6. Dezember: Wer achtsam genießen kann, ist klar im Vorteil.

von Petzi

Wenn du jetzt bist, der auch mit Astrologie etwas anfangen kann, dann weißt du vielleicht, dass den jeweiligen Sternzeichen unterschiedliche Attribute zugeschrieben werden. Ich bin Stier und diesen sagt man nach, dass sie absolute Genussmenschen sind. Nicht nur bezogen auf das Essen, sondern das Leben an sich. Und das möchte ich gerne unterschreiben.

Und dennoch gibt es Phasen und Momente, in denen mir Genuss nicht gelingt. Weil mir Dinge Angst machen, weil ich mich schlecht fühle, weil ich durch den Alltag hetze und die kleinen Besonderheiten schon gar nicht mehr wahrnehmen kann.

Auf Instagram erreicht Chris Gust mit ihrem Account @let.s.talk.mental über 86.000 Follower und berichtet dort überwiegend über Achtsamkeit und Hochsensibilität, insbesondere auch im Kontext von Angst- und Panikerkrankungen. Warum ihr Achtsamkeit so geholfen hat, ist auch Thema ihres Buches “feel to heel – Wie deine Emotionen dir den Weg aus der mentalen Überlastung weisen und du deine Balance wiederfindest” (mvg Verlag), das dieses Jahr erschienen ist.

Achtsamkeit kann die Welt zu einem schöneren Ort machen

Wenn man sich mit Themen rund um die Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt, dann kommt man am Thema Achtsamkeit nicht wirklich vorbei. Wie wichtig diese ist, wird einem aber oft auf den ersten Blick nicht so recht bewusst. Ich selbst habe hier immer noch Übungsbedarf.

An manchen Tagen stehe ich an der Kaffeemaschine. Während die Bohnen mahlen und der Kaffee herrlich duftend in die Tasse fließt, könnte man diesen Moment wunderbar nutzen um einfach nichts zu tun. Achtsamkeit wäre, wenn man in dieser Situation ganz im Moment verweilt, den herrlichen Kaffeeduft wahrnimmt, einfach nur atmet und abwartet, bis der Kaffee bereit ist. Dieser Vorgang ist herrlich entspannend und zugleich eine kleine Mini-Pause vom Alltag.

In meinem Kopf – und wahrscheinlich auch in einigen anderen – sieht es in diesen Momenten aber häufig ganz anders aus. Während ich also an der Kaffeemaschine stehe und kurzzeitig zum nichts tun gezwungen bin, fangen die Gedanken an zu rasen. Sie kommen ohne Verluste und stürzen auf mich ein “Hast du daran gedacht die Wäsche aus der Maschine zu nehmen”, “Tante Maria hat heute Geburtstag, ich muss sie gleich noch anrufen, bevor ich das vergesse”, “Die Mail von vor zwei Tagen ist noch immer nicht beantwortet, das muss ich mir gleich notieren” und so geht es immer weiter.

Kennst du das auch?

Ruhe aushalten ist gar nicht so leicht. Gedanken wahrnehmen, aber weiterschieben ist noch schwerer.

Achtsamkeit schult uns genau darin. In Kombination mit Meditation kann man lernen, den eigenen Geist zu beruhigen und ganz im Moment zu verweilen, wenn es notwendig ist.

Chris Gust zählt in ihrem Buch eine wunderbare Liste an Dingen auf, die passieren können, wenn man Achtsamkeit lebt und man von einer Welle an Dankbarkeit durchströmt wird. Weil Achtsamkeit und Dankbarkeit oft Hand in Hand gehen. Darauf stehen beispielsweise Dinge wie diese…

  • Wenn du an einem bezaubernden Schmetterling nicht mehr einfach vorbeigehst, sondern diese filigranen und zauberhaften Geschöpfe wirklich wahrnimmst.
  • Wenn du unter Zeitdruck bist, dir auf dem Weg aber auffällt, dass alle Ampeln grün sind.
  • Wenn du spazieren gehst und du richtig spürst, wie die Sonne deine Haut streichelt.
  • Wenn du an deinem Lieblingsort bist (z.B. am Meer oder in den Bergen) und du spürst, wie dein Brustkorb ganz weit wird und du einfach glücklich bist.

Fotocredits: Paul Solomon via Unsplash.com

Heutiger Impuls: Halte heute (und gerne auch die kommenden Tage) mindestens dreimal bewusst inne und atme tief. Frage dich dabei auch immer: “Bin ich wirklich gerade hier in diesem Moment oder mit meinen Gedanken schon ganz woanders?” Beobachte deine Atmung und erde dich. Werte dabei aber nicht, sondern beobachte nur. Wenn du dich wirklich “anwesend” fühlst, dann frage dich ganz bewusst: “Was kann ich jetzt wirklich gerade sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken?”

Rückschläge sind kein Grund zum Aufgeben

Wenn du noch nie regelmäßig Achtsamkeit praktiziert hast, dann wird es dir wahrscheinlich von Beginn an gar nicht so leicht fallen. Unser Leben und Alltag ist vollgepackt mit schnellen Ablenkungen und Momenten, in denen die Gedanken wieder auf die Reise gehen.

Ähnlich wie beim Training ist es aber auch hier. Wer übt und dranbleibt, der wird auf die Dauer belohnt.

Rückschläge gehören dazu. Wenn du dich vom stressigen Alltagstrott überrumpeln lässt, dann wird es mit einer regelmäßigen Achtsamkeitspraxis dennoch immer leichter fallen, wieder einzusteigen und zurück in deine Routine zu finden.

Chris Gust schreibt: “Die positiven Nebenwirkungen sind im Übrigen nicht nur für dich persönlich spürbar. Je länger und intensiver du achtsam durch dein Leben gehst, umso mehr Ruhe, Zuversicht und Kraft strahlst du auch auf andere aus. Das bedeutet, andere können es vielleicht nicht logisch erklären oder (be-)greifen, fahren in deiner Gegenwart aber einfach so einen Gang runter, weil sie deine Erdung spüren, und diese Energie überträgt sich auf sie. Ist das nicht zauberschön?”

Eine Achtsamkeits-Meditation kann dir dabei helfen dich wieder zu erden und dich auf dich und deine Atmung zu konzentrieren:

Und was hat das mit Genuss zu tun?

Eine ganze Menge. Wer achtsam im Moment verweilt, kann viel mehr genießen, was das Leben einem schenkt. Nicht nur das leckere Essen auf dem Teller, sondern auch die besonderen Momente mit Freunden oder dem Partner, die netten Gesten anderer Menschen, ein gutes Buch, schöne Musik, Kunst und all die anderen Besonderheiten, die das Leben bietet.

Achtsamkeit lohnt sich.

Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. – Albert Einstein

Happy Nikolaus!

Ich wünsche dir heute einen wunderbaren Nikolaustag, eine kleine Überraschung in deinem Stiefel und die Möglichkeit, deinen Freitag achtsam zu genießen. Vielleicht gibt es etwas, was du dir heute selbst schenken kannst? Und sei es nur ein Moment mit einem guten Buch.

Alles Liebe,

Petra

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