Neulich traf ich mich mit einer Bekannten auf einen Kaffee. Sie erzählte mir, dass sie im Alltagstrott regelrecht gefangen ist. Ihr Leben folgt immer dem gleichen Ablauf, der ihr keine rechte Freude mehr bereitet. Glück haben anscheinend immer nur die anderen.
In wenigen Momenten bin ich versucht selbst so zu denken und muss mich dann immer wieder zurücknehmen und umdenken. Wenn man darin jedoch keine Übung hat, dann mag das gar nicht so leicht sein. Dieses Treffen war anstrengend und zugleich brachte es mich dazu darüber nachzudenken, wie man sein Alltagsglück ganz leicht erhöhen kann.
Manche Tage sind doof. Daran kann man nichts ändern und man muss auch nicht krampfhaft versuchen etwas besser zu machen, als es ist. Doch ganz häufig haben wir es selbst in der Hand. Wie oft bin ich morgens aufgestanden und ein Missgeschick nach dem anderen zog sich durch meinen Tag. Und dann kam plötzlich doch noch dieser eine Moment, der mich mit dem Tag versöhnt hat. Eine gute Nachricht, ein toller Sonnenuntergang, ein wunderschönes Abendessen oder irgendetwas anderes. Das sind diese kleinen Dinge, die mir immer wieder zeigen, dass das Glück ganz oft vor unseren Füßen liegt. Wir müssen nur hinschauen und es wahrnehmen.
Genieße die kleinen Momente
Wenn man mich fragt, was ich mir für das neue Jahr bewusst vornehme, dann wird es unter anderem der Genuss der kleinen Momente sein. Denn viel zu oft sitze ich zwar mit meinem Kaffee im Café oder am Tisch und bin gedanklich dennoch ganz woanders. In der Regel bei meinen nächsten To-Dos und dem Berg an Aufgaben, die noch zu erledigen sind.
Katharina Tempel schreibt in ihrem Buch “Schenk dir das Leben, von dem du träumst” (GU Verlag) sehr treffend folgendes: “[…]Kleine Dinge können einen großen Unterschied machen und eine nachhaltige Wirkung zeigen. Denk nur einmal daran, wie du dich fühlst, wenn der Himmel wolkenverhangen und grau ist und wie du dich fühlst, wenn die Sonne scheint? Eine klitzekleine Änderung und doch startet man ganz anders in den Tag. Der Sonnenschein ändert nichts an deinen Problemen. Aber er ändert etwas an deiner Stimmung, an deinem Energielevel und an deiner Motivation. Und dadurch kann selbst so eine Kleinigkeit wie Sonnenschein eine Kettenreaktion an weiteren positiven Ereignissen nach sich ziehen. Weil du so mehr motiviert bist, gehst du dein Problem proaktiv an. Weil du mehr Energie hast, setzt du etwas in die Tat um, dass du vorher lange aufgeschoben hast. Weil deine Stimmung besser ist, lässt du dir auch von Schwierigkeiten nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Dir geht es besser und dadurch begegnest du den Herausforderungen deines Tages gestärkt.”
Wir vergessen jedoch immer wieder, dass positive Emotionen nicht einfach so vom Himmel fallen. Wir müssen bewusst etwas dafür tun. Mit unseren Handlungen bestimmen wir, wie wir uns fühlen. Warum startest du deinen Tag nicht mal mit einem Lied, das dir richtig gute Laune bereitet?
Hast du schon einmal von Lach-Yoga gehört? Künstlich erzwungenes Lachen wird irgendwann zu echtem Lachen und bringt gute Laune.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
“Der große Reichtum unseres Lebens, das sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen.” – Hans Christian Andersen
Nimm typische Alltagsmomente doch mal ganz anders und viel bewusster wahr, in dem du vielleicht folgende Dinge versuchst:
- Wenn du bemerkst, dass die Sonne scheint, dann wende dein Gesicht dieser zu, schließe die Augen und genieße das Gefühl auf der Haut für mindestens drei Atemzüge.
