Der ganz normale Buchmessen-Wahnsinn oder unterwegs mit der Chaostruppe

von Petzi
Die einzige Möglichkeit über den Messeblues hinwegzukommen ist wahrscheinlich, etwas darüber zu schreiben. Ich habe mir ehrlich gesagt etwas Zeit mit diesem Bericht gelassen, weil ich sogar überlegt habe, ihn ganz sein zu lassen. Überall sprießen die Berichte ja wie Pilze aus dem Boden und man läuft schnell Gefahr, anderen damit auf die Nerven zu gehen. Ich hab mich nun dazu entschlossen trotzdem einen zu schreiben, weil es in erster Linie ein Bericht nur für mich ist. Um noch einmal in den Erinnerungen zu schwelgen, an die schönen Tage zu denken, so langsam endgültig damit abzuschließen und den Messeblues loszulassen. Ich warne allerdings ausdrücklich vor, denn dieser Bericht ist nicht wirklich das, was man unter kurz und knapp versteht.

Vorbereitungen

Die Vorbereitungen nehmen immer einen großen Teil in meiner ganzen Planung ein. Über welche Bücher spricht die Literaturszene? Welche Klamotten nehme ich mit? Was kommt in den Koffer? Was brauche ich unbedingt? Fragen über Fragen, über die ich mir schon lange vorab den Kopf zerbreche. Allerdings ist es auch jedes Mal wieder so, dass in aller letzter Sekunde der Koffer gepackt wird, einfach irgendwas drin landet und am Ende doch alles passt. Trotzdem vielen Dank an meine wunderbare Shoppingbegleitung Caro, die mich ein paar Tage vorher durch ganz München trieb (oder eher ich sie :)) und es möglich machte, noch ein paar Teile zu ergattern, von denen allerdings nicht mal die Hälfte im Koffer landeten. Aber Klamotten kann man ja bekanntlich immer brauchen und so war die ganze Aktion gar nicht so umsonst. 🙂

Mittwoch – Tag 1

Die GDL hat es sich zum Ziel gesetzt, meine Nerven gänzlich zu strapazieren. So war von Dienstag auf Mittwoch Streik auf allen Linien und ich hatte ganz gehörigen Bammel davor, dass ich gar nicht so schnell nach Frankfurt komme, wie ich das eigentlich geplant habe. Dank Fahrservice zum Hauptbahnhof habe ich meinen Zug allerdings planmäßig erreicht und dieser fuhr sogar planmäßig ab, weshalb der Messe nichts mehr im Weg stand. Die Freude über ein Wiedersehen mit ganz tollen Herzmenschen war groß. Mit Chris & Kate unterwegs zu sein, ist immer wieder ein Fest. Ich kann da nur noch einmal an die Bezeichnung „Chaostruppe“ erinnern. Passte die ganze Messe über wie die Faust aufs Auge und es hat trotzdem oder besser gerade deswegen, auch unglaublich viel Spaß gemacht, mit euch unterwegs zu sein. Außerdem habe ich mich auch riesig gefreut, endlich Mara von buzzaldrins Bücher und Anja von Der Bücherblog persönlich kennenzulernen. Bei einem sündhaft teuren Sandwich, das dazu noch nicht mal wirklich lecker war, konnten wir endlich mal ein wenig plaudern. Gerne jederzeit wieder. Als absolutes Organisationstalent nahm ich natürlich auch die Abendplanung in die Hand und steuerte meinen „Fahrer“ ins Sushi-Restaurant. Dort hatten wird dann mit Alex und Aygen vom Bücherkaffee noch einen ziemlich unterhaltsamen Abend. Das mit dem Essen hat zwar etwas gedauert, aber lustig war es natürlich trotzdem. 🙂

