Neue Perspektiven für erschöpfte Menschen

von Petzi

Wenn man mit Menschen spricht, dann dominieren nach meinem Empfinden häufig die Gefühle von Stress und Erschöpfung. Die meisten von uns kennen diesen Zustand und fühlen sich an manchen Tagen – oder auch immer – demotiviert und ausgelaugt. Das Erschöpfungssyndrom wird so häufig diagnostiziert wie noch nie. Da macht es Sinn sich Gedanken dazu zu machen, wie man neue Energie gewinnen und Energietiefs überwinden kann.

Als ich im Buchladen stand, fiel mir ein Buch in die Hände, von dem ich bis dato noch nirgendwo gelesen oder etwas darüber gehört habe. Geschrieben hat “Erschöpft? – Belebende Perspektiven für müde Menschen” die Autorin Anna Katharina Schaffner (Ü: Beate Schäfer) (dtv ).

Die in Deutschland geborene Autorin ist Kulturhistorikerin und zudem zertifizierter Burnout-Coach. Sie hat nicht nur Bücher zur Erschöpfung und Selbstverbesserung veröffentlicht, sondern schreibt auch regelmäßig für das Times Literary Supplement und Psychology Today. Sie lebt mit ihrer Familie in Kent und unterrichtete dort bis letztes Jahr als Professorin für Kulturgeschichte an der Universität.

Neue Perspektiven für müde Menschen

Bevor ich dieses Buch las, habe ich mir überlegt über Erschöpfung zu schreiben und zugleich Tipps zu veröffentlichen, wie man diesem Gefühl entkommt. Schaffner schaffte mit ihrem Buch aber etwas viel besseres. Sie beleuchtet das Thema anhand unterschiedlicher Gesichtspunkte in vielen kurzen Kapiteln und zeigt auf, dass unsere kollektive Erschöpfung eine Mischung aus unserer Gesellschaft, unserem eigenen Verhalten und unseren Gedanken ist und wir auf vielfältige Weise Einfluss darauf nehmen können.

Wie immer ist es zuerst jedoch wichtig, seine eigene Rolle vollumfänglich zu erfassen und zudem erste Schritte einzuleiten, um aus dem Hamsterrad der Erschöpfung und Ermüdung auszusteigen. Oder es zumindest zu versuchen.

Gleich zu Beginn schreibt sie: “Erschöpfung bedroht den Kern unseres Wesens: Wenn wir ständig das Gefühl haben, es mangle uns an Energie, Kraft und Zeit, schalten wir in einen zombiartigen Überlebensmodus. Unsere Wünsche und Gefühle werden uns fremd, und wir verlieren aus dem Blick, was uns wirklich wichtig ist und uns glücklich macht.”

Forschende der Duham University entwickelten 2015 einen “Rest-Test” und befragten über 18.000 Menschen aus insgesamt 134 Ländern, was sie persönlich am erholsamsten finden. Unter den Top Ten der Ergebnisse waren so erholsame Aktivitäten wie Lesen, Musik hören, Zeit in der Natur verbringen, tagträumen, allein sein, spazieren gehen oder auch einfach nichts Besonderes tun.

Der italienische Begriff dolce far niente fasst ebenso gut zusammen, wie süß und angenehm es sein kann, einfach nichts weiter zu tun als zu sein und das Leben zu genießen.

Burnout – das “Problem” unserer Zeit

In den 1970er Jahren wurde der Begriff in den USA geprägt und schnell für eine Metapher für mentale und physische Erschöpfungszustände, die von Stressfaktoren am Arbeitsplatz verursacht werden. Die Autorin betont in ihrem Buch einen sehr wichtigen und entscheidenden Faktor. Sie schreibt nämlich: “Einen Burnout erleiden die meisten Menschen nicht, weil sie nicht angemessen mit Stress umgehen können, sondern weil die Strukturen, in denen sie sich bewegen, sie krank machen.”

Die fünf Hauptursachen für einen Burnout sind folgende: Unfaire Behandlung am Arbeitsplatz, ein nicht zu bewältigendes Arbeitspensum, fehlende Rollenklarheit, Kommunikationsdefizite und unangemessener Zeitdruck. Aber auch das fehlen von Kontrolle und Handlungsmöglichkeiten oder das aufeinanderprallen unterschiedlicher Werte kann dazu führen.

