[Themenwoche Leichtigkeit]: Wie sorge ich gut für mich?

von Petzi

Die letzten Wochen waren anstrengend. So anstrengend, dass ich manchmal nicht wusste, wie ich hier noch weitermachen kann. Es fehlte an allen Ecken an Energie und Kraft und damit einhergehend auch an Kreativität. Das bin ich nur dann so wirklich, wenn es mir selbst gut geht. Jetzt habe ich Urlaub und mir eine Sache vorgenommen: Ich möchte wieder richtig gut für mich sorgen. Aus diesem Gedanken heraus entstand spontan die Idee einer kleinen Themenwoche. Wobei Woche vielleicht nicht ganz passt, da ich etwas länger Urlaub habe. Doch erstmal der Reihe nach.

Energietiefs und andere Kleinigkeiten

Der berühmte Hamsterrad kennen wir wohl alle und irgendwie bin ich in den letzten Wochen so richtig darin gelandet. Wer es nicht weiß: Ich arbeite (fast) in Vollzeit hauptberuflich in einem relativ fordernden Job im Außendienst und betreibe das hier, den Blog und Instagram nur nebenbei. Ich muss schon immer mit meiner Zeit haushalten und verschiedene Aufgaben jonglieren und immer dann, wenn ich gerade richtig Lust habe hier etwas richtig cooles umzusetzen, funkt die Arbeit dazwischen. Meine Kreativität muss also immer bis Feierabend oder zum Wochenende warten.

In den letzten Wochen war ich aber ganz besonders energielos. Ich gebe selbst viele gute Ratschläge, weiß genau, auf welche Dinge man achten sollte und mache selbst dann immer genau das Gegenteil davon. Vielleicht kennst du das auch?

Bücher lesen und die Tipps darin auch umsetzen, sind am Ende des Tages eben doch zwei verschiedene Dinge.

Auf Instagram habe ich berichtet, dass ich so viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten muss, dass ich irgendwie gar nicht weiß, was ich zuerst machen soll und nach Tipps gefragt. Es meldete sich Alexandra Graßler (Öffnet in neuem Fenster) bei mir, die selbst u.a. hauptberuflich Menschen berät, die akut gefährdet sind an Burnout zu erkranken. Ich kenne sie schon länger, da sie auch immer wieder gute Buchtipps teilt und nahm ihr Angebot einer kostenlosen Coachingstunde an. (Wichtig: Werbung zu machen war keine Bedingung, sie hat mir diese Stunde aus freien Stücken geschenkt. Dennoch möchte ich sie in diesem Kontext empfehlen, da ihre Arbeit bei mir wirklich etwas ausgelöst hat)

Nach einem längeren Gespräch sagte sie ganz klar zu mir, dass sie mir keine Zeitmanagement-Tools empfehlen wird, da mir diese nicht nützen werden. Das Problem an meinem “Stress” bin nämlich ich selbst.

Eine Aussage, die ich erstmal sacken lassen musste und die dann richtig in mir gearbeitet hat. Sie hat nämlich recht. Ich bin reflektiert genug, dass ich genau das weiß und doch häufig die Augen davor verschließe.

Hallo People Pleaser

Ich bin People Pleaserin – und zwar so richtig. Und obwohl ich schon viele Verhaltensweisen verändert habe, sind sehr viele antrainierte Verhaltensweisen auch einfach immer noch da.

In der Newsletter-Ausgabe #11 habe ich genau über dieses Thema geschrieben. Dort findet man zudem viele gute Tipps dazu. Dort teile ich auch eine Liste mit Punkten, die möglicherweise zutreffen, wenn man People Pleaser ist und so gut wie alle passen auch zu mir.

Mein Stress ist hausgemacht, da ich Aufgaben ungerne abgebe, immer das Gefühl habe allen anderen helfen zu müssen, ständig für andere da bin, meine eigenen To-Dos hinten anstelle und damit einhergehend auch doppelt so viel Arbeit auf meinem Tisch landet. Auch die Dinge, für die ich eigentlich nicht zuständig bin.

Die Folgen sind klar. Ich hab wenig Energie für die Dinge, die mir wirklich wichtig sind, vernachlässige meinen Körper, meine Gesundheit und mich selbst und bin zudem gefühlt ständig genervt, weil mich diese Situation unglücklich macht.

Mehr Leichtigkeit einladen – Machst du mit?