Donnerstag – Tag 2

Der Donnerstag war auch ein Tag voller Treffen und Termine und verging deshalb ebenso wie im Flug. Manchmal hatte man fast das Gefühl, die Zeit rennt nur so dahin. Eigentlich gab es ja viele Dinge, die ich gerne sehen wollte, Vorträge, die mich interessiert hätten, aber am Ende schafft man nicht wirklich viel davon. Leider. Neben den Terminen blieb am Donnerstag aber auch ganz viel Zeit um die Messe zu erkunden, die Pommesbude im Innenhof zu testen und sich ein wenig von dem Treiben um einen herum inspirieren zu lassen. Ganz besonders hervorheben muss ich natürlich das abendliche Treffen mit Anna Schneider, mit der wir in größere Runde über das Leben eines Autors plaudern konnten, neue Projekte und die uns ganz nebenbei auch Wulf Dorn noch in einer ruhigen Minute vorgestellt hat. Messeausklang gab es dann bei einem Kölsch am Lyx-Stand, weshalb wir am Ende viel zu spät beim Italiener ankamen. Aber ich habe ja bereits oben schon erwähnt, dass wir eben eine kleine Chaostruppe sind. Außerdem durfte ich endlich Lena von myBookBlog kennenlernen und hab damit wieder einen neuen Herzmenschen getroffen. Wenn man aber jetzt denkt, das wäre es schon gewesen, dann muss ich enttäuschen. In diesem Jahr hatten wir auch die einmalige Möglichkeit die Frankfurter Polizei etwas näher kennenzulernen. Ich hoffe, mein ironischer Unterton wurde erkannt. 🙂 Doch gegen das Lächeln von drei netten Damen sind auch die strengsten Herren machtlos und wir konnten unsere Fahrt ohne weitere Probleme fortsetzen. Vielen Dank dafür.

 

Freitag – Tag 3

Der Tag startete mit dem Blog’n’Talk am Randomhouse-Stand. Wer Angst vor großen Menschenmassen hat, der ist bei so einem Treffen wohl wirklich falsch aufgehoben. Hat man jemanden entdeckt, dann kommt man gar nicht wirklich zu ihm durch, weil der Andrang einfach riesig ist. Trotzdem hatten wir ein paar schöne Stunden und ein paar tolle Fotos, über die ich mich immer noch sehr freue.Wir haben hier beispielsweise Dennenesch Zoudé getroffen (auch wenn fast jeder in eine andere Kamera blickt) oder den guten Horst Lichter. Das ist übrigens auch ein Bild gewesen, über das ich mich persönlich sehr gefreut hab. Denn ihr wisst ja: „Kochen ist meine Leidenschaft“. Ansonsten war auch dieser Tag wieder geprägt von tollen Momenten und Erlebnissen. Allen voran der tolle Besuch beim Ankerherz-Verlag, bei dem sich einfach so ein kurzes, nettes Gespräch ergab. Ja, eure Standstühle würde ich immer noch gerne kaufen und auch so, seid ihr wirklich toll. Vielen Dank auch an meinen Herzmenschen Chris, der mir HIER eine „Liebeserklärung“ der anderen Art machte. Vielen Dank für deine Worte. <3

