Gute Gedanken über Wünsche und Bedürfnisse

von Petzi

Bestimmt hast du verfolgt, dass ich die letzten Tage in Frankfurt auf der Buchmesse war. Wunderbare Tage, die einerseits sehr an den Kräften zehren und mich zugleich auch immer absolut beflügeln.

Wieder einmal habe ich darüber nachgedacht, weshalb ich das alles seit fast 13 Jahren mache. Und ich habe wieder einmal festgestellt: Es sind einfach die Menschen.

Es ist wunderbar, wie die Buchmenschen (zumindest die meisten) sich gegenseitig unterstützen, herzen, offen und wohlwollend sind. Wie man sich austauscht, gegenseitig inspiriert, nette Worte zuruft, sich supportet und damit zeigt, dass es von Beginn an die richtige Entscheidung war hier “dabei zu sein”.

Heute nur kurze Impulse.

Heute erscheint eigentlich die reguläre Ausgabe für die Kolumne. Ich wäre aber nicht ich, wenn ich die heutige Ausgabe schon weit im Vorfeld vorbereitet hätte. Ihr wisst: Mein Supertalent ist es, immer bis zur Deadline zu warten und nur dann wirklich gute Ergebnisse zu liefern.

Mein Plan war daher die Ausgabe am Samstag fertigzustellen. Ich sage es aber ganz ehrlich: Meine Energie war heute irgendwo, aber nicht bei mir. Drei Tage Messe, viele Gespräche, viele Schritte und noch mehr Input, hinterlassen irgendwann ihre Spuren.

Ich predige hier immer wieder, dass man seine eigenen Grenzen nicht ständig überschreiten sollte und sein Energiekonto im Blick haben muss. Was ich ständig anderen erzähle, muss ich nun aber auch mal selbst einhalten.

Da die heutige Ausgabe nicht den gewohnten Umfang hat, wird sie nächste Woche einfach nachgeholt. Es erscheinen dann also zwei ausführliche Ausgaben im Abstand einer Woche. Ich hoffe sehr, dass du für diese Ausnahme Verständnis hast und danke dir dafür sehr.

Was habe ich für mich mitgenommen?

Heute werde ich ganz persönlich, weil ich das Gefühl habe, dass ich damit vielleicht auch anderen weiterhelfen kann. Wenn auch meine Situation eine andere ist, sind vielleicht meine Erfahrungen übertragbar.

Mehrmals habe ich schon durchblicken lassen, dass ich mir nicht sicher bin, welchen Weg ich mit meinem Account weitergehen möchte. Während 2018 das “Sachbuch-Projekt” aus Spaß entstanden ist, damit ich endlich mal mehr Sachbücher lese (habe ich bis dato nämlich kaum), sind diese jetzt aus meinem Lesealltag nicht mehr wegzudenken. Was man auf dem Account aber nicht mehr wirklich sieht: Ich lese immer noch (und sehr gerne) Literatur und Belletristik.

Irgendwann habe ich aufgehört darüber zu schreiben, weil ich andere Besprechungen las und im Vergleich meine Texte nicht mehr gut genug fand. Während man sich bei Sachbüchern an Fakten festhalten und diese in seine Texte einbauen kann, ist die Einordnung von Literatur immer ein Gefühl. Wie habe ich das Buch wahrgenommen? Wie kam die Botschaft bei mir an? Es entstand eine riesige Blockade in meinem Kopf.

Ich bin keine professionelle Literaturkritikerin – und das ist auch gut so. Ich habe mir aber irgendwann eingeredet, dass ich es sein müsste.

Also ist irgendwann die Leichtigkeit verloren gegangen. Meiner Erfahrung nach geht jedoch auf lange Sicht nichts wirklich gut, was sich nicht leicht anfühlt.

Während der Messe nahm ich an einer Masterclass teil, die sich in erster Linie um Personal Branding drehte. Was die Speakerin Olivia Grimaud sagte, waren überwiegend Dinge, die ich bereits weiß. Aber vielleicht kennst du das auch? Manchmal weiß man die Dinge sehr wohl und muss sie dennoch nochmals von einer anderen Person hören.

Wenn man sichtbar sein möchte, dann muss man den People Pleasing Modus über den Haufen werfen. Wenn man sichtbar sein möchte, dann muss man das tun, worauf man Lust hat und nicht ständig darüber nachdenken, ob es bei den anderen ankommt und man damit allen gefällt. Es wird immer jemanden geben, der es doof findet. Man wird nie bei allen gleich gut ankommen, weil man es eben nicht allen recht machen kann. Und das ist normal.

