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Beide Autorinnen dieses Buches sind mittlerweile Profis der Plastikvermeidung. Seit mehr als zwei Jahren leben sie selbst das, was sie in diesem Buch vermitteln möchten. Beide sind Mütter zweier Kinder. Nadine Schubert ist Journalistin und bloggt auf ihrem Blog ‚Besser leben ohne Plastik‘ über diese Thematik während Designerin Anneliese Bunk aus München beweist, dass ‚plastikfrei‘ auch in der Großstadt kein Problem ist. Sie produziert zudem einen Baumwollbeutel, der den Einkauf loser Lebensmittel ermöglicht ohne selbst Müll zu produzieren. Mehr dazu gibt es unter Naturtasche.
Plastik schadet der Umwelt
Dass Plastik ein immer größer werdendes Umweltproblem ist, haben wir alle wohl mittlerweile registriert. Die Frage ist jetzt nur, wie man den unglaublichen großen Verbrauch eindämmen kann. Was kann ein einzelner tun, um die Umwelt weniger zu belasten? Die beiden Autorinnen geben in diesem Buch Antworten auf wichtige Fragen und klären zudem auch darüber auf, wo die Gefahren lauern, wie Plastik in unseren Körper gelangt und was eigentlich die alternativen Verpackungsmöglichkeiten sind.
Schritt für Schritt begleiten die Autorinnen den Leser durch das Buch und bringen diesem diese wichtige Thematik näher. Durch einen sehr guten und eindringlichen Schreibstil hat man auch nie das Gefühl ein nerviges Sachbuch zu lesen, sondern ist absolut gebannt vom Thema. Manchmal ist man aber auch regelrecht geschockt. Wenn man liest, dass 90% der Menschen Plastik im Körper haben, jedes Jahr 1 Million Seevögel durch Plastik verenden oder gekaufte Körperpeelings bis zu 90% Mikroplastik enthalten, dann fehlen einem kurzzeitig die Worte. Auch wenn man das so oder so ähnlich schon öfter gehört hat, schocken die Zahlen auf Papier enorm.
In der Regel wird es nicht machbar sein, dass man seinen Haushalt über Nacht vom Plastik befreit. Das wollen die Autoren aber auch gar nicht erreichen. Viel wichtiger ist ihnen, dass man ein Bewusstsein dafür entwickelt, zukünftig Plastik einzusparen und das bereits vorhandene Plastik sinnvoll zu verwenden. Dabei ist es gut zu überlegen, ob man leere Sprühflaschen wirklich wegwirft oder vielleicht sogar weiterverwendet und mit einem selbst gemachten Deo füllt. Ressourcen sparen ist hier das Zauberwort. Auch machen beide bewusst, dass man bereits jetzt ganz leicht auf weniger Plastik umswitchen kann. Augen auf beim Einkauf! Viele Lebensmittel (z.B. Ketchup oder Senf) gibt es sowohl im Glas als auch im Plastik. Es sollte klar sein, welche Variante bevorzugt wird.
Das Buch ist aber nicht nur mit allerlei hilfreichen und wichtigen Tipps gefüllt, sondern enthält auch Anleitungen, um Dinge selbst herzustellen. Vanillezucker kommt ebenso vor, wie Babyfeuchttücher, Knete oder ein Blumendünger aus Kaffeesatz.
Im letzten Abschnitt des Buches beantworten die Autorinnen dann auch noch häufig gestellte Fragen, die sich immer wieder ergeben, wenn man erklärt, dass man auf Plastik verzichten möchte. Wie schwer ist der Umstieg? Ist ein Leben ohne Plastik teurer? Braucht man mehr Zeit? Auf etwas mehr als 100 Seiten gehen die beiden Autorinnen auf all diese Fragen ein, klären auf, rütteln wach und schaffen ein neues Bewusstsein im Umgang mit Plastik. Und allein das ist Grund genug, weshalb das Buch eine wichtige Lektüre ist, die ich jedem empfehlen kann.
Fazit
Plastik ist überall und mittlerweile auch dort, wo es nicht hingehört. Es belastet unseren Körper, die Weltmeere, tötet Tiere. Das alles ist Grund genug sich kritisch damit auseinanderzusetzen und seinen eigenen Konsum kritisch zu hinterfragen. Dieses Buch rüttelt wach, informiert und gibt eine Anleitung dazu, wie man bewusst auf Plastik verzichten kann. Ein äußerst lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann.
Besser leben ohne Plastik von Anneliese Bunk und Nadine Schubert – Oekom Verlag – 112 Seiten – ISBN 978-3-86581-784-6 – Softcover – 12,95 Euro – bei Amazon kaufen* | bei Thalia kaufen*
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1 Kommentar
Ich finde das einfach so spannend! Auch schon das letzte Buch zur Müllvermeidung hat mich direkt angesprochen. Ich möchte mich auf jeden Fall mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen und du hast dazu wie immer tolle Inspiration geliefert. Danke dafür! 🙂
Liebe Grüße
Laura