Einige haben sicherlich mitbekommen, dass vor vier Wochen zwei kleine Katzen bei uns eingezogen sind. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden dieses Jahr im Urlaub nicht zu verreisen, weil ich die beiden Fellnasen nach so kurzer Zeit nicht schon längere Zeit alleine lassen werde. Es sollte daher eine Beschäftigung her, wie ich meinen Urlaub möglichst sinnerfüllend und erholsam gestalten kann. Natürlich könnte ich auch einfach drei Wochen lesen und die Sonne im Garten genießen. Das wäre aber einfach nicht ich.

Leichtigkeit einladen

Aus diesem Grund möchte ich die nächsten drei Wochen dafür nutzen, mir selbst ganz viel Leichtigkeit zu schenken und neue Gewohnheiten aufzubauen, die auch über den Urlaub hinaus Bestand haben werden. Und euch nehme ich dabei mit. Es wird nicht jeden Tag einen Beitrag geben, da ich meinen Urlaub auch genießen und mir selbst keinen unnötigen Druck schaffen möchte. Doch ich möchte mit euch meine eigenen Erkenntnisse teilen, Bücher (ich habe vor viel zu lesen) empfehlen, viel Motivation schicken, auf verschiedene Säulen und Techniken näher eingehen, wichtige Themen anschneiden und euch inspirieren, auch wieder ein Stück Leichtigkeit ins Leben zu holen. Und ich bin der Meinung, dass wir alle Leichtigkeit gebrauchen können. Auch dann, wenn du bereits jetzt ganz gut darin bist und dir schon viel Gutes tust.

Fotocredits: clement fusil via Unplash.com

Drei Säulen, die uns tragen

In besonders stressigen und herausfordernden Zeiten vernachlässigen wir ganz gerne die Dinge, die wir am dringendsten bauchen. Sie sind notwendig, damit unser Motor weiterlaufen kann.

  • Schlaf
  • Bewegung
  • Ernährung

Diese Säulen sind es, die uns in schweren Zeiten stützen. Stressigen Phasen kann man deutlich besser wegstecken, wenn man sich gut ernährt, bewegt und für ausreichend Schlaf sorgt. Diesen Bereichen möchte ich daher ebenfalls mehr Aufmerksamkeit schenken.

“Machen ist wie wollen. Nur krasser.” – Unbekannt

Mit kleinen Hacks und Anpassungen ist bereits viel gewonnen. Wenn du gerade selbst nicht im Urlaub bist und beruflich sehr eingespannt bist, dann nimm meine Beiträge nur als Inspiration. Es soll sich nie nach einer weiteren To-Do Liste anfühlen, sondern lediglich als guter Gedanke. Nimm raus, was für dich passt und lass weg, was sich nicht richtig anfühlt.

Meine kleine Bucket-List voller schöner Alltagsdinge, die glücklich machen

Diese Liste ist auch im normalen Alltag oder an Wochenenden problemlos anwendbar und soll einfach nur ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man sich sehr schnell und leicht schöne Momente in den Alltag holen kann. Auf Instagram habe ich eine kleine Umfrage gemacht und so viele wunderbare Antworten im Fragesticker erhalten. Auch davon habe ich einige Dinge für mich mitgenommen.

  • Neue Rezepte ausprobieren, die schon ewig auf meiner Liste stehen
  • Täglich einen Spaziergang machen
  • Musik hören, laut mitsingen und/oder einfach darauf lostanzen
  • Mir selbst ein (kleines) Geschenk machen
  • In einer Buchhandlung fahren und lange und ausgiebig in Büchern stöbern
  • Mit einem Buch ins Café gehen, lesen und Menschen beobachten
  • Ganz viel Schreiben – Alltagsmomente, Beiträge, Gedanken
  • Katzen streicheln und einen Mittagsschlaf einlegen
  • Abends im Garten sitzen und Sterne beobachten
  • Komplimente verteilen und bewusst darauf achten, anderen Menschen ein Lächeln zu schenken
  • Einen Film oder eine Serie schauen
  • Mir täglich einen frischen Saft pressen
  • Durch einen Stadtteil schlendern und sich von der Menge treiben lassen
  • Mir selbst täglich im Spiegel zulächeln
  • Dankbarkeitstagebuch führen und die schönen Momente und Erkenntnisse für mich notieren
  • Einen kleinen Beautytag einlegen und mich selbst verwöhnen
  • Darauf hören, was ich gerade brauche und genau das umsetzen
  • Bücher lesen, mich dabei von Geschichten verzaubern lassen und neue Dinge lernen
  • Barfuß durchs Gras wandern und die Verbindung zur Erde spüren
  • Atemübungen testen und schauen, was mir gut tut
  • Bewegung oder Yoga in den Tag integrieren
  • Meinen Körper dehnen
  • Welche weiteren Ideen stehen auf deiner Liste?