Der Autor Jonathan Malesic definiert in seinem Buch “The End of Burnout: Why Work Drains Us and How to Build a Better Life” (California University Press ) Burnout als die Erfahrung des Zerrissenseins zwischen Erwartungen und Wirklichkeit. Ihm zufolge brennen wir nicht deshalb aus, weil wir erschöpft sind, sondern weil uns die Arbeit das Herz gebrochen hat. Unsere Liebe zu unserem Beruf ist sozusagen unerwidert geblieben – er hat uns nicht zurückgeliebt. Und er hat uns auch nicht die Achtung, das Gefühl von innerer Bestimmung und die Anerkennung gebracht, auf die wir gehofft haben.

Die sogenannten Millennials sind nun die erste Generation, bei denen alle Mythen zu Staub zerfallen. Sie sind ärmer, als die Generation zuvor, Bildung und ein Studienabschluss garantieren längst kein stabiles Mittelklasseleben mehr, sie kämpfen mit einer hohen Schuldenlast, unsicheren Anstellungen, teurem Wohnraum und haben häufig das Gefühl, dass sich alles, wofür sie hart gearbeitet haben, schnell in Luft auflösen könnte. Arbeit bringt nicht mehr zwangsläufig Wohlstand. Das war früher anders.

Zugleich ist es auch eine Diagnose, die man fast wie ein Ehrenabzeichen vor sich hertragen kann. Menschen mit Burnout, sind unglaublich wichtige Mitarbeiter. Sie sind unentbehrlich, extrem pflichtbewusst, sie übernehmen Verantwortung, kümmern sich um alles, sind immer bereit zu helfen, sind keine Drückeberger und ganz besonders keine Versager.

Und damit soll natürlich nicht das Leid dieser Erkrankung kleingeredet werden. Denn ein Burnout ist sehr häufig eine existenzielle Bedrohung und eine Diagnose, die einen dazu zwingt, das ganze Leben neu zu ordnen und zu sortieren. Die Betroffenen sind gefangen in einem “Niemandsland”, können nicht arbeiten, sich nicht ausruhen und sind zudem häufig von Scham- und Schuldgefühlen geplagt.

Dass Burnout dennoch deutlich weniger stigmatisiert ist wie beispielsweise Depression liegt daran, dass unsere Kultur der Arbeit einen immens hohen Stellenwert einräumt. Bis zu einem gewissen Grad schaut man deshalb mit eher wohlwollendem Blick auf die Menschen, die aufgrund ihrer Leistungen im beruflichen Kontext Schaden genommen haben.

Wenn wir jedoch erkennen, dass Burnout vorallem das Resultat struktureller Probleme ist und die sozialen Faktoren nicht unsere eigene Schuld und zudem unseren Zustand nicht als persönliches Versagen identifizieren, dann erhalten wir ein Stück Handlungsmacht für uns selbst zurück.

“Nichts geht jemals vorbei, bis es uns gelehrt hat, was wir wissen müssen.” – Pema Chödrön

5 kluge Gedanken zum erschöpften Zustand

Wie oben bereits erwähnt, geht die Autorin auf verschiedene Faktoren unserer Zeit ein, die einen erheblichen Anteil am Gefühl der Erschöpfung haben. Auf fünf Bereiche möchte ich nun näher eingehen.

Dringlichkeit

Vielleicht hast du auch schon mal geglaubt, dass du eine bestimmte Aufgabe oder Tätigkeit jetzt sofort ausführen musst und ganz bestimmt keine Pause machen kannst? Dringlichkeit ist mittlerweile ein Teil unserer Kultur geworden und ist dennoch äußerst selten eine Reaktion auf einen echten Notstand.

Wie alles hat auch Wandel und Fortschritt zwei Seiten. Obwohl wir heute viele Abläufe effizienter gestalten können, Mails in Sekunden beim Empfänger im Posteingang landen, die Suchmaschine uns aufwendige Recherche in der Bibliothek erspart oder die Spülmaschine den Abwasch abnimmt, ist dadurch eine hochbeschleunigte Gesellschaft entstanden. Mit weitereichenden Folgen.

Dringlichkeit ist aber auch, so schreibt die Autorin, mit der Unfähigkeit verbunden, in der Gegenwart zu leben, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und den natürlichen Rhythmus der Dinge anzunehmen.

