[Themenwoche Leichtigkeit]: 5 gute Gedanken für mehr Leichtigkeit

von Petzi

Eine Leben in Leichtigkeit leben hört sich erst einmal toll an. Ein erstrebenswertes Ziel, das wir wahrscheinlich alle haben. Manchmal kann es jedoch passieren, dass wir die Leichtigkeit verlieren oder vom Weg abkommen. Aufgrund persönlicher Herausforderungen, Schicksalsschlägen oder anderer unvorhersehbarer Momente.

Da tut es gut, sich von anderen Geschichten inspirieren zu lassen. Ich bin überzeugt, dass man aus (fast) allen Dingen auch etwas für sich selbst mitnehmen kann.

Wie es der Zufall so will, ist mir vor einigen Tagen ein Buch in die Hände gefallen. Ich hatte es schon länger auf dem Schirm, habe es nun aber beim Spaziergang in einer Art Bücherschrank gefunden und mitgenommen. Thematisch passt es sehr gut in diese Themenwoche und deshalb möchte ich heute fünf gute Gedanken daraus mit dir teilen, die mich selbst direkt angesprochen haben.

In “Von der Kunst, das Leben leicht zu nehmen” (Piper) teilt die Autorin und Journalistin Marie Luise Ritter in vielen kleinen Geschichten, wie man den Herausforderungen des Lebens trotzen und ihnen gelassen begegnen kann. Eine Einladung zum Innehalten.

Manchmal liebe ich Bücher dieser Art, weil man mitnehmen kann, was sich gut anfühlt und sein lassen kann, was einfach nicht passt.

Was ist Leichtigkeit eigentlich?

Ich schreibe über ein Gefühl, das wir wahrscheinlich alle ganz unterschiedlich empfinden und wahrnehmen. Wenn ich an Leichtigkeit denke, dann erzeugt das sofort Bilder in meinem Kopf. In denke an sonnige Tage, die ich ohne Termine und Verpflichtungen beginnen kann, an denen ich morgens mit einem Kaffee im Garten sitze, Zeit habe ein gutes Buch zu lesen. Ich denke an laue Sommerabende mit Sternenhimmel, an denen ich draußen sitze und meinen Gedanken nachhängen kann. Ich denke an ausgelassene Runden mit Freunden, Lachen, gutes Essen, an Verbindung und Gemeinschaft. Ich denke an Bergwanderungen über wunderschöne verschlungene Pfade die mich meinem Ziel immer näher bringen. Ich denke an Zeit für Kreativität und für Dinge, die mir wichtig sind. Ich denke daran, ganz im Moment zu sein und mich einfach zufrieden zu fühlen. Daran, dass alles genau so passt, wie es gerade ist.

Was ist Leichtigkeit für dich?

Doch was auch ganz klar ist: Leichtigkeit zu fühlen ist in schönen Momenten deutlich leichter, als in herausfordernden Zeiten.

Dennoch kann man lernen, das Leben leichter zu nehmen. Wir können entscheiden, wie wir mit bestimmten Situationen umgehen, ob wir ruhig und gelassen bleiben und wie wir reagieren möchten. Das gelingt mitunter nicht sofort, aber es kann funktionieren. Es ist wie beim Sport. Nach einem Workout haben wir unsere Muskeln noch nicht definiert. Wir müssen langfristig am Ball bleiben, um die Fortschritte zu sehen. So auch bei unseren antrainierten Gewohnheiten und der Einstellung zu bestimmten Dingen. Die Positive Psychologie beschäftigt sich genau damit und viele Studien zeigen, dass eine lebensbejahende Einstellung viele gesundheitliche und körperliche Vorteile hat.

Was sind deine Grundpfeiler der Leichtigkeit?

Nimm dir einen Augenblick Zeit und mache dir Gedanken darüber, was die Pfeiler deiner Leichtigkeit sind? Wann kannst du Leichtigkeit empfinden? Welche Voraussetzungen brauchst du dafür?

Ein Beispiel könnten folgende Säulen sein:

  • Ernährung: Eine gesunde Ernährung lässt uns leistungsfähiger sein und uns fitter fühlen und stärkt zudem die Gesundheit.
  • Bewegung/Sport: Regelmäßig an die frische Luft gehen bzw. Zeit für Sport zu finden, hilft dabei, Glückshormone auszuschütten, hilft der Seele und unterstützt damit ebenfalls die Gesundheit.
  • Handykonsum: Ein bedachter und reduzierter Handykonsum kann dazu beitragen, dass wir uns besser fühlen. Gerade auf den zahlreichen Social Media Kanälen rutscht man schnell in den Vergleichsmodus und ist unzufriedener als zuvor. Konsumiere mit Bedacht und wähle die Accounts aus, die dich nähren und dir gut tun. Sortiere regelmäßig aus, was dich belastet.
  • Ordnung: Ordnung im Außen hilft dabei auch Ordnung im Inneren zu schaffen. Regelmäßig Ordnung machen und Schublade für Schublade aussortieren kann dir helfen wieder klarer zu sehen.

