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Hannah Sartin und Carlo Krauss verfolgten seit einiger Zeit den Zero-Waste-Trend. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter entschlossen sie sich, diesen Trend konsequent zu leben und auf Müll zu verzichten. In diesem Buch berichten sie über ihre Erfahrungen, Schwierigkeiten und Lösungen, die sie gefunden haben. Sie geben praktische Tipps, wie jeder von uns seinen Müll drastisch reduzieren kann, und bieten zahlreiche Rezepte, wie man Produkte selbst herstellen kann, die man nicht verpackungsfrei erwerben kann.
Die Sache mit dem Müll
Zero Waste als Lifestyle finde ich persönlich immer schwierig. Einerseits ist es tatsächlich ein Trend, der sich über die letzten Jahre entwickelt hat. Es gibt viele Blogger, die sich mit diesem Thema beschäftigen, Bücher, die darüber geschrieben wurden und Texte, die man dazu lesen kann. Dennoch denke ich, dass die Müllvermeidung kein Trend sein, sondern tatsächlich Lebensinhalt von uns allen werden sollte. Wir alle produzieren viel zu viel Müll, angefangen von Plastik bis zu verdorbenen Lebensmitteln. Das muss nicht sein. Dieses Buch begleitet den Leser dabei zu lernen, wie man dies dauerhaft umgehen kann und welche Möglichkeiten es gibt, seinen Müll drastisch zu reduzieren.
Zu Beginn gehen beide näher auf den Müll an sich ein und erläutern dann die Thematik ‚Recycling‘. Entgegen der langläufigen Meinung, dass dies eine gute Lösung ist, verlagert es das Müllproblem teilweise nur. Die Autoren erklären unterschiedliche Sachverhalte und zeigen gleichzeitig auch auf, was wir selbst tun können, um diese Probleme zu vermeiden. Wie man verpackungsfrei einkauft, ist ebenso Thema, wie ein extra Rezeptteil für selbst produzierte Lebensmittel. Schokopudding, Gnocchis oder Granola kann man nämlich auch prima selbst produzieren. Erfahrene Köche werden hier aber ehrlich gesagt nichts neues erfahren.
Im Buch wird auch kurz angeschnitten, wie man Körperpflege selbst produzieren kann, ein DIY für Abschminkpads gezeigt und auf alternative homöopathische Arzneimittel hingewiesen, die bei gängigen Beschwerden teilweise besser helfen, als die Medikamente aus der Apotheke. Insgesamt gibt es eine Vielzahl an Tipps, Rezepten oder Anleitungen aus den unterschiedlichen Bereichen, die sehr gut alltägliche Dinge abdecken, die es so nur mit großer Menge an Verpackung zu kaufen gäbe. Auch das Thema ‚Urban Gardening‘ bekommt ein eigenes Kapitel, was mir persönlich sehr gut gefällt.
In einem einfachen und gut lesbaren Schreibstil führt das Paar durch den Weg zu Zero Waste und zeigt in vielen Schritten und Anleitungen, wie der Weg dorthin gelingen kann. Man muss absolut davon überzeugt sein, um diesen Weg wirklich zu gehen. In diesem Umfang würde ich es persönlich wohl nie umsetzen, weil es bestimmte Dinge gibt, auf die ich einfach Wert lege. Aber selbst wenn man nur einzelne Schritte umsetzt und ein Bewusstsein dafür schafft, ist schon viel gewonnen. Auch kleine Schritte führen irgendwann zum Ziel. Ein Credo, das übrigens auch die Autoren predigen. Am Ende soll es Spaß machen und nicht zur Belastung werden. Das wird das ganze Buch über auch vermittelt.
Fazit
Wer sich ernsthaft mit dem Thema Müllvermeidung und -reduktion befassen will, der ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut bedient. Die Autoren berichten aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz und zeigen in kleinen Schritten den Weg zu Zero Waste. Absolut lesenswert, um selbst ein Bewusstsein dafür zu bekommen, was man tun kann und was möglich ist.
Wie wir es schaffen, ohne Müll zu leben von Hannah Sartin und Carlo Krauss – mvg Verlag – 176 Seiten – ISBN 978-3-86882-721-7 – Softcover – 16,99 Euro – bei Amazon kaufen* | bei Thalia kaufen*
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4 Kommentare
Hey Petzi,
danke für den Tipp, das Buch kommt direkt mal auf die Wunschliste! Wollte mich sowieso schon länger mit dem Thema beschäftigen und da ich bald endlich einen Balkon habe, werd ich mich auch mal intensiver mit dem Thema Urban Gardening auseinandersetzen.
Ich versuche zwar bereits, im Alltag zB klüger einzukaufen, aber dann gibt's doch wieder Situationen, wo ich meinen Jutebeutel oder meine Wasserflasche vergessen habe. Häufig merkt man ja auch gar nicht, wie viel Plastik man da schon wieder einkauft, richtig erschreckend.
Ganz liebe Grüße
Saskia
Hat das Buch dir denn ein paar Tipps gegeben, die du hast in deinem Leben umsetzen können?
Wenn ich so auf Basti und mich schaue ist es wirklich unfassbar wie viel Müll ein 2-Personen-Haushalt produzieren kann, ohne, dass man es bewusst macht. Mal abgesehen davon, dass es schlecht für die Umwelt ist, ist es auch verdammt nervig ständig den Müll rausbringen zu müssen xD
Ich hätte auch so gerne einen Unverpackt-Laden bei uns. Den nur in München zu haben, ist einfach viel zu umständlich, sodass ich persönlich ihn nicht nutzen werde.
Liebe Saskia,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich kann deine Worte nur bestätigen, denn auch mir gelingt es auch nicht immer mich daran zu halten. Aber ich denke, dass der Versuch einfach auch schon zählt und viele kleine Dinge besser sind, als gar nichts.
Liebe Grüße
Petzi
Da muss ich dir recht geben. Aber auch wenn man z.B. nicht in einem Unverpackt Laden einkauft, so gibt es doch auch immer Möglichkeiten hier ein wenig bewusster und Müllfreier einzukaufen. Gemüse und Obst z.B. nicht in zusätzliche Plastikbeutel oder direkt auf dem Wochenmarkt kaufen. Wurst und Fleisch beim Metzger kaufen und da vielleicht auch gleich fragen, ob es in eine mitgebrachte Box verstaut werden kann. Keine Getränke in Plastikflaschen kaufen. Immer auf die bessere Verpackungsvariante zurückgreifen (z.B. Ketchup im Glas, statt in der Plastikflasche). Kleine Schritte sind immerhin besser als gar keine.
Liebe Grüße
Petzi