Verzögerungen gelassen anzunehmen, ist für viele mittlerweile ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn nicht sofort auf Nachrichten geantwortet wird, der vorausfahrende Fahrer bei Grün nicht sofort aufs Gas steigt, die Schlange an der Supermarktkasse zu lang wird oder das bestellte Paket einen Tag zu spät ankommt – dann sind das mittlerweile Dinge, die viele von uns aus der Fassung bringen und in Rage versetzen.

Die Autorin stellt zurecht Fragen, der Antworten sie offen lässt. Vielleicht möchtest du einmal darüber nachdenken?

  • Wohin hasten wir mit all der Inbrunst?
  • Was ist die große Belohnung, die auf uns wartet, nachdem wir genug herumgehetzt sind?
  • Was genau ist eigentlich das Endziel der Dringlichkeit?

Ausruhen

Ruhephasen sind als Gegenstück zu Phasen der Aktivität unbedingt erforderlich, um uns körperlich und mental von den Anstrengungen des Alltags zu erholen. Viele von uns haben jedoch die Kunst des Ausruhens verlernt. Schnelligkeit und Produktivität liegen hoch im Kurs, wir wollen immer mehr erreichen und sind dem Trugschluss verfallen, dass wir ohne Pause noch mehr schaffen.

Bevor es Elektrizität gab, war unsere Zeit im Rhythmus der Natur strukturiert. Wir arbeiteten, solange es hell war und hörten auf, wenn es dunkel wurde. Die Jahreszeiten zwangen die Menschen dazu im ganz natürlichen Einklang mit der Natur zu leben. Es gab aktiviere Phasen, zum Beispiel beim Pflanzen und Ernten und in den kalten Wintermonaten viel Zeit für Pause und Erholung. Während sich die Natur erholt hat, tat dies auch der Mensch.

Die Menschen arbeiteten zur gleichen Zeit und ruhten sich zur gleichen Zeit aus. Es entstand ein Gefühl der Gemeinschaft. Mit der Messung der Zeit und der Einführung von künstlichem Licht, veränderte sich die Struktur des Arbeitens enorm.

Autor Robert Poynton definierte Pause wie folgt: Pausen begünstigen Kreativität, befördern Zufallsfunde und neue Einsichten und verschaffen uns eine Möglichkeit, die Erwartung unausgesetzter Produktivität von uns wegzuschieben.

Ein sehr gutes Buch zum Thema ist auch “Die Kunst des Ausruhens” von Claudia Hammond (Ü: Theresia Übelhör und Silvia Morawetz)(Dumont)

Wichtig ist jedoch auch, dass wir nicht starr fremde Muster übernehmen, sondern auch genau darüber nachdenken, was uns selbst eigentlich gut tut und in welchem Rhythmus wir leben. Diese Fragen können helfen:

  • Wann ist mein Energielevel am höchsten, wann flaut es ab?
  • Wann bin ich geistig besonders rege?
  • Arbeite ich morgens oder abends am besten? Und nach wie vielen Stunden brauche ich in der Regel ein Pause?

Das Leitsymptom eines überarbeiteten Hirns ist seine Unfähigkeit zur Ruhe. Stattdessen gerät es in einen Zustand permanenter Unruhe.

Oscar Keys via Unsplash.com

Energie

Obwohl die menschliche Energie so bedeutend ist, fehlt der westlichen Kultur ein genaues Konzept dafür. Definiert wird Energie vor allem über das, was geschieht, wenn sie fehlt. Die westliche Medizin hat verschiedene Krankheiten und Syndrome erfasst, die durch das Fehlen von Energie entstehen können wie zum Beispiel Burnout, chronische Fatigue oder Depression.

Im Gegensatz dazu hat die östliche Kultur allgemein anerkannte Modelle menschlicher Energie. Beispielsweise Chakren, Prana oder in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) das Qi. Viele von uns haben außerdem auch selbst bereits die heilsame Wirkung von Yoga, Qigong oder Akupunktur kennengelernt.

Was uns leider abhandengekommen ist, ist die Fähigkeit ein tiefes Gespür für unsere Energierhythmen zu entwickeln. Energie steigt und fällt wie die Gezeiten des Meeres und dieses Fließen ist von einem komplexen Zusammenspiel innerer und äußerer Faktoren bestimmt. Es ist normal, dass unsere Energie ansteigt und abflacht. Es ist normal auch mal ein Tief zu haben. Nicht unerheblich sind dabei die eigenen Gedanken und Gefühle, denn genau diese beeinflussen das eigene Energielevel enorm.

