Zum mittlerweile 10. Mal läuft die BuchSaiten Blogparade, die dieses Jahr wieder nicht bei Katrin von BuchSaiten veranstaltet wird, sondern wieder bei mir. Wie immer ist es eine gute Möglichkeit, ein literarisches Fazit unter das Buchjahr zu ziehen und noch mal über alle gelesenen Bücher nachzudenken. Die letzten Male war ich auch schon dabei und mittlerweile ist es eine kleine Tradition geworden, die ich dieses Jahr natürlich nicht brechen möchte.
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?
‘Töchter” von Lucy Fricke war ein Buch, das ich zwar unbedingt lesen wollte, aber in das ich gar keine großen Erwartungen hatte. Ich war mir unsicher, ob es mir wirklich gefallen könnte. Letzten Endes habe ich das Buch an einem Tag in einem Rutsch gelesen und das alleine spricht ja schon für die Qualität der Lektüre. Unbedingte Leseempfehlung.
Zwei Frauen brechen auf zu einer Reise in die Schweiz, mit einem todkranken Vater auf der Rückbank. Eine letzte, finale Fahrt soll es werden, doch nichts endet, wie man es sich vorgestellt hat, schon gar nicht das Leben.
Martha und Betty kennen sich seit zwanzig Jahren und sie entscheiden sich fürs Durchbrettern. Vor sich haben sie das Ziel, von hinten drängt das nahende Unglück. “Es gab niemanden, mit dem ich so lauthals über das Unglück lachen konnte wie mit Martha. Die wenigsten Frauen lachten über das Unglück, schon gar nicht über ihr eigenes. Frauen redeten darüber, bis sie weinten und nichts mehr zu retten war. Was das Leiden betraf, verstanden Frauen keinen Spaß.”
Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?
Eine schwierige Frage. In der Regel habe ich immer zum Ziel, dass ich “schlechte” Bücher sehr schnell abbreche und meine Zeit nicht damit verschwende. Folglich habe ich auch wenige schlechte Bücher gelesen. Eines, dass diesen Titel noch am ehesten verdient hat, war dieses hier. Thomas Klupp hat mich mit “Wie ich fälschte, log und Gutes tat” nicht wirklich vom Hocker gehauen. Richtig schlecht ist aber auch etwas anderes.
Weiden ist eine Vorzeigekleinstadt: Die Wirtschaft brummt, von den Lady-Lions gibt es Charity-Barbecues für Flüchtlinge, die Oberschule ruft eine Leistungsinitiative in den MINT-Fächern aus, die Tennisjugend gewinnt das Landesfinale, und mit dem neuen Schuljahr prangt von jeder Wand ein Antidrogenplakat der Champions mit dem Slogan: »Geh ans Limit! Ohne Speed!«. Benedikt Jäger und seine Kumpel Vince und Prechtl sind nicht nur mittendrauf zu sehen, sie stecken auch mittendrin in dieser schönen Welt, die alle Abgründe vertuscht: Die Nächte feiern sie exzessiv im »Butterhof«, wie sie ihre Schulleistungen am neuen Evaluierungssystem vorbei vor den erfolgsgierigen Eltern verbergen, steht in den Sternen. Und dass die Lady-Lions ausgerechnet Crystal-Mäx, den Unterweltkönig und berüchtigten »Butterhof«-Betreiber, mit einer Finanzspritze beim Bau von Flüchtlingswohnungen unterstützen, macht die Lage noch unübersichtlicher
Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?
Das Buch “Die Unversehrten” von Tanja Paar habe ich auf der Frankfurter Buchmesse entdeckt und wollte es unbedingt lesen. Die Autorin war mir bis dato noch nicht bekannt, ich bin jedoch so begeistert von ihrer Schreibweise, dass ich ein weiteres Buch von ihr sofort und unbedingt wieder lesen würde. Große Empfehlung.
