‚Aprikosenküsse‘ von Claudia Winter

von Petzi

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Aprikosenküsse von Claudia Winter – Self Publishing – 334 Seiten – ISBN 978-1500423025 – Taschenbuch – 9,99 Euro

Inhalt

Das Leben der Foodjournalistin Hanna könnte so wunderbar sein. Hätte sie nur nicht diese Restaurantkritik geschrieben, wegen der eine italienische Gutsherrin einen Herzinfarkt erlitten hat! Als sie auch noch versehentlich in den Besitz der Urne gelangt, reist die gewissensgeplagte Hanna nach Italien – und wird zum unfreiwilligen Opfer eines Testaments, das es in sich hat. Denn auch nach ihrem Tod verfolgt Giuseppa Camini nur ein Ziel: ihren unleidlichen Enkel in den Hafen der Ehe zu steuern. Eine Aufgabe, die ein ganzes toskanisches Dorf in Atem hält, ein Familiendrama heraufbeschwört und Hannas Gefühlswelt ordentlich durcheinanderwirbelt.

Meine Meinung

Hin und wieder lese ich gerne Bücher, in denen ich mich komplett fallen lassen kann, bei denen ich nicht nachdenken muss und die mich einfach begeistern. Aprikosenküsse war für mich eine Überraschung und wieder einmal ein gutes Beispiel für Indie-Bücher, die überzeugen.
Die Liebe zu Italien und gutem Essen teile ich wohl mit der Autorin Claudia Winter und so konnte sie mich alleine mit dem Setting der Handlung vollkommen überzeugen. Gedanklich begab ich mich mit ihr in die Toskana und fühlte tatsächlich diese besondere Atmosphäre, roch den Duft von frischen Aprikosen und genoss laue Sommerabende unter dem Sternenhimmel.
Zuerst einmal lernen wir die Restaurantkritikerin und Halbitalienerin Hanna kennen, die in Berlin bei einem angesagten Foodmagazin arbeitet und deren Kritiken gefürchtet sind. Nur selten lässt sie ein gutes Haar an den getesteten Restaurants und bringt damit auch das Magazin manchmal ziemlich in die Bredouille. Als Fabrizio Camini das Magazin nun verklagt, da seine Nonna nur aufgrund der Aufregung über den bösen Artikel verstarb, muss Hanna retten, was zu retten ist. So kommt es zu einigen Verwicklungen, Dramen, schönen Momenten und ganz viel Liebe. Eine ganz wichtige Rolle nimmt übrigens Nonna Giuseppa ein. Obwohl sie schon längst verstorben ist, hat man das Gefühl, als lenke sie doch die Geschicke der ganzen Familie und bringt zusammen, was zusammengehört.
Dieser Roman ist ganz sicher etwas fürs Herz. Man wird sich freuen, in eine wunderbare Geschichte abtauchen, mit wunderbaren Protagonisten mitfühlen und wird am Ende froh sein, diese Geschichte gelesen zu haben.
Erzählt wird die Handlung immer abwechselnd aus Sicht von Hanna und Fabrizio, was teilweise sehr amüsant zu lesen war. Ein kleiner Kritikpunkt wäre vielleicht, dass die Handlungen sich manchmal zu schnell ablösen und auch die Liebesgeschichte manchmal zu schnell voranschreitet. Im Großen und Ganzen kann man aber getrost darüber hinwegsehen, denn das Ergebnis am Ende stimmt und hat mich wunderbar unterhalten.
Claudia Winter hat ein Händchen für Details, die sich beispielsweise am verrückten Huhn Vittorio zeigen. Es sind diese Besonderheiten, die dieses Buch so besonders machen. Diese Atmosphäre, die wunderbar transportiert wird, die verschiedenen Düfte aus der Küche, das gemeinsame Abendessen bei Tisch und das Temperament von Italien. Zusammen mit ihrem unterhaltsamen und lockeren Schreibstil ergibt das ein wunderbares Gericht.

Fazit

Wer sich zurücklehnen und abschalten will, gedanklich gerne auf Reisen geht, ein wunderbares Buch für den Sommer sucht, Italien und wunderbares Essen liebt und auch nichts gegen die Liebe hat, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es wird für einige Stunden bestens unterhalten und am Ende wird man sich in der Küche wiederfinden und die zauberhaften Rezepte nachkochen.
5/5 Punkten

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4 Kommentare

Mareike von Herzpotenzial 08/09/2014 - 19:13

Das klingt nach einem schönen Feel-Good-Buch. Ohne deine Rezension wäre es mir sicherlich nicht aufgefallen. Vielen Dank!
Mareike

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Sabine Büchersüchtig 11/09/2014 - 08:42

Hallo,

mich hat „Aprikosenküsse“ auch gut unterhalten. 🙂

LG
Sabine

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Kermit 14/09/2014 - 21:14

Was für eine tolle Rezension! Da hast du den Toskana-Fan in mir direkt angesprochen und das Buch wandert gleich in den Wunschbrunnen. Klingt nach genau der richtigen Lektüre, um den Sommer nochmal ins Wohnzimmer zu holen und einfach Wohlfühl-Lesen zu betreiben 🙂

Liebe Grüße,
Kermit

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Marie's Salon du Livre 27/12/2017 - 15:39

Hallo,

ich stimme dir voll und ganz zu. Ich habe das Buch erst vor kurzem gelesen und ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich deine Rezension bei mir verlinke.

Ganz liebe Grüße aus Tirol
Marie

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