Ein weiterer wichtiger Faktor: Selbstfürsorge

Welche drei Dinge hast du in der letzten Woche für dich getan, die dir gut getan haben? Hast du schnell eine Antwort parat oder musst du länger überlegen?

Um sich nicht selbst zu verlieren, ist es unbedingt notwendig immer mal wieder innezuhalten und zu überlegen, ob man seinen eigenen Fokus neu ausrichten sollte. Wenn du immer zuerst an andere denkst und dir selbst nur Zeit schenkst, wenn noch irgendwie Zeit übrig ist (Spoiler: Wird wahrscheinlich so gut wie nie der Fall sein), dann brennst du über kurz oder lang aus.

Je bewusster und aufmerksamer du für dich selbst bist, desto leichter wird es dir fallen, gut für dich zu sorgen. Hier kommen ein paar Ideen, die dir dabei helfen können, dich selbst wieder zu fühlen und Verbindung herzustellen.

#1: Negative Gefühle bewusst zulassen

Hast du schon mal darüber nachgedacht, welche Verhaltensweisen bei dir immer wieder zum Zug kommen, wenn du mit negativen Gefühlen konfrontiert bist? Kannst du negative Gefühle gut aushalten? Häufig ist es so, dass wir uns ablenken. Wir arbeiten extrem viel, suchten Serien, verplanen unsere Tage oder hängen dauerhaft am Handy. Das Problem daran ist jedoch: Wenn wir beginnen die negativen Gefühle zu betäuben, dann tun wir das automatisch auch mit den Positiven. Man kann nicht vor den unangenehmen Dingen fliehen. Viel sinnvoller ist es, sich diese Muster genau anzuschauen und sich bewusst dazu entscheiden, auch die negativen Gefühle willkommen zu heißen. Das Leben ist nie nur Sonnenschein, sondern besteht immer aus einem Auf und Ab. Negative Gefühle anzunehmen hilft dabei, das Tal auch schneller wieder zu verlassen.

#2: Keine Angst vor deinen Ängsten

Menschen sind sehr gut darin Ausreden zu finden, weshalb bestimmte Dinge nicht funktionieren oder nicht möglich sind. Auch ich kenne mich in diesem Bereich sehr gut aus. Solltest du dich auch mal wieder bei diesem Gedanken ertappen, könntest du dich stattdessen folgendes fragen: Weshalb ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um XY zu tun? Ändere deine Perspektive und gehe vom Hindernis zur Lösung. Wenn du dich deinen eigenen Ängsten stellst, dann hörst du auf dich selbst zu bremsen. Ich habe ja schon häufiger darüber geschrieben, weshalb unser Gehirn die Komfortzone so liebt und an Gewohnheiten festhält. Ganz egal, ob diese förderlich für uns sind oder uns einschränken. Es wird daher wahrscheinlich nie der Zeitpunkt kommen, an dem du dich wirklich bereit und vorbereitet fühlst. Gehe einfach los und fang an. Wenn du in Bewegung kommst und den ersten Schritt gehst, dann wird alles andere von alleine folgen. Schließe Freundschaft mit deinen Ängsten, nimm sie an und schau trotzdem genau hin, ob dir diese Angst dienlich ist.

#3: Vergib dir selbst – und auch anderen

Oft wird Vergebung damit verwechselst eine Sache gut zu heißen. Vielmehr geht es jedoch darum, eine Sache loszulassen. Du kannst vergeben und eine Sache dennoch nicht gut heißen. Schafft man das, lässt man gleichzeitig ganz viel negative Energie gehen.

#4: Sprich mit deinem inneren Kind

Hast du dich schon mal mit dem Thema “inneres Kind” beschäftigt? Auch wenn es vielleicht komisch klingt, solltest du diesem Anteil in dir auch deine Aufmerksamkeit schenken. Wir suchen Anerkennung und Lob häufig im Außen und vergessen dabei aber, uns diese selbst zu schenken. Sei dir selbst eine Mutter und schenke dir Zuwendung und Liebe. Höre deinem inneren Kind jedoch auch zu: Was will dir dieser Anteil sagen?

#5: Setze Grenzen und sage häufiger Nein

Insbesondere People Pleaser sollten sich mit diesem Thema unbedingt auseinandersetzen. Wenn du anfängst ehrlich zu dir selbst zu sein, für dich einzustehen und deine Grenzen zu kommunizieren, dann bist wirklich authentisch. Und sorgst zugleich gut für deine eigene Gesundheit. Du brauchst nur etwas Mut und die Bereitschaft, diese Situation auszuhalten, mögliche Gegenreaktionen anzunehmen und zu deinem Wort zu stehen. Möglicherweise triffst du auf Unverständnis, doch letztlich bleibst du dir selbst treu. Und das sollte viel mehr wiegen, als die Meinung irgendwelcher anderen Menschen. Wenn du dich bewusst immer wieder solchen Situationen aussetzt, stärkst du dein Selbstvertrauen und damit langfristig deine Seele.

