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Ich blogge bald seit vier Jahren und der Blog von Nana hat mich von Anfang an begleitet. Die war nämlich auch schon vor mir da und ist damit ein wirklich alter Hase unter den Buchbloggern. Immer super drauf, immer gut gelaunt, wahnsinnig optimistisch und ansteckend mit ihrer Fröhlichkeit liebe ich es, mich immer mal wieder mit ihr auszutauschen, auf ihrem Blog zu stöbern und ihre Buchtipps zu lesen. Nana kommt übrigens aus Österreich und die Bayern sympathisieren mit den Österreichern ja sowieso irgendwie. Jeder, der sie noch nicht kennt, der sollte allerdings trotzdem unbedingt mal bei ihr vorbeiklicken, denn der Blog der „Literaturliebenden Allesleserin“ macht einfach Spaß. Das könnt ihr mir ruhig mal glauben.
Und wenn ihr jetzt noch immer nicht ganz überzeugt seid, dann könnt ihr euch hier noch das sehr symapthische Interview mit ihr durchlesen.
Liebe Nana, du bezeichnest dich ja selbst als literaturliebende Allesleserin. Kannst du dich noch daran erinnern, welches Buch deine Liebe zur Literatur so richtig entfacht hat und seit wann du den Büchern verfallen bist?
Da muss ich tatsächlich gar nicht lange überlegen. Das erste Buch, für das mein Herz geschlagen hat, war „Julia, die Maus“. Ein seeeehr anspruchsvolles Bilderbuch über eine kleine Maus, die in einem Haus lebt. Meine Mama musste es mir und meinen beiden Schwestern ungefähr drölfzig Millionen Mal vorlesen, sodass ich es mit 2 Jahren auswendig konnte. Seither bin ich der Liebe zu den Büchern verfallen. In meiner Schulzeit habe ich alle Pausen in der kleinen Bibliothek verbracht und habe an den Wochenenden stundenlang gelesen. Ich hatte damals sogar eine kleine Taschenlampe unter meinem Kopfpolster versteckt, um heimlich weiterlesen zu können, wenn meine Mama das Licht abgedreht hatte. Ja, ja, nerdy Nerd. War ich, und bin ich noch immer. Jetzt darf ich meiner Liebe zur Literatur sowohl in meinem Studium als auch in meinem Beruf frönen (ich bin ein riesengroßer Glückspilz, ich weiß!).
Seit 2010 bloggst du auf ‚Nana – What else?‘ über Bücher. Wann fiel die Entscheidung für einen Buchblog? Hast du es jemals bereut und was liebst du am Bloggen am meisten?
Nachdem ich einige Monate auf Lovelybooks herumgewuselt war und mir der Austausch mit Buchmenschen so viel Spaß gemacht hatte, war für mich bald klar, dass da „etwas eigenes“ her muss. Und je länger ich nun blogge, desto mehr Spaß macht es mir. Mein Blog ist fixer Bestandteil meines Alltags und auch wenn es manchmal Zeiten gibt, an denen er auf meiner Prioritätenliste etwas weiter runterrutscht, weil Familie, Freunde, Beruf und Studium mich einfach „dringender“ brauchen, habe ich es dennoch noch nie bereut, mit dem Bloggen begonnen zu haben. Ich durfte dadurch einfach so viele tolle Menschen kennenlernen, die mein Leben kunterbunt machen und wirklich bereichern, sodass ich darauf nie würde verzichten wollen.
Wie integrierst du den Blog in dein Leben? Gibt es feste Zeiten in denen du schreibst? Machst du dir viele Gedanken und Notizen? Oder legst du einfach los, wenn du Lust und Zeit hast? Hat dich dein Blog beeinflusst und was hast du noch vor?
