4. Dezember: Die Dinge werden einfacher, wenn du die Dinge vereinfachst.

von Petzi

Mal Hand aufs Herz. Kennst du die Tage, an denen du abends erschöpft nach Hause kommst, aufs Sofa fällst und denkst: “Ich kann heute gar nichts mehr machen, weil ich einfach nur erschöpft bin.”?

Das Problem an der Sache ist: Du wirst dich nicht besser fühlen, wenn du darauf wartest, dass du dich besser fühlst, bevor du anfangen kannst etwas zu tun, mit dem du dich besser fühlen wirst. Komplizierter Satz, aber du hast mich sicherlich verstanden.

Das Warten auf diesen Moment ist ähnlich absurd wie hungrig darauf zu warten, dass du dich nicht mehr hungrig fühlst, bevor du endlich etwas einkaufen und kochen kannst, damit du etwas zu essen hast.

Und doch können viele von uns – mich leider eingeschlossen – es sehr gut, dass sie darauf warten loszulegen. Wir warten auf bessere Zeiten, ein besseres Gefühl, mehr Selbstbewusstsein, mehr Können und Wissen und noch so einige andere Dinge.

“Wir hoffen und warten darauf, bis unser Leben leichter wird, bevor wir etwas tun, was unser Leben leichter machen würde.”

Biologisch gesehen folgen unsere Gefühle unseren Handlungen. Gefühl folgt also Aktion. Und allein deshalb funktioniert die Denkweise nicht darauf zu warten, dass wir uns besser fühlen, um dann endlich loszulegen. Viel eher sollten wir uns fragen: “Was kann ich tun, um mich so zu fühlen, wie ich mich fühlen will?”

Heutiger Impuls: Denke nicht zu groß und überfordere dich nicht. Etwas “anders” machen ist immer anstrengender als “so wie immer”. Wähle den ersten Schritt nur so groß, dass du immer noch Lust hast diesen zu gehen. Denke an die Kluft zwischen Gefühl und Aktion. In unserer Wahrnehmung ist die Kluft riesig. So riesig, dass wir sie nicht überspringen können. Das stimmt jedoch nicht. Miniveränderungen sind Veränderungen und kleine Schritte sind ebenfalls Schritte in die richtige Richtung. Vergiss das nicht.

Die ersten Schritte gehen

Unser Alltag ist geduldig, weil wir hier nicht um unser Überleben kämpfen. Wenn wir uns erschöpft fühlen, dann bleiben wir einfach auf dem Sofa liegen – und fühlen uns weiterhin erschöpft. Und wenn wir uns nicht selbstbewusst genug fühlen, im im Meeting etwas zu sagen, dann sagen wir eben nichts – und fühlen uns weiter unsicher.

Das Problem an diesen Momenten ist in der Regel nie, dass wir nicht wüssten, was wir tun könnten, um uns so zu fühlen, wie wir es uns wünschen. Das Problem ist meist, dass wir den ersten Schritt dahin viel zu groß wählen. Liegen wir erschöpft auf dem Sofa, dann denken wir an eine Stunde Fitnessstudio und bleiben lieber doch liegen.

In solchen Momenten sollte man sich immer folgendes fragen: Wie könnte ich am besten anfangen, selbstwirksame Erfahrungen zu sammeln?

Fotocredits: Hombre via Unsplash.com

Wähle den ersten Schritt nur immer so groß, dass du auch Lust darauf hast, diesen zu gehen. Und dann gehe diesen Schritt und überbrücke damit die Kluft zwischen deinem Gefühl und der Aktion.

Der Autor Hans-Georg Willmann schreibt in seinem sehr guten Buch “Mach’s mal anders!” (mvg Verlag) folgendes: “Wir können das Spiel nicht gewinnen, wenn wir nach den falschen Spielregeln spielen. Wenn du darauf wartest, bis du dich in einer bestimmten Art und Weise fühlst, bevor du etwas tust, dann kannst du lange warten. Nur wenn du in Aktion gehst, haben deine Gefühle eine Chance, zu folgen. Nur so kannst du die Kluft zwischen Gefühl und Aktion leichter überbrücken.”

“Denke an die goldene Regel, mit der du dein Leben leichter machst: Gefühl folgt Aktion.”

Dinge zu verändern fällt uns sehr häufig überhaupt nicht leicht. Unser Dopaminsystem lässt uns Dinge tun, die uns eine schnelle Belohnung versprechen, aber unser Leben nicht unbedingt leichter oder erfolgreicher machen. Willmann schreibt: “Der soziale Vergleich lässt uns rennen und rennen und rennen – allerdings häufig weg von dem, was uns eigentlich wirklich wichtig ist. Und dazu kommen unser Energiespar – und Risikovermeidungsprogramm, die uns in der Komfortzone halten wollen, weil es das vermeintlich sicher und bequem ist.”

Vergiss nie: Jeder Tag deines Lebens hält immer kleine Abendteuer bereit und schenkt dir Situationen, in denen du etwas anderes denken, tun oder fühlen kannst, um dir das eigene Leben leichter zu machen. Und jedes Mal aufs Neue kannst du dich außerdem dafür entscheiden, deine eigenen Grenzen zu verschieben und damit eine Veränderung in Gang setzen.

Was ist dir wirklich wichtig?

Ich wünsche dir einen wunderbaren Mittwoch und die Motivation heute die Kluft zwischen Gefühl und Aktion zu überwinden. Vielleicht gehst du heute den ersten kleinen Schritt in eine neue Richtung, auch wenn er noch so klein ist. Ich wünsche dir die Kraft und den Mut, um loszulegen.

Alles Liebe,

Petra

Das gefällt dir vielleicht auch

Hinterlass mir einen Kommentar