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Die Blogroll wurde gestern bereits sortiert und ein paar neue Blogs hinzugefügt, heute geht es an die angelesenen, aber nie beendeten Bücher vom letzten Jahr. Manchmal ist einfach nicht der richtige Moment oder man steckt eh schon irgendwie in einer Leseflaute fest. Manchmal liegt es auch nicht am Buch, sondern einfach an einem Selbst und ein Weiterlesen lohnt sich. Diese Frage wird die ‚Lange Nacht der angefangenen Bücher‘ noch abschließend klären, aber bis dahin verrate ich erstmal, was überhaupt liegen geblieben ist.
Der Blogger – Patrick Brosi
Dieses Buch verspricht eigentlich genau ein Buch für meinen Geschmack zu sein und dennoch habe ich keinen richtigen Zugang gefunden. Woran liegts? Es fiel genau in eine Zeit, in der mich kaum etwas begeistern konnte und ich die meisten Bücher wieder weggelegt habe. Wahrscheinlich war es also das falsche Buch zur falschen Zeit.
Darum geht es: Ein Ruderer verschwindet spurlos aus seinem Boot. Der Vermisste ist der weltweit bekannte Enthüllungsblogger René Berger, der die Pharmaindustrie durch geleakte Insiderinformationen an den Pranger gestellt hat. Wurde er aus dem Weg geschafft? Und was geschah mit der jungen Journalistin Marie Sommer, die dem öffentlichkeitsscheuen Blogger auf der Spur war? Ein intensiver, spannungsgeladener Thriller über die Unmöglichkeit, das richtige Leben im falschen zu führen.
Mädchenmeute – Kirsten Fuchs
Kirsten Fuchs ist eine Autorin, von der ich schon in der Vergangenheit einmal zufällig ein Buch in der Buchhandlung gefunden und gerne gelesen habe. Mädchenmeute war deshalb auch ein absolutes Wunschbuch, welches auch schon bis knapp zur Hälfte gelesen wurde. Doch irgendwann musste ich es erstmal beiseitelegen, um nicht noch tiefer in die Leseflaute zu rutschen. Irgendwie fand ich die Geschichte um die jungen Mädchen zu verwirrend.
Darum geht es: « Unsere Eltern denken, dass wir im Camp sind. Niemand vermisst uns in den nächsten zwei Wochen. Wir können machen, was wir wollen! Was wir wollen … Überlegt doch mal! Einfach alles. So frei sind wir nie wieder. Nie wieder in unserem Leben. » Das schlug bei mir ein wie eine Bombe. Freiheit – da gab es so viele Lieder drüber. So was wie Freiheit war für so was wie Tiere. Hatte ich bis dahin immer gedacht. Es hatte nichts mit mir zu tun. Aber auf einmal war ich also frei. Genau in diesem Moment! Es roch auch alles ganz frei. Nach freier Nacht, freiem Mond, freiem Gras und freiem Himmel.
Wir sahen nur das Glück – Grégoire Delacourt
Ich kann nicht mal wirklich benennen, weshalb ich dieses Buch vorerst wieder auf die Seite gelegt habe. Eigentlich hat es mir ganz gut gefallen, aber wahrscheinlich war auch dieses im damaligen Moment nicht das richtige für meine Lesestimmung. Eine Chance hat es auf jeden Fall verdient.
Darum geht es: Wie viel ist ein Mensch wert? Das zu beurteilen ist Antoines Aufgabe als Gutachter einer Versicherung. Als die scheinbar heile Welt des Familienvaters zusammenbricht, seine Frau ihn verlässt, er seine Arbeit verliert und er für seine Kinder längst nicht mehr der große Held ist, muss er über den Wert seines eigenen Lebens nachdenken – und seine Bilanz ist vernichtend: Er hat es nicht geschafft, seinen Kindern ein besserer Vater zu sein, als sein eigener es ihm gewesen ist, hat genauso wenig wie sein Vater um die Liebe seines Lebens gekämpft … Mitreißend erzählt Grégoire Delacourt von einem Mann, der erst ganz unten ankommen muss, um zu verstehen, dass das Leben lebenswert und echtes Glück möglich ist.