Fixe Zeiten für Blogarbeit habe ich eigentlich nicht. Aber ich versuche, mir täglich ein wenig Zeit abzuzwicken für meinen Blog. Manchmal ist das eben ein wenig mehr, sodass ich auch ein wenig über Off-Topic berichten oder Specials aushecken kann, manchmal beantworte ich aber auch nur die Kommentare. Ich versuche es so einzurichten, dass sich mein Blog nicht von mir vernachlässigt fühlt und irgendwann seine Sachen packt und beleidigt von dannen zieht. Das Lesen hat mich mit großer Sicherheit sehr beeinflusst. Ich denke, ohne Bücher wäre ich ein komplett anderer (und vermutlich nicht gerade besserer) Mensch. Aber auch der Austausch mit anderen Literaturliebhabern, AutorInnen und Verlagsmenschen hat mich in den letzten Jahren sehr geprägt und viele meiner persönlichen und beruflichen Entscheidungen mitbeeinflusst. Zum Beispiel sind durch meinen Blog viele tolle Kooperationen, aber auch Jobmöglichkeiten entstanden, die sich ohne meinen Blog vermutlich einfach nicht ergeben hätten.
Was bedeutet lesen für dich und wie und wo liest du am liebsten?
Lesen ist wie Nahrung für mich. Nein, stimmt nicht. Denn manchmal vergesse ich sogar auf das Essen, wenn ich gerade dabei bin, ein Buch zu verschlingen… Das Leben wird einfach um ein Vielfaches schöner, wenn man, sobald man munter ist, seine Nase in ein Buch stecken und geniales Kopfkino erleben darf. Ich lese überall und bin nur selten ohne Buch anzutreffen. Im Bus, am See, auf der Couch, während Seminarpausen, im Bett, im Park, in der Hängematte, beim Spazierengehen, im Garten, in der Buchhandlung, beim Frühstück-Mittag-Abendessen, beim Zähneputzen. Eigentlich sind für mich nur Achterbahnen und Duschen buchfreie Zonen.
Was sind Bücher für dich?
Manche sind einfach kurze Wegbegleiter, andere Ratgeber. Viele sind kurzweilige Unterhaltung, andere Lebensveränderer. Und einige wenige sind Freunde fürs Leben.
Könntest du dir vorstellen, dass du zukünftig auch mal auf Youtube über Bücher sprichst oder Podcasts veröffentlichst? Wie wichtig findest du diese Medien für die Buch-/Bloglandschaft?
Das ist eine knifflige Frage. Booktubing hat irrsinniges Potenzial, das meiner Meinung nach noch viel zu wenig genutzt wird. Einige BooktuberInnen beherrschen das Erstellen von genialen Podcasts einfach großartig, wissen, sich und Bücher vor der Kamera zu präsentieren und sind meiner Meinung nach eine große Bereicherung für die Buchlandschaft, auch wenn ich persönlich meist lieber lese als zuhöre. Das sind Videos, in denen richtig viel Arbeit und Herzblut steckt. Dann gibt es aber wieder Videos, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie dem Ruf von Buchbloggern und Booktubern eher schaden. Wie beispielsweise diese unsäglichen Haul-Videos, in denen vor laufender Kamera eine Buchbestellung aus dem Karton gepackt wird, und bei jedem Buch, das aus der Kiste genommen wird, ein überraschter, quietschender Aufschrei zu hören ist, als hätte der/die BooktuberIn KEINE AHNUNG gehabt, dass es sich im Karton befindet. Obwohl er/sie es kaum eine Woche zuvor bestellt hat. Dafür ist mir einfach meine Zeit zu schade und ich fühle mich als Zuseherin vergackeiert. Aber Geschmäcker sind – und das ist auch gut und wichtig – verschieden. Zugegebenermaßen habe ich schon einige Male überlegt, auch ab und zu ein kleines Video zu drehen. Allerdings bin ich eher kamerascheu und werde relativ leicht nervös, wenn Fotoapparate oder Kameras auf mich gerichtet sind, weshalb ich mir für Nana – What else? keine Video-Buchbesprechungen vorstellen kann. Allerdings tüftle ich seit längerem an einem Projekt, für das ich mich allerdings nicht vor, sondern hinter die Kamera stellen werde. Mehr darf ich aber leider noch nicht verraten.
Genauso wichtig wie der Blog selbst, ist mittlerweile auch Social Media. Welche Plattformen nutzt du? Welche magst du am meisten? Und welche Erfahrungen hast du gemacht?
Wie ich schon verraten habe, wusle ich bereits seit einem halben Jahrzehnt (Holy Schnitzel! Ich werde alt!) auf Lovelybooks herum, was für mich nach wie vor eine der wichtigsten Plattformen für Büchersuchtis ist. Es gibt seit 2013 eine gleichnamige FB-Seite zu meinem Literaturblog, zudem nutze ich Instagram und Twitter. Bei letzterem war ich ein Spätzünder, mittlerweile nutze ich Twitter aber wirklich gerne. Ich finde es prima, dass es so viele tolle, unterschiedliche Möglichkeiten für Buchmenschen gibt, sich untereinander zu vernetzen und zu informieren und habe durchwegs positive Erfahrungen gemacht.
