Tag ist die Menge deutlich höher, damit auf jeden Fall noch Reste für den zweiten Tag übrig bleiben. So gibt es beispielsweise „Gebratenen Lachs mit Bohnen-Blumenkohl-Salat“ und am zweiten Tag wird daraus ein „Omelette mit Spinat und Lachs“. Alle Rezepte sind für 3-4 Personen berechnet, machen damit also eine durchschnittliche Familie satt. Die Rezeptvarianten finde ich fast durchgängig sehr schmackhaft und interessant. Das betrifft sowohl die erste Variante, als auch die mit den Resten. Mit den unterschiedlichen Kategorien werden ganz sicher alle Geschmacksvorlieben abgedeckt. Alle Rezepte sind mit normalen Zutaten nachkochbar, verständlich verfasst und gegliedert und oft mit wertvollen zusätzlichen Tipps versehen. Zudem machen ansprechende Foodfotos Lust auf mehr.
Das Probekochen
Als ich für dieses Buch gekocht habe, war es Herbst, was auch diese Zutatenwahl erklärt. Damals habe ich mich den „Pestofisch mit gebackenem Kürbis und Spinatsalat“ entschieden und in Variante zwei eine Kürbissuppe gezaubert. Beides hat äußerst lecker geschmeckt. Mittlerweile habe ich auch einzelne Gerichte nachgekocht, ohne mit Resten zu arbeiten. „Hühnchen aus dem Wok mit Erdnusssauce“ hörte sich nämlich so lecker an, dass ich es sofort probieren wollte.
Fazit
Hinter diesem Buch versteckt sich ein interessantes und tolles Konzept, das gegen die Lebensmittelverschwendung ankämpft. Gefüllt mit einer Vielzahl an leckeren und interessanten Gerichten unterschiedlicher Bereiche ist es durchaus eine Empfehlung, auch wenn viele Gerichte auch wieder so normal sind, dass man dafür eigentlich kein Kochbuch bräuchte. Wer allerdings Inspiration zur Resteverwertung sucht und sich für das Konzept näher interessiert, sollte unbedingt einmal reinlesen.
Die 2-Tage-Küche von Mette Mølbak – aus dem Dänischen von Julia Gschwilm – Thorbecke – 176 Seiten – ISBN 978-3-7995-0581-9 – Hardcover mit vielen Farbabbildungen – bei Amazon kaufen | im Buchhandel kaufen*
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3 Kommentare
Was ich bei dem Kochbuch sehr schön finde, ist der lehrreiche Hintergedanke. Für manche mag das verständlich sein und zum Alltag gehören, für ebenso viele aber auch (noch) nicht.
Für mich wärs also nichts, aber glaube gerade Kochanfänger können damit nix falsch machen 🙂
Jeder kann natürlich einen kleinen Beitrag dazu leisen, dass weniger Lebensmittel weggeschmissen werden. Zumindest von den Lebensmitteln, die sich im eigenen Kühlschrank befinden. Dazu bietet das Buch sicherlich einen guten Ansatz. Doch ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn im Supermarkt, in dem wir einkauft, werden tonnenweise Lebensmittel in den Müll geworfen, die wir über den Preis der von uns gekauften Lebensmittel mitbezahlen. Und was ist mit den 20% der Kartoffeln, die bereits beim Landwirt aussortiert werden, weil sie optisch nicht den gewünschten Kriterien entsprechen?
Super! Ich liebe Kochen und Backen, und suche immer nach neue Kochbücher!