Im Buch steht sehr treffend folgendes: “Ich kann besser kurz etwas Unangenehmes erledigen, das auf lange Sicht alles einfacher macht, als mich zu lange zu ärgern. Jetzt kurz Sport, dafür im Alter keine Rückenschmerzen. Bewegung hat dabei einen doppelt guten Effekt, denn sie schafft einerseits die Voraussetzung für eine langfristige körperliche Gesundheit und macht andererseits direkt im Moment etwas leichter.”

Guter Gedanke #1: Gönnen können

Wie sehr kannst du dich über die Erfolge von anderen freuen? Insbesondere dann, wenn jemand anderes etwas erreicht, was du selbst ebenfalls gerne hättest?

Manchmal kann sich das gar nicht so leicht anfühlen. Möglicherweise wollen wir auch gar nicht so fühlen, wie wir es tun und tun es dennoch. Mach dir jedoch bewusst, dass der Erfolg anderer Menschen dein eigenes Licht nicht kleiner macht. Sieh es positiv. Wenn jemand anderes das erreicht hast, was du gerne hättest, dann hast du jemanden, den du um Rat fragen kannst. Und weißt zudem, dass du von Menschen umgeben bist, welche die gleichen Träume haben. Das ist doch ein wunderbarer Gedanke.

All die positiven Gefühle sind noch schöner, wenn wir sie miteinander teilen können. Ein Kompliment im Vorbeigehen, ein Lächeln, eine Geste der Hilfsbereitschaft, eine aufrichtige Bewunderung – diese Kleinigkeiten können den Tag einer einzelnen Person komplett verändern. Aber nicht nur diesen, sondern auch deinen.

Wenn du anderen Freude schenkst, bekommst du selbst so viel zurück. Und ganz bestimmt ist auch ein bisschen Leichtigkeit dabei.

Guter Gedanke #2: Pausen bringen uns weiter

Die ständige Reizüberflutung, der wir dauerhaft ausgesetzt sind, erschöpft uns mental. Wir sind immer erreichbar, an allen Ecken und Enden piept es, das Handy spuckt dauerhaft neue Nachrichten, Mails und Schreckensmeldungen aus und auch sonst kommen täglich neue To-Dos auf unsere Liste.

Ich selbst bin öfter mal dem Trugschluss verfallen, dass ich meine Aufgaben schneller erledigen könnte, wenn ich die Pause ausfallen lasse. Keine Pause ist schließlich mehr Zeit für die Arbeit.

Eine Rechnung, die am Ende jedoch nie aufgeht. Wir brauchen die Pausen und Regenerationsphasen unbedingt, da wir nur so dauerhaft produktiv sein können. Das Zitat “Pause ist kein Stillstand, sondern ein Regenerationsprozess” lernte ich in meiner Resilienzschulung und ist bis heute fester Bestandteil meines Denkens. Es gelingt mir nicht immer die Pause einzuhalten, doch immer öfter versuche ich an die Worte von Michelle Chirico zu denken und mir bewusst zu machen, dass man Pausen nicht verdienen muss. Pausen sind eine Notwendigkeit.

Im Idealfall verbindest du Pause mit Natur. Gehe raus in den Garten oder einen Park, beweg dich ein paar Schritte oder gehe sogar in den Wald. Die positiven Effekte von Waldbaden sind wissenschaftlich bewiesen und haben direkten Einfluss auf unsere Gesundheit.

Fotocredits: Kiril Georgiev via Unsplash.com

Guter Gedanke #3: Dinge gehen lassen

“Wenn wir uns weniger im Außen ablenken, haben wir mehr Zeit, um mal nach innen zu sehen.”

Obwohl wir wissen, dass uns loslassen oft richtig gut tun würde, halten wir krampfhaft an Dingen fest. An Gegenständen, die wir vielleicht noch irgendwann gebrauchen können oder die uns an vergangene Zeiten erinnern. Aber auch an mittelmäßigen Beziehungen, Freundschaften, die uns nicht gut tun oder einem Job, der uns schon lange nicht mehr erfüllt.

Die Gründe sind vielfältig. Meist liegt es jedoch daran, dass wir Angst vor den Konsequenzen haben. Wir glauben nicht daran, dass noch etwas Schöneres auf uns warten könnte. Also halten wir lieber an dem fest, was wir schon haben.

Wir sollten uns jedoch bewusst machen, dass wir Dinge gehen lassen können. Selbst die schönen Dinge. Erinnerungen daran haben wir immer im Herzen dabei. Die Autorin schreibt in ihrem Buch: “Wenn man sich irgendwo anders zu Hause fühlt, wird man vielleicht nie wieder ganz zu Hause sein. Ein Teil des eigenen Herzens ist ab da immer auch gleichzeitig woanders.”