#6: Lass die Bewertung sein

Wenn wir mit dem Finger auf andere Menschen zeigen, dann zeigen drei Finger auch immer auf uns selbst. Ein guter Gradmesser ist daher immer die Frage: Wie möchte ich sein und wie möchte ich von anderen behandelt werden? So solltest auch du nämlich auch andere Menschen behandeln. Wir haben früh gelernt alles zu bewerten und irgendwie einzuordnen. Das mag manchmal sehr hilfreich sein, aber im zwischenmenschlichen Kontext macht es auch viel kaputt. Jahrelang antrainierte Verhaltensmuster lassen sich nicht immer so einfach ablegen. Je nachdem wie wir aufgewachsen sind und geprägt wurden, fallen wir manchmal automatisch in alte Muster zurück. Doch es lohnt sich immer wieder aufs Neue dein Verhalten und deine Gedanken zu hinterfragen, dein Herz zu öffnen, neutral zu bleiben und mit gutem Beispiel voran zu gehen.

#7: Entdecke dich selbst

Wenn du ganz ehrlich zu dir selbst bist, dann wirst du eine relativ klare Vorstellung davon haben, welche Dinge dir gut tun und Energie geben und was eher nicht. Oder? Häufig haben wir jedoch ein schlechtes Gewissen, wenn wir unser eigenes Glück an oberste Stelle setzen. Wir denken zu viel an andere Menschen aus unserem Umfeld und stellen uns hinten an. Das schlechte Gewissen lässt grüßen. Wir sollten uns aber immer wieder daran erinnern, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist. Das Glück unseres Partners liegt beispielsweise nicht in unserer Hand. Mache dich selbst zur Priorität, denn nur wenn es dir gut geht, hast du genügend Ressourcen für die Menschen, die dir nahestehen. Wenn du gesund bleibst, kannst du dich auch um andere kümmern.

#8: Mache dir selbst Komplimente

Es mag komisch klingen und sich zu Beginn vielleicht auch komisch anfühlen, dennoch solltest du lernen, dir selbst Komplimente zu machen. Wie würdest du mit dir sprechen, wenn du selbst eine gute Freundin von dir wärst? Stelle dich vor einen Spiegel und sage dir selbst, dass du heute gut aussiehst, dich für deine empathische fürsorgliche Art sehr schätzt, dass du inspirierend bist oder einfach gut, so wie du bist. Trainiere das regelmäßig und mit der Zeit fühlt es sich immer normaler an. Wir Menschen sind sehr gut darin zuerst ganz viele negativen Punkte zu finden. Lerne daher ganz bewusst deine Worte zu wählen. Je mehr Komplimente du dir machst, desto mehr kannst du diese auch von anderen Menschen annehmen. Und umso häufiger gibst du deine Wertschätzung und Komplimente auch an andere weiter.

#9: Umgib dich mit positiven Menschen

Es heißt, dass man ungefähr der Durchschnitt der fünf Menschen ist, mit denen man sich am häufigsten umgibt. Den Spruch kennst du sicher auch. Wenn man näher darüber nachdenkt, dann versteckt sich darin sicherlich ein Körnchen Wahrheit. Dein Umfeld entscheidet auf jeden Fall mit, wie du dich fühlst. Hast du nur Menschen in deinem Umfeld, die immer negativ denken? Menschen, die lieber jammern, statt nach einer Lösung zu suchen? Dann kann das direkt auf deine Gedanken und Gefühle abfärben. Suche dir daher Menschen, die dich spiegeln, wertschätzen, unterstützen und mehr in dir sehen, als du es selbst manchmal kannst. Suche Menschen, die dich annehmen wie du bist.

#10: Versuche es mal mit Meditation

Meditation ist hier in verschiedenen Kontexten immer wieder Thema. Sie hat viele positive Eigenschaften und hilft dabei, den Geist zu beruhigen. Dabei ist Meditation keineswegs stundenlanges stillsitzen. Selbst bei einem langen Spaziergang kannst du dich in ruhiger Meditation üben. Ganz egal ob angeleitet oder in völliger Stille, sie hilft dir dabei wieder achtsamer und bewusster durch deinen Alltag zu gehen und deine Gedanken zu kontrollieren.