Endlich ergab sich auch die Möglichkeit Nina von Frau Hauptsachebunt kennenzulernen und auch Katha von Textverliebt. und Sandra von der Büchernische durfte ich endlich treffen und Henni von zuendegelesen wenigstens kurz die Hand schütteln. Ich hab mich sehr darüber gefreut, euch auch mal im „echten“ Leben zu sehen. Schade, dass es insgesamt nicht noch mehr Zeit gab, ausführlicher zu sprechen. Und obwohl ich eigentlich gar keine wirkliche Zeit hatte und auch nicht lange bleiben konnte, habe ich mich ebenso riesig gefreut Anne Freytag am Piper-Stand kurz zu drücken und ein paar tolle Fotos mit ihr zu  machen. Vielen Dank auch für die tolle Aktion mit den Polaroids. Hatte eben einfach Stil. Danke auch an den Diogenes Verlag, der ein kleines und sehr feines Bloggertreffen organisiert hat und in dessen Runde das kommende Verlagsprogramm ausführlich vorgestellt wurde. Dort war es auch so schön, dass wir am Ende viel zu spät aufgebrochen sind und zur Häppchen-Lesung im Frankfurter Mittagsgold ein wenig zu spät waren. Dort lasen Autorinnen wie Katrin Koppold, Alice Golding oder Emily Bold aus ihren aktuellen oder kommenden Büchern jeweils fünf Minuten und dazu gab es leckere Snacks und Drinks. Inklusive war dann auch noch eine Tour durchs Frankfurter Rochtlichtviertel und ein Navi, dem es dort so gut gefiel, dass es uns immer wieder im Kreis fahren lies. Das hatte nämlich gar keine Lust auf die anschließende Party beim Dumont-Verlag, die ganz klar ein kleines Highlight für mich war. Statt zu viel Alkohol musste dann auch tatschlich ein Kaffee her. Der war zu der Zeit bitter nötig, denn so Messetage hinterlassen irgendwann ihre Spuren. 🙂

 

Samstag – Tag 4

Nach einem sehr langen Freitag war der Morgen doch etwas hart. Da noch irgendwie frisch aus dem Bett kommen, glänzt wohl an eine Meisterleistung. Vielen Dank an die liebe Lena und an Philip, die mich zum Frühstück begleitet haben und mich irgendwie wieder fit gemacht haben. Ein wunderbarer Start in den Tag, auch wenn ich bereits morgens Chris verabschiedet habe und den – für mich – letzten Messetag „alleine“ verbringen musste. Klammheimlich habe ich dem Samstag auch schon mit Schrecken entgegen geblickt, denn wenn die Messe für alle öffnet, ist einfach auch viel mehr los. So war es dann eben auch, denn teilweise waren schon morgens die Rolltreppen gesperrt und in manchen Gängen kein Durchkommen mehr. Das Bloggerfrühstück bei dotbooks habe ich dann auch ausfallen lassen, denn zum einen kam ich ein wenig zu spät und zum anderen war der Stand so belagert, dass es auch hier ratsam war, eher am Rand stehen zu bleiben. Dafür haben sich aber andere tolle Gespräche entwickelt und ich habe endlich Stefanie Leo von Bücherkinder persönlich getroffen. Bedingt dadurch, dass ich aber wirklich müde war, Chris und Kate bereits gefahren sind und die Messe einfach extrem voll war, war der letzte Tag für mich eher anstrengend. Irgendwann hat man mir das wahrscheinlich auch angesehen.
Das Lovelybooks-Treffen war ein weiteres Highlight, wobei der Andrang auch dort riesig war. Auch hier noch mal einen großen Dank an das ganze Team. 200 Goodie-Bags, die wirklich sehr prall gefüllt waren, bringt man nicht einfach mal so zur Messe. Danke auch an Sandra aus der Büchernische und Mandy vom Buchblog um die Ecke, die mich sehr gut unterhalten haben und mir den Samstag auf jeden Fall angenehmer gemacht haben. Und ein ganz großer Dank an die wunderbare Caro, die mich schon die anderen Tage immer wieder gedrückt hat, aber an diesem Tag ein kleiner Lebensretter war. 🙂 Eines der schönsten Dinge, war die ausgiebige Stöberrunde in Halle 4.1. Für die Stände der kleineren Verlage wollte ich mir unbedingt Zeit nehmen und das ist mir an diesem Tag auf jeden Fall gelungen. Vielen Dank auch an Inga und Jörg alias die Bakers, die mir diesen Tag ein weiteres Mal versüßt haben. Ohne die beiden hätte ich nicht nur kein signiertes Heimat-Buch von Tim Mälzer, sondern auch keinen so tollen Abend gehabt, wie ich ihn hatte. Danke für das Burger-Essen, denn es war an diesem Tag genau das richtige und der perfekte Abschluss für diese Messe.
v.li nach re.: Verlag Hermann Schmidt Mainz, Nuuna Notizbücher, Blumenbar, Voland & Quist, Ankerherz Verlag
Den Sonntag habe ich mir gespart. Nach einem guten Frühstück ging es ausgeruht zum Bahnhof und von dort planmäßig nach Hause. So hatte ich bereits im Zug die Möglichkeit die Messe noch mal Revue passieren zu lassen und bin zum Schluss gekommen, dass es dieses Jahr insgesamt meine längste, aber auch beste Messe bisher war. Aber zur besten Messe haben sie auch die Menschen gemacht, die ich gesehen und getroffen habe, die mich begleitet haben und die mir unvergessliche Stunden bescherrt haben. Jeder, der damit gemeint ist, wird es wissen. Ich danke euch dafür und freue mich jetzt bereits auf das nächste Jahr. 🙂 Mehr Bilder gibt es übrigens auch HIER und HIER.

