Die 8. BuchSaiten Blogparade – ein Rückblick in Büchern

von Petzi

Bild: pixabay.com / kaboompics

 

Zum mittlerweile 8. Mal läuft die BuchSaiten Blogparade, die dieses Jahr nicht bei Katrin von BuchSaiten veranstaltet wird, sondern bei mir. Weshalb Katrin dieses Jahr keine Zeit dafür hatte und warum die Parade bei mir läuft, das könnt ihr übrigens auf ihrem Blog nachlesen. Wie immer ist es eine gute Möglichkeit ein literarisches Fazit unter das Buchjahr zu ziehen und noch mal über alle gelesenen Bücher nachzudenken. Die letzten Male war ich auch schon dabei und mittlerweile ist es eine kleine Tradition geworden, die ich dieses Jahr natürlich nicht brechen möchte.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?

‚Die Frauen meiner Familie‘ von Tanja Weber war ein Buch, das ich zwar unbedingt lesen wollte, aber in das ich gar keine großen Erwartungen hatte. Ich war nicht wirklich sicher, ob es mich wirklich überzeugen kann und war dann umso begeisterter, dass ich es quasi in zwei Nächten inhaliert habe und nicht zur Seite legen konnte.

 

 Die Frauen meiner Familie von Tanja Weber

 

Die 38-jährige Kunsthistorikerin Elsa soll dem Diebstahl eines Gemäldes nachgehen. Ein sehr besonderer Auftrag, denn es handelt sich dabei um ein Bild, das seit Generationen in Elsas Familie war und den Erzählungen nach Elas Urgroßmutter Anneli Gensheim darstellt. Elsas Vater hat das Gemälde allerdings vor einigen Jahren veräußert. Die Kunsthistorikerin macht sich auf die Suche nach dem verschwundenen Bild und taucht dabei immer tiefer in ihre eigene Familiengeschichte ein. Dabei entdeckt sie nicht nur die wahre Identität der Frau auf dem Bild, sondern findet auch heraus, wer ihre Urgroßmutter Anneli wirklich war…

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat?

Schwierig zu sagen. Melanie Raabe hat mich mit ihrem Debüt stark beeindruckt und entsprechend groß war die Freude, als ich entdeckt habe, dass da 2016 ein neues Buch von ihr kommt. Es wurde sofort gelesen und die Erwartungen waren riesig. Wenn ich kein anderes Buch von ihr gekannt hätte und meine Erwartungen nicht so hoch gewesen wären, dann hätte es mir wahrscheinlich sogar besser gefallen. So war es für mich leider nur Mittemaß. Immer noch mit einem extrem guten Erzähl- und Schreibstil, aber mit keiner Geschichte, die mich vom Hocker gehauen hätte.

 

Die Wahrheit von Melanie Raabe

 

Vor sieben Jahren verschwand der wohlhabende, aber sehr zurückgezogen lebende Geschäftsmann Philipp Petersen auf einer Reise nach Südamerika spurlos. Seine Frau Sarah zieht den gemeinsamen Sohn alleine groß und hofft jahrelang täglich auf eine Meldung. Sieben Jahre später erhählt sie aus heiterem Himmel einen Anruf, dass ihr Mann Philipp am Leben sei. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers sorgt für großes Medieninteresse. Sarah ist zwiegespalten und weiß nicht, ob eine gemeinsame Zukunft möglich ist. Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf eines nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Er ist ein Fremder und er droht Sarah: Wenn sie ihn jetzt bloßstelle, werde sie alles verlieren: ihren Mann, ihr Kind, ihr ganzes scheinbar so perfektes Leben …

Welches war eure persönliche Autoren-Neuentdeckung in diesem Jahr und warum?

Von Judith W. Taschler habe ich in der Vergangenheit bereits viel gehört und doch nie etwas gelesen. Im Urlaub habe ich mir dann ihr aktuelles Buch ‚bleiben‘ auf den Reader geladen und war so beeindruckt von Schreibstil, Erzählkunst und Handlung, dass dieses Buch eines meiner Jahreshighlights ist. Eine Aufgabe für 2017 wird auf jeden Fall sein, mehr von dieser Autorin zu lesen.