Liest du Bücher auch zweimal oder würde das für dich nicht in Frage kommen?
Jap. Viele Bücher sind es wert, zwei-, drei-, viermal gelesen zu werden. Und bei jedem Mal entdeckt man wieder neue Facetten und kleine Details, die einem zuvor vielleicht entgangen sind. Aber: Too many books – too little time. Da es einfach zuuuu viele grandiose Bücher gibt, die darauf warten, von mir gelesen zu werden, rereade ich leider relativ selten und stürze mich in meiner Freizeit dann doch öfter auf die noch ungelesenen Bücher in meinem Regal. 🙂
Rezensionen sind ja das Mittel der Wahl um andere von bestimmten Büchern zu überzeugen. Schreibst du gerne Rezensionen? Und auch mal Verrisse? Und immer sofort nach dem Buch oder wenn du eben gerade Zeit hast?
Ich schreibe sehr gerne Rezensionen. Es gibt mir die Möglichkeit, das Gelesene nochmals Revue passieren zu lassen. Natürlich versuche ich, überzeugende Leseeindrücke zu verfassen. Für mich ist dabei das wichtigste, ehrlich zu sein. Wenn mich ein Buch aus den Socken gehauen hat, dann gebe ich mir Mühe, meine Rezension vor Begeisterung sprühen zu lassen; hat mich ein Buch enttäuscht, dann sage ich das aber auch ungeschönt. Leider musste ich auch schon den ein oder anderen „Verriss“ schreiben, wenn ich ein Buch als vollkommenen Flop erachtet habe. Ich versuche dabei immer zu begründen, WARUM mir ein Buch gefallen hat oder es mich nicht überzeugen konnte und immer fair zu bleiben: Das hat jedes Buch und auch jede/r AutorIn verdient. Rezensionen, in denen es nur heißt: „Hat mir (nicht) gefallen“, halte ich für ziemlich wertlos. Meist schreibe ich meine Rezensionen ziemlich zeitnah; da ist der Eindruck noch frisch. Bei einigen wenigen Büchern brauche ich aber ein paar Tage, um das Gelesene zu verdauen und nochmal auf mich wirken zu lassen, bevor ich meine Rezension dazu verfasse.
Wenn man sich mit Blogs und Literatur beschäftigt, dann stolpert man zwangsläufig auch über andere Buchblogs. Welche kannst du persönlich sehr empfehlen, weil du sie selbst gerne liest und tolle Buchtipps entdeckst?
Phew! Da gibt es mittlerweile schon eine recht stattliche Anzahl von Buchblogs, bei denen ich regelmäßig stöbere und mit denen ich mich über Literatur und alles Drumherum austausche. Damaris liest., Favolas Lesestoff, die kunterbunte Büchernische und das liebe Bröselchen besuche ich fast täglich. Ich liebe die Rezensionen von lost pages und verpasse kaum je einen Post von Wonderworld of Books. Das Bücherei versorgt mich immer mit erstklassigen Buchempfehlungen und ist mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Book Walk ist ebenfalls immer eine Fixstation, wenn ich mich wieder mal durch meine Lieblingsblogs stöbere. The Book Thief und ich sind lesetechnisch vollkommen auf einer Wellenlänge. Aber auch im Bücherkaffee verweile ich sehr gerne und die Empfehlungen von den Bookwives und My Lovely Books landen regelmäßig auf meiner Bücherwunschliste. Ich könnte diese Liste eeeeendlos fortsetzen!
Kannst du dein absolutes Lieblingsgenre und deinen Lieblingsautoren benennen? Und mit welchem Genre wirst du einfach nie wirklich warm werden?