Meditation ist eine sehr individuelle Sache. Wenn du es mit einer angeleiteten Variante versuchen möchtest, dann sollte dich die Stimme der Sprecher*in unbedingt ansprechen. Mir gefällt dieser hier beispielsweise sehr.

Eine wacklige Balance finden

Die Autorin Brooke McAlary schreibt in ihrem Buch “Slow – Einfach leben” (Ü: Viola Krauß) (Bastei Lübbe ) von “wackliger Balance”. Wenn es einem sowieso schon schwerfällt die täglichen Verpflichtungen, To-Dos und Aufgaben zu erledigen, ist dann Selbstfürsorge und Entschleunigung nicht nur ein weiterer Punkt auf dieser Liste, der irgendwann zur Belastung wird? Und ein weiterer Grund für ein schlechtes Gewissen, weil alle anderen es schaffen und man selbst einfach nicht genug tut?

Wie soll man alles im Griff und gleichzeitig Zeit für Langsamkeit haben? Die Antwort ist simpel: Gar nicht.

Wir sollten uns stattdessen bewusst machen, dass wir nicht immer alles im Griff haben müssen und können. Wir müssen uns nicht ständig im Hamsterrad drehen, um anderen Menschen zu beweisen, wie toll wir sind. Wir sollten aufhören ständig alles perfekt machen zu wollen und stattdessen eine “wacklige Balance” bejahen.

Ihre Erkenntnisse zum Thema Balance sind:

  • Nicht alles in unserem Leben verdient die gleiche Gewichtung. Strebe die richtige Gewichtung an.
  • Balance ist kein täglicher Akt. Nicht allem lässt sich jeden Tag Aufmerksamkeit schenken, und das macht nichts.

Der Unterschied liegt darin, wie viel Gewicht wir den Dingen verleihen. Unser Haus sauber zu halten, verdient beispielsweise niemals die gleiche Gewichtung, wie Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen.

Die Autorin schreibt: “Er lässt uns auf dem wankenden Drahtseil hocken und uns davor fürchten, zu sehr ins Ungleichgewicht zu geraten. Weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass eine unausgewogene Person nicht stabil ist. Dass so jemand keinen Erfolg hat, nicht erwachsen ist, nicht vorankommt, nicht klarkommt. Und so jemand möchten wir auf gar keinen Fall sein. Also versuchen wir das Gleichgewicht zu halten. Und verausgaben uns dabei komplett. Wir leben nie im Augenblick, weil wir Angst haben, dass die anderen Lebensbereiche dann zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Wir haben das Balancieren in einen ständigen Kampf verwandelt statt in ein langfristiges Spiel.”

Balance heißt Absicht. Hier einige Lektionen, die wir im Kopf behalten sollten:

  • Ich kann es nicht allen recht machen.
  • Wenn ich zu einer Sache Ja sage, dann muss ich zu einer anderen Nein sagen.
  • Wenn ich zu einer Sache Nein sage, dann habe ich Kapazität, um zu einer anderen Sache Ja zu sagen.
  • Andere um Hilfe zu bitten mag nicht leicht sein, ist jedoch unerlässlich.
  • Ich kann nicht immer alles kontrollieren.
  • Perfektion ist eine Illusion. Man sollte sich davon frei machen.
  • Ich kann nicht immer überall gleichzeitig sein.
  • Wenn ich ganz in einem Augenblick bin, dann bin ich aus einem anderen draußen.
  • Ich kann niemanden verändern.
  • Mit anderen vergleichen lohnt sich nicht. Sie sind nicht ich. Ich bin nicht sie.
  • Die Wäsche/der Haushalt/[wahlweise anderes einsetzen], wird niemals fertig sein.

Am Ende solltest du dir bewusst darüber werden, was deine eigene innere Mitte stärkt. Was erfüllt dich? Was macht dich stark? Dieses Wissen holt dich zurück in dein Gleichgewicht, wenn es doch einmal zu wacklig wird.

Ich wünsche dir Leichtigkeit

Die heutige Ausgabe beinhaltet mal (fast) keine Buchtipps, dafür aber hoffentlich ein paar gute Gedanken. Wie oben bereits erwähnt, folgt die nächste Ausgabe bereits in Kürze. Ich freue mich sehr, wenn du auch etwas für dich mitnehmen kannst. Selbst dann, wenn du die “wacklige Balance” bereits so richtig lebst.

Wie immer gilt: Ich freue mich über Nachrichten auf Instagram oder direkt auf diese Mail, auf deine Gedanken und deine Meinung zum Thema.

Hab einen wunderbaren Sonntag und viel Sonne.

Deine Petra

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