Gespräche mit anderen helfen

Am Mittwoch traf ich Carmen Böhm, die unter @carmancia auf Instagram ebenfalls über Bücher schreibt (große Empfehlung für ihre Buchtipps!). Wir wollten uns schon immer mal treffen und umso wunderbarer war es, dass es dieses Mal geklappt hat. Mit ihr war ich sofort auf einer Wellenlänge und hatte ein unglaublich inspirierendes Gespräch über unterschiedlichste Themen.

Um zu wissen was für einen selbst richtig ist, sollte man sich zuerst mit sich selbst befassen. Das wurde mir wieder einmal klar. Und ich bin fest davon überzeugt, dass man das auf alle Bereiche anwenden kann. Du musst dafür keinen professionellen Instagram-Account haben oder gar öffentlich bloggen.

Folgende Fragen habe ich mir gestern während meiner Heimfahrt im Zug gestellt und in mein Notizbuch beantwortet:

  • Welche (Charakter-)Eigenschaften zeichnen mich als Mensch aus?
  • Was sind meine Stärken und Schwächen?
  • Welche Bedürfnisse habe ich und wie lasse ich es mir gut gehen?
  • Welche Werte prägen mein Leben?
  • Nach welchen Glaubenssätzen und Überzeugungen lebe ich?

Wenn du das auch machst, wirst du in vielen Dingen klarer sehen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich diesen Check-in nun mindestens einmal jährlich wiederhole, um zu justieren, ob ich immer noch auf dem richtigen Weg bin.

“Sobald Du Dir vertraust, weißt du zu leben.” – Johann Wolfgang von Goethe

Fotocredits: Leonid Privalov via Unsplash.com

Wünsche und Bedürfnisse kennenlernen

Viele von uns wissen oft gar nicht welche Wünsche und Bedürfnisse sie eigentlich haben. Dabei ist genau das elementar, um wirklich zufrieden und ausgeglichen sein zu können.

Diese fünf Fragen können sehr gut dabei helfen, den eigenen Wünschen und Bedürfnissen auf die Spur zu kommen.

Was will ich nicht?

Es fällt häufig leicht sich auf die negativen Punkte zu konzentrieren. Wir wissen oft sehr schnell, was wir auf keinen Fall möchten. Notiere dir im ersten Schritt 3 Dinge, die du in deinem Leben nicht mehr willst. Zum Beispiel mit folgenden Fragen:

  • Was will ich nicht mehr?
  • Was oder wer darf gerne gehen?
  • Was darf aus meinem Leben verschwinden?

Was will ich stattdessen?

Im zweiten Schritt solltest du die drei oben genannten Punkte durchgehen und dich zu jedem der Punkte fragen:

  • Was will ich stattdessen?

Wieso will ich das?

Du hast nun für dich schon festgelegt, was du gerne möchtest. Jetzt musst du dir überlegen, welches Bedürfnis eigentlich hinter diesem Wunsch steckt. Dafür fragst du dich bei jedem deiner drei Wünsche eine dieser beiden Fragen:

  • Warum will ich das?
  • Was verspreche ich mir davon?

Wie kann ich meine Bedürfnisse erfüllen?

Jetzt musst du dich fragen, was eigentlich passieren muss, damit du deine Wünsche erfüllen kannst. Das ist deshalb wichtig, damit deine Bedürfnisse konkret werden und nicht nur in deinem Kopf herumgeistern.

Indem du dir ein klares Bild machst, was deine Bedürfnisse für dich bedeuten, kannst du später gezielt dafür sorgen, dass diese auch erfüllt werden. Du solltest dich folgendes fragen:

  • Was müsste passieren, damit dieses Bedürfnis erfüllt wird?

Was musst du dafür tun?

Damit deine Wünsche nicht nur schöne Zeilen auf Papier bleiben, solltest du dir jetzt überlegen, welche kleine und einfach Maßnahme du (möglicherweise sofort) ergreifen kannst, damit du diesem Ziel oder Bedürfniserfüllung einen Schritt näher kommst. Frage dich:

  • Was wäre der erste Schritt zum Ziel?

Das erarbeite ich gerade selbst für mich und es ist unglaublich spannend, welche Ergebnisse aufs Papier kommen.

“Es ist nicht wichtig, wie langsam Du gehst, solange Du nicht stehen bleibst.” – Konfuzius

Hab einen wunderbaren Start in die neue Woche

Auch wenn die heutige Ausgabe kürzer war wie gewohnt, hoffe ich dennoch, dass du ein paar gute Gedanken mitgenommen hast. Vielleicht möchtest du dich selbst auch genauer mit deinen Wünschen und Bedürfnissen beschäftigen und einen kleinen Check-in vornehmen? Ich verspreche dir, es ist super spannend. Hab eine wunderbare Woche voller Sonne und Leichtigkeit.

Wir lesen uns nächste Woche.

Alles Liebe,

Petra

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