Ich bin bekennende Querbeet-Leserin. Zurzeit lese ich viel aus den Bereichen Jugendbuch, Young Adult und Fantasy/Romantasy. Ich habe aber auch Zeiten, in denen ich einen Thriller nach dem anderen verschlinge. Auch englische Originale stehen bei mir hoch im Kurs. Dann wieder greife ich zu einem spannenden Sachbuch oder lese Gedichte von Mallarmé oder Schauermärchen von Edgar Allan Poe oder versinke in deutschen Klassikern. Ich bin was Literatur betrifft, ein waschechtes Chamäleon: die Wahl meiner Bücher passt sich meiner Laune an. Mit SciFi und Chick-Lit habe ich allerdings nicht viel am Hut. Es gibt einige AutorInnen, wie beispielsweise Holly Goldberg Sloan oder Marc Levy, deren Geschichten mich so fesseln, dass JEDES ihrer Bücher bei mir einziehen muss. Den EINEN Lieblingsautoren habe ich allerdings nicht.
Welche drei Bücher willst du schon lange lesen und hast es trotzdem bisher nie geschafft?
Seit Ewigkeiten warten „Kirschroter Sommer“ von Carina Bartsch, „Das also ist mein Leben“ von Stephen Chbosky und „Silver Linings“ von Matthew Quick darauf, von mir gelesen zu werden. Leider scheint immer was dazwischen zu kommen, aber ich habe mir vorgenommen, sie noch in diesem Jahr vom SUB zu befreien.
Und welches Buch muss man, deiner Meinung nach, irgendwann in seinem Leben gelesen haben?
Darf ich hier nur EIN Buch nennen? *verzweifel*
Wenn man dir jetzt 50 Euro in die Hand drückt und dich in deine Lieblingsbuchhandlung schicken würde, mit welchen Büchern würdest du wahrscheinlich wieder herauskommen?
Also. Erstmal würde ich dann im Kreis grinsen und in die Jugendbuchabteilung hüpfen. Dort würde dann „Liebe ist was für Idioten. Wie mich.“ von Sabine Schoder (S. Fischer) in meinem Einkaufskörberl landen. Dann würde ich andächtig zu den Belletristik-Neuerscheinungen wuseln und den Roman „Blaue Blumen“ von Carola Saavedra (C.H.Beck) einpacken. Und da ich schon so viele begeisterte Rezensionen dazu lesen durfte, würde „Caroline & West“ von Ruthie Knox (Egmont-Ink) meinen Buchkauf komplett machen. (Allein der Gedanke an diesen Büchershoppingtrip macht mich glückselig wie ein Honigkuchenpferdchen.)
E-Books oder das gedruckte Buch? Welches Buch bekommt bei dir den Vorzug und warum entscheidest du so?
Mein Herz schlägt für gedruckte Bücher. Das Herzstück meiner Wohnung ist eine riesengroße Bücherwand, von der meine Bücherschätze nach Farben sortiert heruntergrinsen. Ich besitze aber auch einen Ebook-Reader. Gekauft habe ich ihn mir erst relativ spät (Frühling 2014), als ich die Zusage bekam, dass ich für ein halbes Jahr nach Australien gehen dürfe. Kiloweise Bücher mitzuschleppen kam da nicht in Frage. Sechs Monate ohne Lesestoff waren aber ebenso undenkbar. Also habe ich mir einen Ebook-Reader zugelegt und bin sehr happy damit. Ich verwende ihn zwar hauptsächlich, wenn ich (ver)reise, aber ich würde ihn nicht missen wollen. Ein weiterer Aspekt, der mir Ebooks sehr sympathisch macht, ist ihre Umweltfreundlichkeit.
Und was wolltest du sonst schon immer mal sagen?
Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag. Und ein guter Tag, um zu lesen.
Nana findet ihr übrigens auch auf Facebook, Twitter und Instagram. Schaut unbedingt auch dort mal vorbei.
4 Kommentare
Huhu,
das war sehr interessant zu lesen – danke für das Interview. Es ist immer schön, dadurch neue Blogs kennenzulernen und vor allem auch die Person hinter dem Blog. 🙂
Liebe Grüße,
Anna
Hey,
ein sehr sympathisches Interview mit der sehr sympathischen Nana 🙂
LG Nanni
„Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag. Und ein guter Tag, um zu lesen.“ 😀 *g* sehr süß 🙂
Huhu 🙂
Oh ja, die liebe Nana ist wirklich immer aufgestellt und optimistisch ….. und so eine Liebe ….
Wirklich ein sehr schönes Buchblog-Juwel ….
lg Favola