Innerhalb von Sekunden können wir von einem Zustand kraftlosen Versunkenseins in eine beschwingte Leichtigkeit wandern. Natürlich funktioniert das auch in die andere Richtung. Vielleicht ist es dir selbst schon einmal passiert, dass du dich gerade nicht so energetisch gefühlt hast. Dann erhältst du eine positive Nachricht oder hast eine tolle Begegnung und fühlst dich plötzlich total beschwingt.

Bei all den Ausführungen darf natürlich nicht vergessen werden, dass auch medizinische Gründe für Energieverlust verantwortlich sein können. Eine ärztliche Abklärung ist dann auf jeden Fall ratsam. Das Buch “Energy! – Der gesunde Weg aus dem Müdigkeitslabyrinth” von Dr. med. Anne Fleck (dtv (Öffnet in neuem Fenster)) beleuchtet das Thema auch aus dieser Perspektive ausführlich.

Hier findest du noch einige Reflexionsfragen, mit denen du dich ausführlicher mit deiner eigenen Energie auseinandersetzen kannst:

  • Wo genau in deinem Körper spürst du es, wenn du energiegeladen bist?
  • Ist Energie für dich eher eine Sache des Körpers, des Willens, der Psyche oder vielleicht sogar etwas Spirituelles?
  • Auf welche Weise bist du in der Lage für deine Energie zu sorgen – heute und in Zukunft?

Was ist die richtige Balance zwischen der Zeit, in der wir unseren Lebensunterhalt verdienen und der Zeit, in der wir leben?

Zeit

Die Menschen haben heute eine zutiefst schädliche Einstellung zur Zeit. Die Autorin schreibt: “Wir denken an Zeit als etwas, das nicht einfach verstreicht, sondern das quantifiziert werden kann und einen wirtschaftlichen Nutzen hat: Zeit ist etwas, das wir verschwenden, totschlagen, verlieren, managen, sparen, das wir uns nehmen, für das wir ein Budget haben oder uns zu erkaufen versuchen. “

Und weiter: “Wir haben Angst, unser Leben zu verschwenden, wenn wir uns nicht verwirklichen, unser persönliches Potenzial nicht ausschöpfen, unsere Bestimmung nicht finden, die wahre Liebe versäumen oder wenn wir nicht genug Zeit mit denen verbringen, die uns am nächsten und wichtigsten sind, uns unsere Beziehungen vernachlässigen.”

Als sich die Arbeitswelt im 19. Jahrhundert revolutionierte und die Arbeitsabläufe zunehmend komplexer wurden, wuchs auch die Bedeutung der Zeit. Im Zeitalter von Arbeitseifer und Industriekapitalismus entstanden Ansichten, die sich bis heute erhalten haben. Laut Schaffner haben wir die Vorstellung von Zeitverschwendung als moralisches Fehlverhalten kollektiv verinnerlicht.

Und vielleicht fühlst du dich nun auch selbst ertappt? Wie gut kannst du Pause machen? Wie gut Haushalt und andere To-Dos ignorieren und deine Zeit der Erholung widmen?

Paradoxerweise ist es jedoch auch so, dass wir insbesondere an Tagen mit viel Zeit zur Zeitverschwendung neigen. Je mehr Zeit wir zur Verfügung haben, desto weniger klug gehen wir mit ihr um und verlieren uns manchmal in sinnlosen Beschäftigungen, die uns schlimmstenfalls sogar erschöpfen und Energie rauben.

Unsere Furcht vor vergeudeter Zeit ist jedoch ein größeres kulturelles Leiden. Es täte uns sehr gut, wenn wir die Vorstellung von “verlorener Zeit” daher kritisch beleuchten. Denn egal wie lange wir für etwas brauchen, keine Minute dieser Zeit ist umsonst. Jedes Erlebnis, jede Wahrnehmung, jeder Gedanke und jede scheinbar verschwendete Minute trägt dazu bei, dass wir die werden, die wir am Ende sind.

Fragen, die dazu einladen über die eigene Beziehung zur Zeit nachzudenken:

  • Was hältst du für Zeitverschwendung? Was ist in deinen Augen verlorene, was gut genutzte Zeit?
  • Für wen oder was hast du viel Zeit?
  • Welchen Teil deiner Tage bringst du damit zu, deine Zeit totzuschlagen und dir zu wünschen, dass du sie vorspulen kannst – zum Beispiel zum Wochenende oder nächsten Urlaub?