Violenta lernt Martin während ihres Studiums kennen. Sie führen über mehrere Jahre eine Fernbeziehung zwischen Berlin und Bologna. Dass er ihr nicht treu ist, stört sie nicht, solange es nur um Sex geht. Doch da kommt Klara ins Spiel. Martin trifft sie öfters und da passiert es: Klara ist schwanger. Sie beschließt, das Kind zu behalten, womit auch Martins Lebensweg vorgezeichnet scheint. Violenta geht nach Genf, um die Karriere voranzutreiben, während in Berlin der bittersüße Familienalltag einkehrt. Bis eines Tages Violenta wieder auftaucht – und das Leben aller schlagartig ein anderes ist.
Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?
Grundsätzlich bin ich beim Thema Cover der schlichte Typ und einfach Grafiken oder besondere Schriftzüge begeistern mich schon. In dem Fall habe ich mich für “Dunkelgrün fast schwarz” von Mareike Fallwickl entschieden, weil ich ein großer Pflanzenfan bin und der grüne Farn genau mein Ding ist. Nebenbei bemerkt hab ich das auch gemacht, damit ich euch das tolle Buch nochmal ans Herz legen kann. Lesen!
Raffael, der Selbstbewusste mit dem entwaffnenden Lächeln, und Moritz, der Bumerang in Raffaels Hand: Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich, Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in dem einsamen Bergdorf, über die Freundschaft der beiden sollte Marie sich eigentlich freuen. Doch sie erkennt das Zerstörerische, das hinter Raffaels stahlblauen Augen lauert. Als Moritz eines Tages aufgeregt von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck, dessen scharfe Kanten keinen unverwundet lassen. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die drei plötzlich wieder im Griff, und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn – mit unberechenbarer Wucht. Mareike Fallwickl erzählt von Schatten und Licht, Verzweiflung und Sehnsucht, Verrat und Vergebung. Ihr packendes Debüt bringt alle Facetten der Freundschaft zum Leuchten, die Leidenschaft, die Sanftheit – und die Liebe, in ihrer heilsamen, aber auch funkelnd grausamen Pracht.
Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2019 lesen und warum?
Ich habe bisher nur einen sehr kleinen Teil der Verlagsvorschauen durchforstet und kann daher gar nicht wirklich sagen, was ich auf jeden Fall lesen muss. Ein Buch steht aber garantiert auf meiner Liste. Am 1. April erscheint “Das Geburtstagsfest” von Judith W. Taschler und das kann ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Zu seinem 50. Geburtstag wollen die drei Kinder von Kim Mey ihren Vater mit einem besonderen Gast auf der Familien-Geburtstagsfeier überraschen: Ohne sein Wissen haben sie Tevi Gardiner eingeladen, jene Frau, mit der Kim als Kind aus Kambodscha geflohen ist. Und die er seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch statt sich, wie erwartet, zu freuen, reagiert Kim seltsam abweisend. Auch Ines, die Mutter der drei, begegnet Tevi unterkühlt. Was Kim und Ines jahrzehntelang verschwiegen haben, verschafft sich nun unaufhaltsam Gehör: die wahren Begleitumstände jener dramatischen Flucht aus Kambodscha und das schreckliche Ende einer großen Liebe. Eine scheinbar harmlose Überraschung lässt ein Geburtstagsfest in einer Katastrophe enden.
Und bei euch? Möchtet ihr auch über eure Highlights und Flops berichten? Bis 06.01.19 kann man noch an der Blogparade teilnehmen und seinen eigenen Post verfassen. Alle Infos zum Ablauf findest du HIER.
2 Kommentare
Hallo Petzi,
“Dunkelgrün fast schwarz” hat wirklich ein besonders schönes Cover, das mich auch total anspricht. Bisher kenne ich das Buch nicht, wobei ich natürlich schon viel dazu gehört habe. Mal sehen, ob ich es 2019 auch mal lese.
Liebe Grüße, Tine
Liebe Tine,
ich kann es dir auf jeden Fall nur empfehlen. 🙂
Liebe Grüße
Petzi