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Zum Buch
Alleine war gestern von Beatrice Meier – KiWi Verlag – 304 Seiten – ISBN 978-3-462-04750-9 – Taschenbuch – 9,99 Euro
Inhalt
Ein herrlich skurriler, anrührender Roman über fünf Anfang Sechzigjährige, die ihrem Leben noch einmal einen neuen Dreh geben wollen. Ricarda, Philip, Uschi, Harry und Eckart, sind allesamt Anfang bis Mitte sechzig, haben keine Lust mehr alleine zu sein und gründen eine WG. Das funktioniert prima, bis die lebenslustige Uschi einen Schlaganfall erleidet und halbseitig gelähmt ist. Vorbei sind die Doppelkopfrunden und das gemeinsame Picknick am See. Zukünftig heißt es Teamgeist, Disziplin und vor allem: Nicht den Humor verlieren. Alte Wunden reißen auf, manche Ideale zerplatzen und echte Freundschaften wachsen. Und mittendrin entdecken Ricarda und Philip längst vergessen geglaubte Gefühle.
Meine Meinung
Wahrscheinlich klingt diese Geschichte auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig. Was habe ich denn bitte mit Senioren jenseits der Sechzig zu tun? Im Grunde genommen ist es aber ein Buch, das man in jedem Alter lesen kann und aus dem man sicher auch etwas persönlich für sich mitnimmt.
Philip war viele Jahre als Arzt in Afrika und kehrt jetzt im Ruhestand nach Deutschland zurück. Eigentlich um die letzten Jahre mit seiner Mutter zu verbringen, doch die stirbt bereits vor seiner Ankunft. So trifft er seine alte Jugendliebe Ricarda wieder. Die muss ausgerechnet jetzt wegen eines Wasserschadens aus ihrer Wohnung raus und so bietet er ihr kurzerhand ein Zimmer in seiner WG an. Eine WG, die es bis dato noch gar nicht gab. Schnell müssen also noch weitere Mitbewohner gefunden werden, damit der Plan aufgeht. Wurstverkäuferin Uschi, der stille Witwer Eckart und Harry, der kein Blatt vor den Mund nimmt, ziehen mit ein.
Nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase finden sich die Fünf also in der Wohnung zurecht und lernen täglich die Vorzüge dieser Senioren-WG zu schätzen. Das funktioniert prima, bis ausgerechnet die lebensfreudige Uschi einen Schlaganfall erleidet und fortan halbseitig gelähmt ist.
Beatrice Meier lieferte hier mit „Alleine war gestern“ eine humorvolle, stellenweise sehr komische und unterhaltsame Geschichte ab. Jeder der Protagonisten hat seine Ecken und Kanten und ist dennoch, oder gerade deswegen, unglaublich liebenswert. Man begleitet die fünf rüstigen Senioren als Leser gerne durch diese Geschichte und ist am Ende auch ein bisschen traurig, wenn man sie verlassen muss. Für mich persönlich eine wunderbare Art, seinen Lebensabend zu verbringen, wenn man sonst keinen mehr hat.
Obwohl es auch einige sehr nachdenkliche Stellen gibt und manches nicht komisch ist, überwiegt der humorvolle Ton und die Leichtigkeit eindeutig. Insgesamt ist es ein sehr positives Buch, das den Leser bei der Hand nimmt und zeigt, dass auf jedes Gewitter auch wieder Sonnenschein folgt. Man muss nur darauf vertrauen. Dank der kurzen Kapitel und des lockeren Schreibstils, kommt man beim Lesen auch sehr schnell voran. Fast zu schnell, denn man würde gerne noch ein paar Stunden mit den Protagonisten verbringen.
Insgesamt eine sehr leichte Lektüre, die mich stellenweise an „Die Dienstagsfrauen“ erinnert hat, obwohl die Thematik eine vollkommen andere ist. Wenn einem der Sinn nach einem unterhaltsamen, positiven und schönen Buch steht, dann sollte man unbedingt zu „Alleine war gestern“ greifen.
Fazit
Eine humorvolle, unterhaltsame und positive Geschichte über fünf Senioren jenseits der Sechzig, die zusammen in einer WG ihren Lebensabend verbringen möchten und dort noch so einiges vom Leben lernen werden. Leichte Lektüre, die ich absolut empfehlen kann.
5/5 Punkten
Weitere Infos:
– „Alleine war gestern“ wurde bereits verfilmt
6 Kommentare
Huhu, ich hab das Buch auch schon gelesen und fand es toll. Zwar ganz anders, als ich erwartet hab, aber das sind ja meistens die schönsten Bücher.
Auf jeden Fall gefällt mir deine Rezension dazu wirklich gut.
Schönen Rest-Sonntag
Nelly
Klingt sehr sehr gut! Danke für die Rezension!
Lg Sonja
Das klingt wirklich nach einem tollen Buch <3
Vielen Dank für die Rezi! Wieder einmal ein Buch, dass mein Radar ohne dich sicher nicht erfasst hätte 🙂 Wandert gleich in den Wunschbrunnen.
Liebe Grüße, Kermit
Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich deine Rezi auf meinem Blog verlinkt habe.
Genieß dein Wochenende
Nelly
Liebe Nelly,
vielen Dank dafür. Habe natürlich nichts dagegen, sondern freu mich eher darüber. 🙂
Liebe Grüße
Petzi