- Wenn du das nächste Mal an einer roten Ampel stehst oder irgendwo warten musst, dann hole dir bewusst eine schöne Erinnerung hoch und schwelge in den Glücksgefühlen.
- Wenn du das nächste Mal an einem Blumenladen oder einem Blumenbeet vorbeiläufst, dann bleib bewusst stehen und rieche an einer Blume.
- Wenn du das nächste Mal spazieren gehst, dann suchst du ganz bewusst etwas Schönes in deiner Umgebung.
- Wenn du das nächste Mal dein Abendessen isst, dann setzt du dich bewusst hin und genießt den ersten Bissen in Ruhe und ohne Ablenkung.
Heutiger Impuls: Beobachte dich in deinem Alltag und versuche aktiv Genussinseln einzubauen. Vielleicht hast du nun ein paar Tage frei? Die beste Möglichkeit um das direkt einmal auszuprobieren. Überlege dir, welche deiner Alltagsaktivitäten du mit positiven Mikrogewohnheiten abändern kannst. Zum Beispiel:
Nach dem Mittagessen nochmal fünf Minuten raus gehen, nachdem du dich morgens fertiggemacht hast, schreibst du fünf Minuten in dein Journal, nachdem du morgens die Küche betrittst, startest du eine Gute-Laune-Playlist usw. |
Entdecke die Freude an Bewegung
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass uns Bewegung gut tut. Laut einer Studie der Duke University reduzierten bereits tägliche 14 Minuten auf dem Laufband die depressiven Symptome der Teilnehmenden um 82 Prozent. Wichtig wäre es, dass du dir etwas suchst, auf dass du dich bereits im Vorfeld freust. Wie wäre es denn mit beispielsweise mit:
- Fahrrad fahren
- Yoga
- Spazieren gehen
- Tanzen
- Schwimmen
“Wir sind nicht dafür gemacht stundenlang rumzusitzen, sondern dazu, uns zu bewegen. Auch wenn du glaubst, dafür keine Energie zu haben, die Bewegung wird sie dir geben. Mach einfach den ersten Schritt.”, schreibt Katharina Tempel.
Fotocredits: Morgan Von Gunten via Unsplash.com
Nimm dir Zeit für eigene Projekte
Wir sehnen uns sehr häufig danach mehr Zeit zu haben, um die Projekte zu verfolgen, die uns Freude bereiten. Fakt ist aber auch, dass wir uns die Zeit dafür auch nehmen müssen.
Häufig beobachte ich, dass manche Menschen auf die Frage nach Hobbys so etwas wie “Netflix schauen” antworten. Andere sagen Dinge wie “Ich würde ja auch so gerne lesen, aber ich habe keine Zeit.” Und ich verstehe das. Ich verstehe es sehr gut, wenn man nach einem langen Tag keine Kapazitäten übrig hat. Neben Job, Familie, Haushalt und all den anderen Verpflichtungen ist die Luft manchmal raus und ein fauler Abend auf dem Sofa klingt sehr verlockend. Das ist auch absolut okay, aber zumindest an manchen Tagen könntest du diese Gewohnheiten durchbrechen.
Das Ausleben unserer eigenen Interessen macht uns so glücklich, wie es Netflix niemals tun kann. Wir lernen neue Dinge, sammeln positive Erfahrungen und bauen neue Kompetenzen auf. Und das ist unglaublich wertvoll.
Dieses Adventskalender-Türchen aus dem letzten Jahr kann dir vielleicht ebenfalls behilflich sein. Darin erfährst du, wie man eigene Interessen und Kompetenzen entdecken kann.
Was hat dich als Kind interessiert?
Du bist nicht nur dein Job oder deine Familie, du hast viele Interessen. Vielleicht gab es früher Dinge, du immer gerne gespielt oder gemacht hast? Oder Berufe, die du gerne erlernen wolltest? Kannst du dich daran erinnern?