Der Dieb in der Nacht – Katharina Hartwell
Ein sehr beeindruckendes Buch, von dem ich auch schon ziemlich viel gelesen habe. Dieses möchte ich auch auf keinen abbrechen, weil es mir grundsätzlich sehr gut gefällt. Aber dafür braucht es eben auch die richtige Stimmung und das letzte Halbjahr war ich einfach permanent irgendwie in der Leseflaute gefangen.
Darum geht es: Zehn Jahre nachdem Felix verschwunden ist, sitzt Paul in einer Prager Kellerbar plötzlich seinem besten Freund gegenüber. Zumindest ist Paul im einen Moment sicher, ihn vor sich zu haben, im nächsten sieht der Mann Felix nicht einmal mehr ähnlich. Paul gerät in den Bann jenes Mannes, der sich Ira Blixen nennt, sich bewegt wie Felix, ihn anschaut wie Felix und ein Muttermal an der gleichen Stelle am Handgelenk hat. Kann es Zufall sein, dass Blixen vor Jahren bewusstlos aus dem Fluss gezogen wurde und keine Erinnerung an seine ersten 20 Lebensjahre besitzt? Blixen folgt Paul nach Deutschland, und es entwickelt sich ein Vexierspiel um Verlust, Identität und Sehnsucht, um Angst, Definitionen von Wirklichkeit und die Frage, wie sich über die Leerstelle sprechen lässt, die das Verschwinden eines Menschen in die Leben seiner Nächsten sprengt.
Im Frühling sterben – Ralf Rothmann
Ein Buch, das einem im letzten Jahr bei vielen Bloggerkollegen über den Weg lief und das ich selbst auch sehr gerne lesen wollte. Es spielt in einer schweren Zeit, es erzählt eine schwere Geschichte und den Beginn fand ich eigentlich auch gar nicht so schlecht. Ich kann gar nicht sagen, worum ich es nicht weitergelesen habe, aber nun liegt es hier auf dem Stapel.
Darum geht es: Im Frühling sterben ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – »Fiete« – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere,Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich redenlässt steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund …
Dieses Buch habe ich eigentlich nicht wirklich abgebrochen, weil ich auch nicht wirklich angefangen habe. Ich habe vielmehr ein paar wenige Seiten in die Geschichte reingelesen und bisher eigentlich eine ganz amüsante und humorvolle Handlung entdeckt. Hier geht es ganz sicher weiter.
Darum geht es: Louisa ist 28 und ihr Leben gleicht einem Bausparvertrag: geplant und geregelt, auf Jahrzehnte hinaus. Herrlich! Doch plötzlich setzt ihr Freund sie vor die Tür. Zum Glück haben Sophie und Paul ein Zimmer frei. Aber in der WG der beiden Rentner geht es alles andere als ruhig zu. Cannabispflanzen auf dem Balkon, wilde Parties – Louisa versucht verzweifelt, ihren penibel strukturierten Alltag aufrechtzuerhalten. Am meisten nervt sie Ben von gegenüber, der sie nur noch „Stuffy Lou“ nennt und dummerweise verdammt sexy ist …
Wie ist das bei euch? Habt ihr im letzten Jahr auch einige Bücher abgebrochen? Kennt ihr vielleicht sogar eines der Bücher von oben und könnt sie mir empfehlen oder abraten? Ich bin gespannt auf eure Meinung.
1 Kommentar
Wow da haben sich bei dir ja einige angesammelt… Ich lese aber auch immer total nach der momentanen Stimmung und deshalb sind bei mir 4 angefangene Bücher im Regal. Mal schauen wie lange sie noch warten müssen 😉
Liebe Grüße Tessa