Leichtigkeit kann sich nicht einstellen, wenn wir die Dinge wie Ballast mit uns tragen. Leichtigkeit kommt nur dann, wenn wir neuen Raum schaffen. Und das geht nur, in dem wir loslassen lernen.

Guter Gedanke #4: Einfach drauf los schreiben

Schreiben kann etwas sehr Therapeutisches haben. Wenn wir uns eine Sache schreibend beantworten, dann kommen uns ganz andere Worte und Formulierungen in den Sinn, als würden wir die Geschichte nur mündlich erzählen.

Es ist heilsam Tools und Techniken zu kennen, wie man sich seinen “Kopf frei” schreibt. Und ja, das geht wirklich. Wenn man sich in seinen eigenen Gedanken verläuft, dann hilft schreiben dabei wieder einen Ausweg zu finden und sich darüber bewusst zu werden, was man will bzw. braucht.

Wenn wir Dinge aufschreiben, dann gelangen sie direkt aus unserem Unterbewusstsein in unser Bewusstsein. Gedanken sind erst einmal raus aus dem Kopf. Das kann helfen, wenn wir uns gerne darin verlieren und dann beispielsweise schlecht in den Schlaf finden und nächtliches Overthinking praktizieren.

Es macht übrigens einen Unterschied, ob man Zeilen mit der Hand schreibt oder beispielsweise am Laptop tippt. Durch die Bewegungen der Hand, werden ganz andere Sinne aktiviert und durch das erneute Hinschauen anders aufgenommen und gespeichert.

Für mich eines der kraftvollsten Tools hin zu mehr Leichtigkeit. Denn siehe Gedanke #3, auch Gedanken können Ballast sein, von dem wir uns hin und wieder befreien müssen.

Guter Gedanke #5: Einfach mal die Perspektive ändern

Manchmal laufen die Dinge nicht so, wie wir sie uns wünschen würden. Wir haben dauerhaft schlechtes Wetter im Urlaub, sind plötzlich wieder Single, erleben ein Missgeschick nach dem anderen. Ganz egal, was es auch ist: Den Dingen gelassen zu begegnen, egal was passiert und es leicht zu nehmen, gibt uns die wahre Freiheit.

Wenn wir aufhören alles zu zerdenken und die Dinge im Kopf zu einem Problem zu machen, dann gewinnen wir viel. Die Frage ist nämlich immer: Worauf lege ich die Perspektive?

Kennst du die „Red-Car-Theorie”? Diese Theorie beweist folgendes. Fährst du zur Arbeit und wirst im Anschluss gefragt, wie viele rote Autos dir begegnet sind, dann wirst du wahrscheinlich keine Antwort kennen. Du hast schlicht nicht darauf geachtet. Wirst du im Vorfeld informiert, darauf zu achten, wie vielen roten Autos du begegnest, werden dir plötzlich sehr viele auffallen. Deine Perspektive hat sich geändert.

Diese Theorie kann man auf alles anwenden. Steigerst du dich in die Tatsache rein beispielweise Single zu sein, wirst du plötzlich nur noch verliebte Pärchen sehen. “Man sieht das, wonach man aktiv sucht, wo man wirklich hinsieht.”

Die Autorin fragt in ihrem Buch: “Wieso erlauben wir überhaupt, externen Faktoren über unseren Grad der Zufriedenheit bestimmen zu lassen, wie eine Jahreszeit, das Wetter oder den meckernden Nachbarn? Wir haben immer die Wahl”

So könnte ein Perspektivenwechsel auch aussehen:

  • “Was für ein ekliges Wetter” oder “Schönster Tag meines Lebens bisher”
  • “Wie sehe ich heute eigentlich aus?” oder “Meine Güte, wie schön kann man sein?”
  • “Ich kann nicht, weil…” oder “Ich kann, obwohl…”

Deine Gedanken sind eine Autobahn, und du entscheidest, welche du befährst. Welche Realität für dich wahr ist, bestimmst immer noch du.

Nimm das Leben heute leicht

Egal welche Herausforderungen dir heute begegnen, versuche das Leben leicht zu nehmen. Ich freue mich, wenn du ein paar gute Gedanken für dich mitnehmen konntest. Die nächste Situation kommt bestimmt, in der eine Portion Gelassenheit nicht schaden kann.

Ich freue mich über Nachrichten auf Instagram oder direkt auf diese Mail, auf deine Gedanken und deine Meinung zum Thema. Wir lesen uns Sonntag wieder.

Hab einen wunderbaren Tag mit viel Sonne und Zeit für ein wenig Muße.

Deine Petra

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