Lesen
Ich liebe lesen. Seit ich lesen kann, lese ich. Ich habe nie aufgehört und das übrigens, obwohl ich aus einer Familie komme, in der nie gelesen wurde. Ich hatte keine Vorbilder die mir das vorgelebt haben und bin unfassbar dankbar, dass ich schon früh ein so großes Interesse für das geschriebene Wort entwickelt habe. In manchen Jahren habe ich 120 Bücher gelesen, in anderen Jahren nur 40. Aber egal wie viele, ich lese. Für mich das beste Hobby der Welt.
Handarbeit
Stricken, Sticken, Häkeln, Nähen – vielleicht auch etwas für dich? Ich muss zugeben, dass ich mich in dem Bereich gar nicht daheim fühle, auch wenn ich super gerne nähen können würde um mir Kleidung selbst zu ändern.
Malen
Das macht mir Spaß. Ich kann überhaupt nicht zeichnen, aber Kunst ist vielfältig und wenn überhaupt, dann bin ich in der abstrakten Kunst daheim. Mache ich viel zu selten, macht mir aber unglaublich viel Spaß.
Fotografie
Ich liebe Fotos. Bedingt durch den Blog habe ich mein Wissen in diesem Thema immer mehr ausgebaut. Heute schaue ich auf alle Dinge mit dem Fotoblick und denke darüber nach, ob sich ein Schnappschuss lohnt. So sind schon einige ganz wunderbare Bilder entstanden.
Singen
Hier muss ich leider sagen, dass ich raus bin. Ich habe als Kind mal ein Instrument gelernt und diesen Versuch sehr schnell wieder verworfen. Ich bin absolut unmusikalisch und habe daran tatsächlich auch keine Freude. Aber du vielleicht?
Kochen
Kochen ist für mich keine bloße Notwendigkeit, sondern echte Liebe. Nicht umsonst habe ich so viele Kochbücher in meinem Regal. Ich probiere gerne neue Kombinationen, experimentiere und liebe gutes Essen ganz grundsätzlich. Insbesondere am Wochenende nehme ich mir gerne Zeit für aufwendigere Gerichte und probiere immer wieder Neues, um mein Wissen weiter auszubauen.
“Es ist vermutlich die einfachste Glücksregel, die es gibt, und dennoch wird sie so häufig vernachlässigt: Wenn du glücklich werden und dich besser fühlen möchtest, dann tu Dinge, die dich glücklich machen.”
Wir können ganz sicher nicht immer glücklich sein. Das wäre nicht normal und auch nicht gesund. Aber wir können aus jeder Lebenslage das Beste machen, wir können kleine Genussmomente in unseren Alltag holen, mehr auf die kleinen Dinge schauen, wir können uns bewegen, kreativ ausleben, neue Projekte verfolgen. Das Glück kommt dann nämlich ganz von allein.
Die Autorin regt zu einem ganz tollen Gedanken an. Stell dir doch mal vor, du würdest ab sofort jeden Tag zwanzig Minuten spazieren gehen, morgens ein “Gute-Laune-Lied” hören, dir Zeit für ein paar Seiten in einem Buch nehmen und bei jeder Wartezeit an schöne Dinge denken. Deine Sorgen und Probleme wären immer noch die gleichen, aber würden deine Tage auf diese Art nicht dennoch ein bisschen schöner werden?
Schritt für Schritt zu mehr Alltagsglück
Vielleicht hast du heute frei? Verliere dich nicht im Vorbereitungsstress, sondern nimm dir meine Worte gleich zu Herzen und schenk dir heute ein bisschen mehr kleines Alltagsglück.
Ich wünsche dir ganz viel gute Laune, Energie, Glücksgefühle und alles, was du heute gebrauchen kannst. Hab einen wunderbaren Montag.
Alles Liebe,
Petra