 

bleiben von Judith W. Taschler

 

Es ist eine kurze, zufällige Begegnung auf der Reise nach Italien: Max, Paul, Felix und Juliane – vier junge Leute, voller Träume für die Zukunft, treffen im Nachtzug nach Rom aufeinander. Juliane und Paul werden heiraten, Max und Felix sich auf eine Weltreise begeben. Nach zwanzig Jahren trifft Juliane Felix zufällig in einer Galerie wieder und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die er jedoch ohne jede Erklärung abbricht. Erst Monate später erfährt Juliane – ausgerechnet von ihrem Mann – den Grund. Die Wahrheit ist furchtbar und lässt das Leben aller eine dramatische Wendung nehmen.

Welches war euer Lieblings-Cover in diesem Jahr und warum?

Ein unglaublich tolles Cover, das mich bereits auf den ersten Blick fasziniert hat, war auf jeden Fall das von ‚Die Vegetarierin‘ von Han Kang. Es ist so toll, dass mir anfangs gar nicht aufgefallen ist, welche Details sich da in den Blumen noch so verbergen. Ich fand aber nicht nur das Cover wirklich toll, sondern konnte auch mit der Geschichte etwas anfangen. Für mich ein verrücktes Buch, das ich dennoch sehr gerne gelesen habe.

 

Die Vegetarierin von Han Kang

 

Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.

Welches Buch wollt ihr unbedingt in 2017 lesen und warum?

Ich hatte in diesem Jahr noch gar keine rechte Zeit die Verlagsvorschauen zu durchforsten und herauszufinden, was da im nächsten Jahr alles erscheint und worauf ich mich freuen kann. Das wird im nächsten Jahr auf jeden Fall nachgeholt. ‚Totenrausch‚ von Bernhard Aichner steht aber schon lange auf meiner imaginären Liste und wird im nächsten Jahr auf jeden Fall gelesen.

Und bei euch? Möchtet ihr auch über eure Highlights und Flops berichten? Bis 06.01.17 kann man noch an der Blogparade teilnehmen und seinen eigenen Post verfassen. Alle Infos zum Ablauf und das Formular zum eintragen findest du HIER.

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4 Kommentare

Lilly Lesepanda 01/01/2017 - 17:03

Huhu
das Cover zu Die Vegetarierin sieht wirklich hübsch aus
Und die Geschichte klingt irgendwie ziemlich skuril… vielleicht werde ich es mir mal näher ansehen

Liebe grüße und ein frohes neues Jahr
Lilly

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Melanie Bublies 02/01/2017 - 09:12

Hey Petzi,
bei mir war „Die Falle“ von Melanie Raabe die Enttäuschung 2015. Psycho-Thriller sind einfach nicht meins, das habe ich schon vor längerer Zeit festgestellt und nach einer weiteren Enttäuschung aus dem Bereich 2016 lasse ich die Finger ganz davon.
Ich wünsche Dir ein tolles neues Lesejahr!
Liebe Grüße,
Melanie

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Sebastian // Büchermonster 02/01/2017 - 11:41

Ich fand ja „Die Falle“ damals schon nicht SO überragend wie die meisten, von daher war ich auch nicht so wahnsinnig überrascht dass viele vom Nachfolger ein wenig enttäuscht waren. Bei mir liegt das Buch auch schon seit dem Erscheinungstag herum, ich konnte mich bisher aber noch nicht so wirklich motivieren es zu lesen, und deine Einstufung als Enttäuschung des Jahres ist da auch nicht gerade hilfreich ;P

Frohes neues Jahr!

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Cara 03/01/2017 - 19:39

Liebe Petzi,
ich fand es diesmal gar nicht so leicht, die richtigen Bücher-Antworten auf die Fragen zu finden. Ging es dir auch so? Bei mir wäre 'Die Vegetarierin' bestimmt auch das schönste Buchcover geworden…wenn ich geschafft hätte, es in 2016 zu lesen XD Ansonsten freut mich sehr, dass dir Judith W. Taschler auch gefällt. Ich hatte ihren Roman 'Die Deutschlehrerin' ja spontan als Dezemberkauf für das Jahr des Taschenbuch mit nach Hause genommen und bisher gefällt es mir recht gut!
Liebe Grüße,
Cara

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