Perfektionismus

Nach Perfektion zu streben hat einige positive Folgen, kann aber genauso gut eine ernsthafte Bedrohung für unsere mentale und körperliche Gesundheit darstellen. Perfektionisten streben meist einen Zustand der Fehlerlosigkeit an, was per se schon ein aussichtsloses Unterfangen ist.

Die Psychologen Joachim Stoeber und Lavinia E. Damian unterscheiden zwischen perfektionistischem Streben, also dem Bemühen, hervorragende Arbeit zu leisten und höchsten Maßstäben gerecht zu werden, und dem, was sie perfektionistische Besorgnis nennen – oft problematischen Emotionen im Zusammenhang mit diesem Bestreben. Diese Differenzierung ist entscheidend.

Perfektionismus der bewertenden Art ist gefährlich und kann krank machen. Dafür gibt es fünf Hauptgründe. Verwandelt sich der Perfektionist zum inneren Kritiker, kann er schnell zum Saboteur werden. Und wenn dieser unsere Erfolge und Verdienste ständig schlecht macht, wird unser Innenleben selbst zu einem großen Stressfaktor.

Zudem haben Perfektionisten meistens eine sehr ungesunde Einstellung zu Fehlern. Sie begreifen diese nicht als Chance zu lernen, sondern als Versagen und haben Angst vor den Reaktionen anderer.

Ebenso haben Perfektionisten die starke Tendenz sich viele Sorgen zu machen und sehr unproduktiv über die eigene Arbeit nachzugrübeln. Im Bezug auf Erschöpfung und Burnout ein nicht unerheblicher Faktor. Diese Menschen finden es wahnsinnig schwer bis unmöglich wirklich abzuschalten und denken auch in der Freizeit nicht selten über die Arbeit nach.

Perfektionisten sind außerdem gefährdet einer Art Arbeitssucht zu verfallen. Im schlimmsten Fall werden nicht nur die eigene Gesundheit, das persönliche Glück, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen in Mitleidenschaft gezogen. Diese Menschen verzichten auf ausreichend Pause, Freizeit, Bewegung und Schlaf und sind daher gefährdet, die eigene Gesundheit ernsthaft zu beschädigen.

Und zu guter Letzt ergibt sich aus all diesen Gründen ein deutlich erhöhtes Risiko an Burnout zu erkranken. Unser Streben nach Perfektion, arbeiten ohne Pause, die strenge Beurteilung unserer Leistung, die Angst nicht zu genügen – das alles kann zu starker psychischer und physischer Erschöpfung führen.

Zum Nachdenken

Anna Katharina Schaffner schreibt in ihrem Buch auch über Kapitalismus und hat mich mit vielen Textstellen sehr zum Nachdenken angeregt. Sie stellt darin u.a. folgende Fragen, die ich dir unbedingt noch dalassen möchte.

  • Was ist die richtige Balance zwischen der Zeit, in der wir unseren Lebensunterhalt verdienen, und der Zeit, in der wir leben?
  • Zwischen Tun und Sein, zwischen Streben und Genuss, Ehrgeiz und Zufriedenheit, Arbeit und Erholung?
  • Wie viel brauchen wir, um glücklich zu sein, und ist der Preis, den wir für den Luxus und die Annehmlichkeiten in unserem Leben zahlen, die Sache wirklich wert?
  • Was ist letzten Endes das Ziel unseres Lebens?

Zusätzlich zu den weiter oben bereits erwähnten Büchern passt zum Thema Erschöpfung auch

  • Raus aus der Mental-Load-Falle von Patricia Cammarata (Beltz Verlag )
  • Die Self-Care-Lüge von Nancy Colier (Ü: Imke Brodersen) (VAK )

Schau dir auch unbedingt mal den tollen Account @julia.physioglueck  an. Die Physiotherapeutin zeigt darauf ganz viel Mehrwehrt und tolle Übungen bei Schmerzen und zur Beruhigung des Nervensystems. Ich habe selbst schon einiges umgesetzt, was mir persönlich gut geholfen hat.

Ich wünsche dir eine Woche voller Energie

Ich hoffe, du hast aus der heutigen Ausgabe wieder ein paar gute Gedanken für dich mitgenommen und kannst voller Energie in die neue Woche starten. Wenn dem nicht so ist, dann mach dir bewusst, dass die Energie wie Ebbe und Flut immer im Wandel ist. Auf ein Energietief folgt irgendwann wieder ein Hoch.

Hab einen schönen und sonnigen Sonntag.

Deine Petra

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