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9 Kommentare

Büchernische 19/10/2014 - 14:00

Ein ganz toller Messebericht. Ich kann dich so gut verstehen, ich konnte mich auch nicht wirklich kurz fassen. Ich habe mich so sehr gefreut, dich kennen gelernt zu haben und hoffe, wir sehen uns noch ganz oft. Ja, man sah dir an, dass du kaputt warst und es ist schön zu lesen, dass wir dir doch noch ein wenig gute Laune einflößen konnten. Ach, die Bakers.. ich vermisse die beiden so ♥ und überhaupt alle und hach…

Ich drücke dich!

Liebe Grüße
Sandra

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tintenhain 19/10/2014 - 15:01

Ein sehr schöner Bericht für mich arme daheim Gebliebene und kein Satz zuviel. 🙂

Liebe Grüße
Mona

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Philip A. 19/10/2014 - 15:03

Einen wundervollen Bericht hast du da geschrieben, liest sich hervorragend, ist gut strukturiert und mit tollen Bildern untermauert.
Freut mich, dass dir die Messe trotz der Länge so super gefallen hat und auch, dass ich dich jetzt mal kennengelernt habe. Danke für die Erwähnung übrigens 😉
Vielleicht sieht man sich ja im nächsten Jahr spätestens dort wieder 🙂

Liebe Grüße
Philip

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Anka 19/10/2014 - 15:45

Was für ein schöner Messebericht voller (Bücher-)Liebe und Lieblingsmomenten!

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Theresa 19/10/2014 - 17:18

Dein Bericht ist sogar noch länger als meiner 😉 liest sich aber wunderbar und man merkt, wie viel spaß dir die messe bereitet hat! I

Liebe Grüße,
Theresa

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Patricia 19/10/2014 - 18:09

Ein wirklich schöner Messebericht. Ich finde die FBM auch in jedem Jahr ein Erlebnis und die Atmosphäre ist wirklich beeindruckend. Wenn man diese dann noch mit netten Menschen teilen kann, umso besser 😉

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Mara 20/10/2014 - 09:04

Ein wunderbarer Bericht, liebe Petzi! Mir hat unser Treffen auch gut gefallen und ich freue mich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen! 🙂

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zuendegelesen 21/10/2014 - 06:30

Hallo Petzi!

Danke für deinen tollen Bericht, jetzt habe ich auch von deinen Tagen einen netten Eindruck. Wirklich schade, dass es nicht für mehr gereicht hat bei uns. Aber wenigstens durften wir uns mal gegenüberstehen und somit ging schon ein Herzenswunsch in Erfüllung. Bei der nächsten Messe findet sich hoffentlich mal mehr Zeit oder sogar eine andere Möglichkeit. 😀

Ich war trotzdem froh!

Liebe Grüße
Henni

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Lena G. 23/10/2014 - 19:09

Was für ein wundervoller Messebericht, liebste Petzi <3

Ich habe ihn mir gleich mehrmals durchgelesen, hach … ihr fehlt mir alle SOOOOO SEHR!!!!

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